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Die Bewerber sind abgetreten

§ 9.

Vergütung von Leistungen für Sie bewaffnete äeutsche Macht.

Das Stadtschultheißenamt Nagold hat unter Hinweis darauf, daß die Quartier­lasten empfindlich werden können, angeregt, die von der Amtskörperschaft den Ge­meinden bis zum Ende des Rechnungsjahres 1919 gewährten Quartierkostenzuschüsse von 15 RPfg. je Mann und Tag wieder einzusühren. Hauptsächlich mit Rücksicht darauf, daß nunmehr militärische Hebungen nur noch selten und in kleinerem Umfange erfolgen, hatte die Amtsversamlung den Quartierkostenzuschuß durch Beschluß vom 17. Dez. 1921 (Bd. 9 S. 494) aufgehoben.

Der Bezirksrat hat am 27. April 1926 (ß 4 der Verhandlungs-Niederschrift, Bd. IV S. 244) mit Stimmenmehrheit beschlossen, von einer Wiedereinführung des aintskörperschastlichen Quartierkostenzuschusses abzusehen. Er nimmt an, daß die Quartierlasten bei dem verringerten Bestand des Heeres und der Nähe des entmili­tarisierten Grenzstreifens für den Bezirk Nagold verhältnismäßig selten und unbe­deutend sein werden und daß bei der gegenüber der Löhnung des alten Heeres wesent­lich besseren Entlohnung der heutigen Wehrmachtangehörigen vielfach ohne oder doch mit geringen Quartierkostenzuschüssen auszukommen sein wird.

Durch Srichentscheid des Vorsitzenden wird im Sinne der ablehnenden Stellung­nahme des Bezirksrats beschlossen. Danach verbleibt es weiterhin bei der Aus­hebung des Quartierkostenzuschusses.

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Fahrpostverbinäung ZimmersfeläLnzklösterle.

Die Amtsversammlung hat in ihrer letzten Tagung die Einrichtung einer fah­renden Botenpost zwischen Simmersfeld und Enzklösterle gutgeheißen und den Be­zirksratsbeschluß vom 18. Juni 1925, wonach an der dem Fuhrunternehmer zu zah­lenden Entschädigung vorläufig auf 1 Betriebsjahr die Hälfte übernommen wurde, genehmigt (Band 10 S. 12).

Inzwischen ist die Entschädigung des Unternehmers wiederholt erhöht, der von der Amtskörperschaft hieran zu tragende Anteil anderweitig festgesetzt, auch der Weiter­betrieb der Postoerbindung über das erste Betriebsjahr hinaus beschlossen worden. Die Amtskörperschaft trägt seit 1. Februar 1926 an der Fahroergütung von monat­lich 270 RMK. den Betrag von 150 RMK. und legt hieran 85 v. H. auf die 5 beteiligten Gemeinden nach besonders vereinbartem Maßstab um.

Die Amtsversammlung ist mit den entsprechenden Bezirksratsbeschlüssen vom 19. Januar 1926 Ziffer 2 und vom 16. März 1926 (Bd. IV. S. 215 und 220) einverstanden und ermächtigt den Bezirksrat, alle etwa weiter noch notwen­digen Verpflichtungen endgültig zu beschließen.

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Bauäarlehen an verwallungsakluar Mutschler-Iviläberg.

Berwaltungsaktuar Mutschler erstellt in Nagold ein Einfamilien-Wohnhaus. Der Bezirksrat hat ihm auf Ansuchen durch Beschluß vom 19. Jan. 1926 (tz 5 der Verhandlungs-Niederschrift, Bd. IV S. 218), in Anbetracht seiner durch den Woh­nungsmangel geschaffenen außerordentlichen Notlage die Gewährung eines zu 6°/o zu verzinsenden Darlehens von 5000 RMK. zugesagt. Das Kapital soll durch Schuld­aufnahme bei der Oberamtssparkasse beschafft werden.

Hiezu erteilt die Amtsversammlung ihre Zustim m ung.

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Neuwahl eines Oberamtspflegers.

Oberamtspfleger Rapp hat das 67. Lebensjahr vollendet, er tritt danach mit Ablauf des Monats Juni 1926 in den bleibenden Ruhestand. Der Vorsitzende erinnert au dessen, in annähernd 29jähr. Tätigkeit als Oberamtspfleger geleisteten treuen und ersprießlichen Dienste und spricht ihm namens der Amtsversammlung Dank und Anerkennung aus.

Uebergehend zur TagesordnungNeuwahl eines Oberamtspflegers" trägt der Vorsitzende die bisherigen, auf Aenderung in der Einteilung der aintskörperschastlichen Aemter abzielenden Besprechungen vor. Es hat sich die Erwägung nahe gelegt, ob nicht die Geschäfte des Bezirkswohlfahrtsamts aus Bereinfachungs- und Ersparnis­gründen mit der Oberamtspflege ganz oder teilweise verbunden werden sollen: die Raumsrage ließe sich ohne große Schwierigkeit lösen. Der Bezirksrat hat deshalb am 14. Juni ds. Is. (Bd. IV S. 256) beschlossen, die Geschäfte der eigentlichen Bezirksfürsorgestelle (mit Ausnahme der Fürsorge für Kriegsbeschädigte und -Hinter­bliebene) ab 1. Juli 1926 mit der Oberamtspflege zu vereinigen, je nach Ausfall der Neuwahl des Oberamtspflegers sich aber vorzubehalten, das ganze Wohlfahrtsamt mit der Oberamtspflege zusammenzulegen.

Als Bewerber um die frciwerdende Stelle kommen in Betracht: Sparkassen­direktor Killinger-Nagold; Rechnungsrat Rieger, Vorstand des Bezirkswohlfahrtsamts Nagold; Schultheiß Rentschler-Walddors.