bau und -er Allgemeinheit zugute komme. Es sei ein Wahnsinn, so hohe Zucherpreis« im Inland bezahlen zu müffen, während deutscher Zucker im Ausland billiger sei. Man habe nun aber Vertrauen zu -er neuen Regierung, daß in dieser Beziehung etwas geschehe. Die politische Be- ivegung spiel« auch in die Verein« herein. Wegen der ge­planten Gleichschaltung sollen vorerst keine Neuwahlen mehr vorgenommen werden, da voraussichtlich die Bienen- züchtervereine den landwirtschaftlichen Bezirksvereinen an­geschlossen werden. Im letzten Jahr habe ein Bienenzüchter­kurs stattgefunden, der gut besucht gewesen sei. Di« Faul­brut sei etwas zurückgegangen. Es sei aber notwendig, daß jeder Bienenstand untersucht werde, damit eine Verschlep­pung -er Krankheit verhindert werde. Die verlassenen Stande seien vielfach der Herd der Faulbrut, und es müsse jetzt, namentlich in der Schwarmzeit versucht werden, daß alle alten Kästen verschlossen bleiben müssen. Eine Kontrolle über die Schließung sei notwendig. Wenn auch die Faulbrut gegenwärtig im Bezirk erloschen sei, so sei desto mehr auf die Nosema zu achten, denn diese Seuche sei noch gefährlicher als die Faulbrut. Alle nosemakranken Völker seien zu ver­nichten, nur sollte man für diese zugrunde gegangenen Völ­ker Entschädigung erhalten. Eine unangenehm« Sache habe sich in der Bezahlung des Beitrags entwickelt,' es seien noch Ausstände vom Jahr 1931 und 1932 vorhanden. Ein« der­artige Verzögerung könne nicht geduldet werden.

Den Kassenbericht erstattete Bäckermeister Lutz in der Badstrabe. Das Bereinsvermögen beträgt 581 RM. Die Zahl der Mitglieder stellt sich gegenwärtig aus 357,' ausge­treten sind 39 Mitglieder. Der Kassier wies darauf hin, daß die Beiträge pünktlich bezahlt werden müssen, die Ver­trauensmänner sollten in dieser Beziehung dem Kassier kräftig an die Hand gehen. Die Kassenführung werde durch di« säumigen Mitglieder außerordentlich erschwert, aus die seitherige Weise dürfe es nicht weitergehen.

Als alter und durchaus erfahrener Praktiker hielt so­dann Julius Heiter einen von feinem Humor durchwürz- ten Vortraglieber Frühjahrssorgen des Imkers und über Faulbrut". Zu den kleinen Sorgen gehöre die Kasten­frage. Es werde erwogen zwischen großrahmigen und klein- rahmigen Bauten, zwischer Oberlader und Hinterlader irnd im Schwarzwalö auch über die Zanderbaute, di« sich sehr bewährt habe. Am besten sei derjenige Imker daran, der sei­nen Kasten durchaus verstehe. Zu den größeren Sorgen ge­hören di« Schwächlinge, die Schwarmsrage, das Bauenlassen, di« Honigerzeugung und die Königin. Schwächling« sollt« man nicht -urchfüttern, sondern vereinigen, denn von einem starken Volk bekomme man mehr Honig als von zwei bis drei Schwächlingen. Bei der Schwarmfrage stehe die Nütz- lichkeitsfrage obenan. Manche Imker suchen je nach Be­dürfnis das Schwärmen zu unterdrücken, ander« wollen wieder Schwärme haben. Zur Verhinderung gibt es viele Mittel, aber keines will recht helfen. Die besten Mittel seien das Ausschneiden der Weiselzellen, was aber manchmal ein großes Geschäft bedeute, und das Umstellen. Dies letzter« Mittel sei wohl das best«. Das Bauenlassen sei eine not­wendig« Sache; aus neuen Waben werde gern«r gebaut und auch der Honig sei besser. Sehr interessant waren di« Aus­führungen über die Erzeugung des Tannenhonigs. Es sei nachgewiesen, daß bei starkem Temperaturwechsel Blätter und Nadeln Säste ausschwitzen, di« von den Bienen eifrig ausgenommen würden. Die Königin sei die Poesie der Bienenzucht, weshalb die Königinsrag« jedem Imker an­gelegen sein müsse. Die Faulbrut sei eine Infektionskrank­heit. Sie werde dadurch verbreitet, daß Bienen mit Faul­brutbazillen in Berührung kämen, und entsteh« vielfach auch

dadurch, daß Ler Imker alte Kästen oder Waben benütze; nach 3V Jahren könne ein alter Kasten noch ansteckend wir­ken, man sollte deshalb womöglich keine Kästen aus fremden Händen benützen. Faulbrut könne aber auch bei Kunstwaben entstehen, wenn das Wachs nicht desinfiziert sei. Der Imker müsse sein« größt« Sorgfalt auf die Verhütung -er Faul­brut richten, denn das Heilen sei kein« einfache Sache, jeder Imker sage sich bei -ieser Sache: Einmal und nicht wieder. Eine Anzeige über ausgebrochene Faulbrut sollte sofort er­folgen, um der weiteren Ausdehnung vorzubeugen und um eine Entschädigung zu erlangen, die im Mai größer fei als erst im September. Die Aufnahme der Nosemakrankhett in das Semhengesetz werde ernstlich erwogen. Die Mißerfolge bei der Heilung der Nosema rühren vielfach davon her, daß zu groß« Portionen verabreicht würden; immer sollte man aber Tee in das Futter nehmen. Die treffenden Ausführun­gen fanden großen Beifall, was sich auch in -er ausgedehn­ten Aussprache kund gab.

Für 25jährige Mitgliedschaft erhielten Ehrenurkunden di« Mitglieder Beutler und Eitel in Calw, Horn­bacher «nd Münch in Oberkollwangen, Schmid in Simmozhcim und Rentschler in Oberhaugstett.

Turnen und Spott

Rachgemeldete Fußball-Ergebnisse Um den Aufstieg zur Kreisliga:

FC. Nordstern Pforzheim FC. Bilfingen 5:1 Wilhelm-Braun-Pokalspiel:

FC. Althengstett Sporvgg. Rcnningen 3 : b

Wehrturnen im Turuverein Cal«

Als neues Uebungsgebiet ist dem allgemeinen Turn­betrieb in den Vereinen der Deutschen Turnerschaft das Wehrturnen angegliedert worden. Die gesamten Turner, einschließlich der Jugend, werden nach dem Muster des SA. organisiert. 6089 Turner bilden einen Turnerwehrsturm. Die Uniform besteht aus einer stahlblauen Bluse, Koppel mit Schulterriemen ttsw. Als besonderes Zeichen der Zuge­hörigkeit zur Tnrnerschaft befindet sich auf dem linken Aermel das Turnerkreuz. Die Ausbildung erfolgt unter Führung -er SA., während die Turnerschast das Turnen bei SA. und HI. leitet Damit ist die langgewllnschte Ver­einheitlichung hergestellt. Als Turngauwehrführer wurde Gaujugendwart K. Geh ring ernannt, welcher bereits die weiteren Anordnungen getroffen und innerhalb des Gau­gebiets, umfassend die Oberämter Calw, Nagold und Neuen­bürg, bereits 4 Sturmführer berufen hat. Innerhalb 14 Tagen wird die gesamte Organisation in -er Turnerschaft vollzogen sein. Kommenden Donnerstag wir- ein Wehr­sportmarsch stattfinden, dem ein Geländespiel in der Gegend von Nagold sich anschließen wird. Ueber Pfingsten ist die Turnerwehr in der Nähe von Calw zusammen­gezogen. Es wird hierbei ein Wehrsportlehrgang unter Lei­tung eines Offiziers und der SA. durchgesührt. Damit hat sich die Deutsche Turnerschast zu den Verbänden eingeglte- dert, die die Wehrhaftmachung eines jeden Deutschen Man­nes auf ihre Fahnen geschrieben haben. Sie kehrt damit wieder zu ihrem ureigensten Gebiet zurück, aus dem her­aus die Turnerschast unter Führung Friedrich Ludwig Jahns entstanden ist.

Geld-, Volks- und Landwirtschaft

Börse

SCB. Stuttgart, 32. April. Bei ruhigem Geschäft gab es an der Börse keine größeren Kursveränderungen.

.vom 22. Mai

Weizen 31,35-31,75; Braugerste 18-18M; Weizen»,^, 35-33M; Brotmehl 28-26,50; Klei« 7,35-7,76; alles ande» unverändert.

Calwer Wochenmarkt

Beim letzten Wochenmarkt wurden folgende Preis« ^ zahlt: Kartoffel 3,00 der Ztr., Blaukraut 10, Weib,«» . 10, Spinat 16, Zwiebel 12, rote Rüben 10, gelbe Rüben in Rhabarber 16, Schwarzwurzel 25, Aepfel 30 Pf. je bas Piz. Blumenkohl 6070, Gurken 85-50, Lauch 5, Sellerie i^A Kopfsalat 720, Kohlrabi 10 Pf. j« das Stück; Rettiche 8 me 20, Karotten 20 Pf. je der Bund; Kresse 100 Gramm 30 « Landbutter 1,20, Molkereibutter 1,55 das Pfund Si-. » und 10 Pf. das Stück. . ' v

Der Samstagmarkt hatte kein großes Ausmaß. Diele Wahrnehmung kann man nach jedem Jahrmarkt machen D» obere Teil des Marktes, der besonders von Alzenbera Altburg beschickt wird, blieb leer. Der Markt beginnt jungen Gemüsen aller Art aufzuwarten. Das AngM Gemüse alter Ernte wird immer geringer, dagegen wftk -i, Zufuhr aus neuer Ernte immer lebhafter. Die Gurt«, nehmen auf den Ständen einen großen Raum ein. Die i« Haufen aufgeschichteten Gurken lassen eine gute Züchtung erkennen. Die Menge ist so groß, daß man glaubt, man be- finde sich auf einem Großmarkt. Mit den Gurken wetteifern an Menge Rettiche und Salat. Diese Gemüse werden in schöner Ware feilgeboten, auch brachte ein auswärtiger Hän». ler viel Ware dieser Art zum Verkauf, der Absatz war aber flau. Das Angebot an Rettichen war besonders stark die Preise sind angemessen. Die Zufuhr an alten Kartoffeln ist nicht stark, die Preise sind unter 8 ^ heruntergegangen; außerdem werden bereits ausländische Kartoffeln neuer Ernte angeliefert, bas Pfund zu 18 Pf. An einheimische» neuen Gemüsen waren gelbe Rüben und Spinat stark ange. boten. Zu den von den Gärtnern aufgestellten Blumen ge­sellen sich nun die Kinder des Waldes, die Maiblümchen lin­der Waldmeister. Bei den zarten Blumen kann man nicht widerstehen, man muß der verlockenden Anpreisung nach­geben. Die Zufuhr an Kohl-, Salat- und Tomatensetzlingen, wie auch an Sämereien ist lebhaft. Der Obstmarkt scheint nun doch zusammenzuschrumpfen. Es kann dies auch nicht anders sein, da wir uns schon am Ende des Mai befinden; nur 3 Körbe einheimischen Obstes (Rheinischer Bohnapsel) waren aufgestellt. Unser einheimisches Obst wird bald dur­neues abgelöst werden. Am Markt standen schon Kirschen,dir Freude und der Wunsch aller Kinder, zum Verkauf, da; Pfund 70 Pf. Während bei uns die meisten Kirschen erst abgeblüht haben oder sogar jetzt noch blühen, schickt uns daS Ausland schon frische Kirschen ins Land. Den Kirschen wer­den bald Birnen folgen. Voraussichtlich wird in diesem Jahr die Zufuhr an inländischem Obst bald und mengenhaft ein- setzen. Spargel« waren nur in kleinen Mengen angeboten. Der Eier- und Buttermarkt zeigt eine aufwärtssteigende Bewegung; die Anlieferung war gut. Der Markt war von Käufern schwach besucht, daher auch der Verkauf zögernd.

Schweinepreise

Herrenberg: Milchschweine 1926, Läufer 9097,60 Kirchheim «. T.: Milchschweine 2528, Läufer 3612 Ravensburg: Ferkel 1622, Läufer 2540 Sanlgau:

Ferkel 1928F0

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Die örtlichen Kleinhandelspreise dürfen selbstverständlich nicht an den Börsen- und Großhandelspreisen gemessen werden, da für jene noch die >og. wirtschaftlichen B-rkehrskosten in Zuschlag kommen. Die Schriftltg.

Zmtl. Lekanntmachungv«

Statztgemeinde Calw.

ReitzMMjMplÄkiue skr SsMetle

können ab heute auf der Polizeiwache von den bei der Ortssllrsorgebehörde lausend als Hauptunterstutzte ge­führten Personen, von den MIlitärzusatzrentenempsängern (Schwerkriegsbeschädigten. Kriegerwitwen), Kleinrentnern und Empfänger von Renten der Unfall-, Invaliden- und Angejtelltenversicherung abgeholt werden.

Der Reichsverbilligungsschein ist nicht übertragbar. Wegen Betrugs wird bestraft, sowohl Antragsteller als auch derjenige, der dem Verlangen auf Einlösung des Ver­billigungsscheins gegen Bargeld (Ankauf des Scheine») nachkommt.

Bezugsstellen für die verbilligten Speisefett« (Butter, Käse, Schmalz, Rohfett, Speck, Talg, Speiseöl, Margarine, Kunstspeisrsett und gehärtete» Pflanzen- oder Tierfett) sind in Calw die Lebensmittelgeschäfte und Metzgereien, di« bereit sind, die Derbilligungsscheine in Zahlung zu nehmen. Calw, den 23. Mai 1933.

Bürgermeisteramt: Göhner.

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Donnerstag, 25. Mai

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Redner: Dekan Hermann, Missionar Biel­hau e r und Missionar Fischte, (China). Anschließend: Nachfeier im Schüzschen Gatten. Opfer an beiden Tagen für die Basler Mission.

Der Vezirtsansschutz skr die Basler Miffisn.

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