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Freitag, den 21. Anglist 1925.

SS. Jahrgang

2SiShriges Zeppelin-Jubiläum.

Krinnerungsfeier in Friedrichshafen

Der BegeUßrmgsabend.

TU. Frtcdrichshasen, 21. August. Die große Festveranstal­tung zum 25jährigen Jubiläum oes ersten Zeppelins nahm am gestrigen Donnerstag abend mit einem Begrüßungsabend im saalbau der Zeppelin-Gesellschaft ihren Anfang. Nach kurzen Begrüßungsworten von Dr. Ecken er nahm Kommerzienrat Lolzmann das Wort zu längeren Ausführungen, die er vor allem den Wegbereitern und Mitarbeitern des Zeppelinwerkes widmete. Er erinnerte daran, daß di« erste Zeppelinfeier im Jahre 1913 zu Ehren des 75. Geburtstages des Grafen Zeppelin veranstaltet worden sei, als nach vielen Jahren schweren Rin­gens es endlich gelungen war, das Unternehmen des Grafen Zeppelin auf feste Füße zu stellen. Inzwischen seien die Auf­gaben, die der Krieg stellte, und die Slürme der Nachkriegszeit über uns hinwcggegangen, und über die Werke Zeppelins hin­gen drohende Wolken der Bestimmungen des Vertrages von Versailles. Trotzdem: Das Empfinden des heutigen Abends sei: weiter Glaube, Liebe, Hoffnung! Der Redner gedenkt dann der Mitarbeiter und ihres alten Geistes, der sie heute noch beseele. Besonders nannte er die Namen Dr. Eckener und Dt: Dürr.

Aus de» Geschichte des Zeppelin-Werkes ist noch folgendes interessant:

Das Werk des Grafen war gesichert, als sich gegen den Wi­derstand des preußischen Kriegsministers die Marine des Luft­schiffbaues annahm. Das war im Jahre 1913. Der zweite Abschnitt begann mit dem Krieg. Als im Krieg die Armeelust­schiffahrt zu starke Opfer an Menschenleben und Material er forderte, schrieb Redner an Ludendorff, sobald als möglich der Armeeluftschiffahrt Einhalt zu tun, weil diese Waffe nur in der Hanh der Marine vollen Erfolg habe. Vier Wochen später war die Armeeluftfchiffahrt aufgehoben. Die Produktion des Luftschiffbaues wurde auf di« Hälfte herabgesetzt. Das war viel­leicht nicht geschäftsmäßig, aber es war im Geiste Zeppelins gehandelt.

Der Redner ging dann auf die

Gründung uud Geschichte des Zeppelinkonzerns ein. Er schilderte die schwere Lage des Zeppelinwerkcs in der Gegenwart.Trotzdem , so fuhr der Redner fort,werden wir, die wir aus der Schule Zeppelins stammen, die Hoffnung nicht aufgeben, daß es gelingen wird, auch über diese schwere Zeit hinwcgzukommen und das Werk aufrecht zu erhalten.

Im Namen der Mitarbeiter des Werkes dankt« Herr Schöb für die herzlichen Worte des Vorredners. Er sagte namens der gesamten Arbeiterschaft, daß die Leitung sich darauf verlosten könne, daß der gleiche Geist die Arbeiterschaft beseelen werde. Im übrigen war der gestrig« Abend umrahmt von schönen Musikvorträgen. Außerdem stand die Vorführung des historischen Z. L.-Film auf dem Programm.

Glückwunschtelegramme.

TU .Friedrichshofen. 21. August. Zum Zeppelin-Jubiläum sind eine Anzahl von Glückwunschtelegrammen eingegangen. Das Telegramm von

Reichskanzler Dr. Luther

lautet:

Der Luftschiffbau-Zeppelin-Gesrllfchast sende ich zum heu­tigen Gedenktage des 25jährigen Bestehens der Zeppelin- Luftschisfahrt herzliche Grüße und Glückwünsche. Das Kul­turwerk, das der unvergeßliche Graf Zeppelin und seine be­währten Mitarbeiter schufen, hat bei uns und in der gan­zen Welt berechtigte Anerkennung gefunden. Ich wünsche und hoffe, daß es gelingt, dieses völkerverbindende Werk im 'Smne. einer friedlichen Entwicklung der Nationen fort­zuführen. Glück auf!"

Krupp von Bohlen

telegraphierte:

Zum 25jährigen Bestehen sende ich herzliche Glückwünsche. Mögen dem Unternehmen viele weitere glänzende Erfolge trotz jetzt fast unüberwindlich scheinender Schwierigkeiten beschieden sein und der Name des unvergeßlichen Begrün­ders auf seinen Luftschiffen durch die ganze Welt getragen werden."

Sven Hedin

sendet folgenden Glückwunsch:

Denkt stolz an die ruhmreichen Jahr«, die hinter euch liegen, zurück, und vorwärts, zu neuen Taten, lenkt schaf­fensfreudig den Blick und baut ein Schiff, das führe -um Pol den Namen Zeppelin. So wünscht es euch am Ehren­tag in Freundschaft Sven Hedin."

Außerdem sind Glückwunschtelegramme eingegangen u. a. von der Leitung des Norddeutschen Lloyd, der Hapag, dem Deutschen Luftfahrervcrband, der Dudetendeutschcn Studenten­schaft und anderen.

Frankreichs Verschleppungspolitik.

Erneute Verzögerung in der Uebergabe der Antwortnote. Uebergabe der Note nicht vor Montag

Paris, 21. Aug. Der Temps berichtet, daß es noch nicht fest­steht, ob die französische Antwort auf die deutsche Sicherheits­note morgen übergeben werde, und deshalb erscheine es auch weniß »rzhrschxinlich, daß diese Note vor Montag veröffent­licht werden könne.

Aus unterrichteten Kreisen wird dem Vertreter der Frank­furter Zeitung erneut bestätigt, daß die französische Note die Auffassung zum Ausdruck bringt, daß die Periode der Präli­minarien nunmehr als abgeschlossen angesehen und unter diesen Umständen der eingeleitete Meinungsaustausch auf dem Wege der direkten Aussprache wesentlich gefördert und beschleunigt werden könne. Dagegen wird es als wenig wahrscheinlich be­zeichnet, daß die französische Note eine direkte Aufforderung zu einer Zusammenkunft oder Konferenz enthalten werde.

Der Zweck der Taktik.

Paris, 21. Aug. In der Ueberreichung der französischen Antwort auf die deutsche Slcherheitsnote wird wieder eine weitere Verzögerung eintreten. Man glaubt an maßgebender Stelle in Paris, daß die französische Note erst am Montag oder vielleicht gar am Dienstag in der Wilhelmstraße überreicht wer­den wird, sodaß die Veröffentlichung erst am Mittwoch erfol­gen würde. Gründe für diesen neuen Aufschub wurden nicht angegeben, doch läßt sich vermuten, daß die ganze Angelegen­heit deshalb in die Länge gezogen werden soll, damit nicht eine deutsche Antwort noch vor der Eröffnung der nächsten Völker­bundstagung übergeben werde. Man hat den Eindruck, daß die ganze Sache möglichst in die Länge gezogen werden soll, da­mit die Völkerbundstagung abgeschlossen würde und erst dann dre Besprechungen über den Empfang in Gang gerieten.

Luftfpionage über Karlsruhe.

TU. Karlsruhe, 21. August. Gestern früh, kurz vor 8 Uhr. er­schienen über Karlsruhe 1 französische Militärflugzeuge, die aus der Richtung des besetzten Gebiets kamen. Sie uberflogen den Rheinhafen und den Karlsruher Flugplatz, lieber diesem hielt sich einer der Flieger längere Zeit auf und machte photogra­phische Aufnahmen, während die anderen die Stadt überflo- Sie setzten dann ihren Flug in der Richtung Mannheim > fort. Die Badisch« Luftverkehrsgesellschaft hat dem Bezirksamt über den Vorfall sofort Meldung erstattet.

*

Frankreich als Schuldner.

Laillaux Angebot an EnSlan». 13 Millionen Pfund im Jahre.

' 21- August. Die Morgenblätter melden aus varis: Lrberte will von einer hohen Persönlichkeit der M-

nanzwelt über die Absichten Caillaux' hinsichtlich seiner Lon­doner Besprechungen über die Regelung der Kriegsschulden Frankreichs an England erfahren haben: Der französische Fi­nanzminister wird unter Berufung auf die finanziellen Schwie­rigkeiten Frankreichs den Vorschlag machen, daß Frankreich jähr­lich 18 Millionen Pfund Sterling zahle anstatt der 39 Mil­lionen, die die englische Regierung verlange. Caillaux wird außerdem die englische Regierung ersuchen, die Schätzung des Ergebnisses der Einkünfte aus dem Dawesplan einer Nachprü­fung zu unterziehen, die ergeben werde, daß England aus dem Dawesplan nicht 19, sondern 15 Millionen zugeflosten sind und diesfalls eine weitere Herabsetzung der Annuitäten um 5 Mil­lionen verlangen, sodaß also Frankreich 13 Millionen Pfund jährlich zu zahlen hätte.

Die Schuldeuverhandlungen mit Amerika.

TU. Ncwyork, 21. August. Die amtlichen Stellen in Was­hington wurden von Frankreich verständigt, daß die französische Schuldenkommission sich Mitte September nach Amerika begeben wird, um dort die Verhandlungen über die Schuldenregelung Frankreichs an Amerika aufzunehmen. In Washingtoner maß­gebenden Kreisen erfährt mam daß sowohl Italiens als auch Frankreichs evtl. Versuch, die Schulden vor und nach dem Waf­fenstillstand zu trennen, bestimmt scheitern würde.

Der Krieg in Marokko.

Französische Siegesbotschaft.

TU. Pari», 21. August. Nach dem englischen Heeresbericht breiten sich die französischen Erfolge auf der ganzen Front aus. Die Stämme der Masmuda Alscherif und Beni Mesgilda wol­len sich unterwerfen und haben deswegen Verhandlungen aus­genommen. Von allen Seiten bedrängt wollen sich die feind­lichen Truppen im Gebiete von Tsouls ergeben. Die französi­schen Bedingungen zur Uebergabe sind bereits angenommen. Die französischen Truppen besetzten das Hochland von Dschebel Ames- sef bis zur äußersten Nordgrenze. Der große Stamm der Branes hat ebenfalls um Verhandlungen gebeten. Nach einer Havas- meldung aus Tanger sind die französischen und spanische^ dip­lomatischen Agenten, die sich seit einigen Wochen ständig in Melilla und Tanger in Erwartung der Abgesandten Abd el Krims aufhielten, zurückgezogen worden, lieber die Pläne des französischen Oberkommandos in Marokko erfährt der Jntransi- geant, daß man nicht in Las Innere des Rifgebiets eindringen, sondern sich nach einigen wirksamen Vorstößen mit dem Aus­bau der jetzigen Befestigungen begnügen wolle. Für die fran­zösische Armee, die sich auf 139 999 Mann beläuft, werden be­festigte Winterlager angelegt. Nördlich von Fez begann gestern die Artillerievorbereitung zum Generalangriff. Wie weit sich di« spanischen Truppen am Angriff beteiligen werden, steht noch nicht fest. Der Jntranstgeant betont, daß diese Frage für Frankreich von größter Bedeutung sei.

Tagee-Spiegel.

Die Uebergabe der Antwortnote Briands, die am Samstag er­folgen sollte, wird nach einer Meldung aus Paris abermals verschoben werden.

Gestern haben drei französische Flugzeuge den Rheiuhafc« und Flugplatz in Karlsruhe überflogen, um zu spionieren.

Zum Besuch der Städte Bochum und Gelscnkirchen wellte ge­stern der Minister des Innern Severing im Jndustricbezirk.

Wie das Rcichsarbeitsministcrium mitteilt, tritt daS Gesetz über Zollsicherungen am 1. Oltobcr, für Wein am 16. Oktober in Kraft.

Der deutsche Arbeitgeberbund für das Baugewerbe hat heute in einer Sondersitzung beschlossen, am 29. August die Gesamt, aussperrung in ganz Deutschland in Kraft treten zu lassen.

Die Vereinigten Staaten haben sich bereit erklärt, Belgien eine Anleihe von 56 Millionen Dollar zu bewilligen.

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Austen Chamberlain ist gestern abend von seinem Landaufent» halt in Sussex wegen der drohenden Nachrichten aus China zurückgekehrt.

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Aus Hongkong wird berichtet, daß der Finanzminister in Kan­ton Siuchungei heute morgen ermordet wurde.

Die beiden Städte Cardiff und Swansea in Südwalrs find von einer außerordentlich heftigen Sturmflut heimgesucht worden.

Die Sowjetregierung hat eine amerikanische wissenschaftliche Kommission wegen Spionage» ausgewiesen.

Nach einer offiziellen Washingtoner Meldung hat Mac MillanS auf seine Nordpol-Expeditton verzichtet. Er wird sich damit begnügen, die Bassin-Gegend zu erforschen.

Die französisch-spanische Bereinigung vollzogen.

TU. Madrid, 21. August. Die Bereinigung der französischen und der spanischen Truppen ist jetzt völlig durchgeführt. Im Abschnitt von Larache werden spanische und französische Trup­pen gemeinsame Operationen durchführen. Nach den letzten Meldungen soll Abd el Krim starke Truppen bei Uezan zu­sammengezogen haben. Die Rifkabylen heben an der ganzen Front Schützengräben aus und richten sich zur Verteidigung ein. Die französischen Truppen haben ihre Vorbereitungen für die große Offensive bei Taza beendet.

England und Kanton.

London, 21. Aug. Staatssekretär Chamberlain kehrte plötz» lich und unerwartet nach London zurück, um die Situation zu prüfen, wie sic durch das Verbot der Regirung von Kanton ge­schaffen wurde, welche englischen Schiffen die Küstenschiffahrt in den chinesischen Häfen und insbesondere in Hongkong unter­sagt hatte. DaS .Foreign Office" erhielt von dem englischen Konsularagenten mehrere Depeschen, worin mitgeteilt wird, daß dieses Verbot für den englischen Handel bereits schwere Nachteile zur Folge hat.

Man nimmt in London an, daß die Regierung in Kanton ei­nem Druck von Moskau nachgegeben hätte. Chamberlain ist der Anschauung, daß die Haltung der Regierung von Kanton eine Verletzung des internationalen Rechts bedeutet, weil die Han­delsflotten aller Länder durch das Verbot der Regierung von Kanton in ihren steten Bewegungen gehindert werden.

TU. London, 20. August. Wie aus Hongkong berichtet wird, ist der Oberkommandierende der englischen Chinaflotte, Vize­admiral Sir Edwin Sinclair, gestern an Bord des Schiffes Peterfield" nach Kanton abgereist. Der Besuch wird mit dem von der Kantonregierung erlassenen Verbot für die britische Schiffahrt in Zusammenhang gebracht.

Internationales Borgehen gegen die Kantonregierung.

TU. London, 21. August. Die englische Regierung ist mit den anderen Mächten wegen einer gemeinsamen Aktion gegen die Kantoner Regierung in Verbindung getreten. Chamberlain steht auf dem Standpunkt, daß die Haltung der Kantoner Regierung in der Schiffahrtsfrage eine schwere Verletzung des Völker­rechtes sei, von der auch die Handelsflotten anderer Länder be­troffen werden. _

Deutsch-norwegischer

Ausweisungskonfttkt.

TU. Berlin, 21. August. Wie dasBerliner Tageblatt' meldet, hat die Ausweisung von Norwegern aus Deutschland, di« als Eegenmaßregel gegenüber den vom Oslser Micisamt gegen Deutsche angewandten Härten erfolgt sind, in Oslo star­kes Aussehen erregt.Aftenposten" muß nach seiner Information zugeben, Laß in mehreren Fällen das Mietsamt übermäßig streng gegen ansäßige Deutsche verfahren ist und daß in 6 Füllen die ÄnfenthaltSverlangerung verweigert worden ist. Das norwe­gische Außenministerium hat sich an die deutsche Regierung mit der Bitte gewandt, die Sache vorläufig ruhen zu lasten, bis man auf dem Dechandlungswege zu einer Ordnung der An­gelegenheit gekommen ist.