Aus Württemberg

Der ständige Stellvertreter i» -er Leit»«« Le» WirtschaftSmtnisteriumS

Der Herr Staatspräsident hat den Universitätsprvfefsor »r. Oswald Lehnich in Tübingen zum Staatsrat beim Wirtschaftsministerium ernannt. Der Herr Staatspräsident betrachtet die Förderung der mürttembergischen Wirtschaft in ihrer reichen Biclgestaltigkeit als eine seiner vornehmsten Aufgaben. Er hat deshalb auch bet der Regierungsbildung -aS Wirtschaftsministerium selbst übernommen. Darüber hinaus hielt er es für geboten, in der Person des UniversitätSprosessors Dr. Lehnich einen anerkannten Fach­mann ins Wirtschaftsministerium zu berufen und ihn als seinen ständigen Stellvertreter mit der Leitung dieses Mini­steriums zu betrauen. Den Absichten der Regierung wegen Angliederung des Wirtschastsministeriums, etwa in Gestalt einer selbständigen Abteilung an das Innenministerium zur Berwaliungsvereinsachung, wirb dadurch nicht vvrgcgrifsen. Dr. Lehnich stand von 1914 bis 1918 im Feld. Bon 1922 bis 1927 mar er im Neichsmirtschaftsministerium tätig. Nach sei­nem freiwilligen Ausscheiden aus dem Neichsdienst habili­tierte er sich au der Universität Tübingen. Tic wnrttember- gischen Verhältnisse sind ihm vertrau!, ebenso aber auch die wirtschaftlichen Verhältnisse !m Reich au' Grund seiner frühe­ren Tätigkeit im NeichSwirischastsmiiiistcriu.il, seiner ehren­amtlichen Mitwirkung in vcrsch.cdenen Wirtschaftsorgani­sationen sowie durch seine wissenschaftlichen Arbeiten, mit denen er sich in der Ocsfcntlichkeit bestens eingesührt hat. So ist die Gewähr gegeben, das; die wirtschaftlichen Belange Württembergs im Nahmen der deutschen Gcsamtwirtschaft eine tatkräftige Vertretung und Förderung erfahren werden.

Anordnungen des Staatskommigars der Landeshauptstadt Stuttgart

Staatskommissar Dr. Strolin hat folgende Anordnun­gen getroffen: Den städtischen Acmtern ist folgender Erlast zugegangen: Die von mir ausgesprochenen Beurlaubungen, zu denen ich nach Lage der Dinge gezwungen ivar, haben Unruhe in gewisse Kreise der Beamtenschaft getragen. Hier­zu ist kein Grund vorhanden. Ich iverde freilich auch weiter­hin unnachsichtlich gegen solche Beamte einschrciten, die ihre Pflicht verletzen oder die sich gegen die nationale Negierung betätigen. Wer nicht gewillt ist, an dem Wiederaufbau unse­res Vaterlandes aus nationaler Grundlage positiv mitzu- arbeitcn. von dem erwarte ich. datz er freiwillig aus dem Dienst der Stadt aus'chcidet. Alle anderen Beamten, Ange­stellten und Arbeiter fordere ich ans. ihre ganze Kraft freu­dig und zuversichtlich in den Dienst der kommenden grohcn Aufgaben zu stellen. Der Staatskommissar hat gegen die Genehmigung des beim Banpolizeiamt etngereichten Bau­gesuchs für die E.Weiterung des Warenhauses Schocken Ein­spruch erhoben.

Sozialdemokratische Funktionäre in Schutzhaft genommen Eine Bergeltungsmastregel

In den letzten Tagen wurden in Stuttgart Angehörige der Hitlerjugend auf dem Heimweg von ihren Schulfeiern von politischen Gegnern angegriffen und misshandelt. Auf Weisung des Herrn Polizcikommissars für das Land Würt­temberg ist daraufhin letzte Nacht eine Anzahl marxistischer Funktionäre, insbesondere auch ans intellektuellen Kreisen, in Schutzhaft genommen worden. Der Polizeikommissar hat dabei zum Ausdruck gebracht, datz es sich hierbei um die röildcste Maßnahme handle, mit der er in Zukunft in jedem Falle, in dem Angehörige nationaler Verbände von Geg­nern angegriffen werden, in schärfster Weise rücksichtslos durchzugreifen entschlossen sei.

SCB. Stuttgart, 22. März. Der Polizeikommissar für das Land Württemberg hat auf Grund des 8 1 der Verordnung des Reichspräsidenten zum Schutz von Volk und Staat vom 28. Februar 1833 denSimplizissimus" bis auf weiteres verboten.

Staatsfeindliche Elemente werde« körperlich ansgerottet

Aus Balingen wird berichtet: Polizeiunterkommis- far Mattheitz erläßt folgende Bekanntmachung: Die jüngsten Ereignisse in Tailfingen, sowie die mir gewordene Mittei- tetlung, daß in der Bevölkerung immer noch gewisse staats­feindliche Elemente sich bemerkbar machen, gibt mir Ver­anlassung zu folgender Erklärung: In dem Augenblick, in dem mir glaubhaft gemeldet wird, daß irgendwelche Um­triebe oder Aenßerungen gegen die Negierung oder gegen die deutsche Bewegung festzustellen sind, werde ich sofort 109 Mann Hilfspolizei nach Tailfingen legen und jeden Ver­dächtigen festnchmen und zur Zwangsarbeit cinziehen lasten.

" Ich erkläre weiter, baß ich vor den drakonischen Maßnahmen für den Fall, daß meine Warnung auch nur teilweise nicht von Erfolg sein wird, nicht zurückschrecken werde. So, wie ich jedem anständigen und arbeitsamen Bürger alle Freiheit und Sicherheit garantiere, so versichere ich den Elementen, welche die mir als arbeitsam bekannte Bevölkerung Tailfin­gens seither mißbraucht und tn ihrem öffentlichen und pri­vaten Leben gestört haben, baß ich sie, diese Elemente, unter Umständen mit Gewalt und ich mache keinen Hehl daraus, onch körperlich ansrotten werde.

Der neue Landesführer des Stahlhelms

An Stelle des für den verstorbenen General v. Stülp­nagel in das Retchskuratorium für Jugendcrtüchtignng be­rufenen bisherigen Landesführers v. Neufville wurde der bekannte Richthofenflieger Dr. Wenzl tn Freiburg zum Landcsführer des Stahlhelms für Baden und Württemberg ernannt.

Ein Aufruf des Witrtt. Kricgerbnndes

Der Präsident des Württ. Kriegerbundes, Generalleut­nant a. D. Dr. von Maur, hat nachstehenden Aufruf an die Bundesmitglieöer gerichtet:Kameraden! Die deutsche Front, die zu errichten seit Jahren unser Reichskriegerbund ,Lhff- Häuser" als sein vornehmstes Ziel betrachtet, ist nach langem, ^ähem Kampfe zur Tatsache geworden. Alles, was deutsch

fühlt u«S deutsch denkt, steht heute in seltener Einmütigkeit hinter dem Herrn Reichspräsidenten, unserem Ehrenpräsiden­ten, und der von ihm berufenen nationalen Regierung. Es gilt, bas Erkämpfte zu behaupten, den Sieg uns nicht wieder entreißen zu lassen. Unser großer deutscher Bund wird und muß an erster Stelle dabei mitraten und mittatcn. Kame- radenl Bleibt bei dieser hohen und hehren vaterländischen Aufgabe nicht untätig oder gar mutlos beiseite stehen. Helft mit, jeder an seiner Stelle, in der Familie, in den Vereine», in den Gemeinden, tn unserem Lande. Deutsch sind wir end­lich geworden. Deutsch zu bleibe» heiße die Parole bis in die fernste Zukunft."

Forber«n«en des Einzelhandels

Die Arbeitsgemeinschaft des württembergischen Einzel­handels hat an die württembergische Siaatsregieruug eine Eingabe mit zahlreichen Forderungen gerichtet. Diese Forde­rungen beziehen sich u. a. auf Vereinfachung der Steuer­gesetzgebung, Reform des Wettbewerbgesetzes, Konzessions- zwang zur Errichtung neuer Großbetriebe, Anwendung der Gewerbeordnung auf die Bahirhofsverkaufsstände, Verbot der Zugaben, der Nundfunkreklame, des Beamtenwarenhau- dels in Dicnsträumen, Verbot des Beitritts von Gemeinden zu KvnsllMVcreinen, Erhöhung der Sportel für das Wander­gewerbe und den Hausierhandel, Zuschlag zur Wandcr- gemerbesteucr und Ausdehnung der Gewerbesteuer auf die freien Berufe.

Sonntagsrückfahrkarten für den Verkehr ans Anlaß der Konfirmation und Kommunion

Im Bereich der Reichübahndirektion Stuttgart dürfen aus Anlaß der Konfirmation und der Kommunion in diesem Jahr (26. März, 2. April unb 23. April) an den Samstagen zuvor, also am 25. März, 1. April und 22. April, die Sonn­tagsrückfahrkarten schon von Tagesboginn, von 0,90 Uhr, an benützt werden. Nach Orten, wo Konsirmaiion oder Kom­munion stattsindct, werden au den genannten Samstagen und Sonntagen, soweit keine fertigen Sonntagsrückfahrkar­ten aufliegen, Btanko-Sonntagsrückfahrkarten ausgegeben. Für die Familicnausflügeam andern Tag" werden am 27. März, 3. April oder 24. April da, wo tags zuvor Kon­firmation oder Kommunion stattsand, die aufliegenden ferti­gen Sonntagsrückfahrkarten auf Entfernungen bis zu 75 Kilometer mit eintägiger Geltungsdauer s0,00 bis 24M Uhr) ausgegeben.

Die Verstromung des Bahnverkehrs in Württemberg

Ncichsbahnoberrat Bretschneider hielt tm Württem- bcrgischen Jngenicurvcrein einen Bortrag über den Ueber- gang zum elektrischen Zugbetrieb in Württemberg. Der Ge­danke, durch den Ausbau des Zwischenstücks Augsburg Stuttgart das neue, im Entstehen begriffene elektrische Bahn­gebiet mit dem vorhandenen in Bayern zu verbinden, lag nahe. Als besonders förderlicher Gesichtspunkt wurde die BcrkeLrsstärke auf der mürttembergischen Hauptbahn er­wähnt. Nur Strecken mit starker Belegung können bei ganz billigem Strompreis mit wirtschaftlichem Erfolg betrieben iverden. Die Fernleitung, die für 110 OW Volt gebaut ist und von dem Bahnunterwerk Pasing bet München bis zum Stäöt. Elektrizitätswerk Münster bei Stuttgart verläuft, ist 209 Kilometer lang. Die Leitung wird in den nächsten Tagen unter Spannung gesetzt. Die gesamte Gleislänge, die mit Fahrdraht ausgerüstet ist, beträgt in Württemberg 510 Kilo­meter. Das Tragwcrk der Fahrleitung besteht aus Eisen- gittermastcn. Insgesamt wurden in Württemberg 4800 Maste tm Gewicht von 4000 Tonnen benötigt. Die Fertigstellung der Fahrleitung ist weit vorgeschritten, in der Hauptsache sind nur noch Anstricharbeiten an den Masten in gröberem Um­fang zu leisten. Vier schwere Brücken und zehn Fußgänger- stege wurden gehoben und 20 Kilometer Gleise gesenkt. Jede Schnellzugs-Lokomotive leistet 3000 Pferdestärken und wiegt 110 Tonnen, die Personenzugs-Lokomoti-ve hat 2500 PS. und wiegt 78L Tonnen, die schwere Güterzugs-Lokomotive hat 2000 PS. und wiegt 120 Tonnen. Die Fahrzeiten zwischen Stuttgart und Lndwigsburg und von Stuttgart nach Eßlin­gen betragen 19 bis 20 Minuten bei Halt auf sämtlichen Zwischenstationen. Als besondere Annehmlichkeit wurde die Fernsteuerung der Beleuchtung in den Triebwagenzügen an­gekündigt. Man wird also künftig das Lesen während der Fcrsrt bei der Befahrung der Tunnels nicht mehr unter­brechen müssen. Nach Ulm wird man künftig mit Schnell­zügen in 80 Minuten, ohne die Aufenthalte, fahren. Auch bei Personenzügen wird die Fahrzeit ohne die Aufcnthaltszei- ien im Mittel statt bisher 132 Minuien IW Minuten be­tragen, also der Fahrzeit der jetzt laufenden Schnellzüge nahekommen. Erwähnt sei noch, daß durch die Elektrifizie­rung täglich 600 Arbeitslos« beschäftigt werden konnten.

Der elektrische Betrieb im Stuttgarter Nahverkehr unb auch auf der Fernstrccke von Augsburg nach Ulm wird be­stimmt mit dem Inkrafttreten des Sommerfahrplans am 15. Mai ausgenommen werden. Der Fernverkehr zwischen Ulm und Stuttgart soll einige Wochen später elektrisch aus­genommen werden.

LKIorockont, morgens unck vor allem abencks angewencket:

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Aus Stadt und Land

Latin. den 23. März IS38.

Polizeiaktion in Calw

Landtagsabgeordneter Bgm. D i r r - Stammhcim ist znur staatlichen Polizeiunterkommiffar für die Bezirke Calw, Neuenbürg, Freudenstadt und Nagold ernannt worden und hat in dieser Eigenschaft eine überraschende Polizeiaktion zur Befriedung des öffentlichen Lebens in der Stadt Calw vor­genommen. Gestern nachmittag wurde bas Oberamt von mit Karabinern bewaffneter SA.- und Stahlhelm-Hilfspolizei besetzt und die Vorführung einer gröberen Anzahl Einwoh­ner, vor allem Angehöriger der KPD., aber auch anderer Persönlichkeiten, angcordnet. Wie mir erfahren, sind bis jetzt rund 40 Personen in Schutzhaft genommen worden. Die Ak­tion dauert noch an, dürfte aber noch heute zum Abschluß kommen. Auf dem Markt hatte sich gestern eine große Men­schenansammlung gebildet, welche die aufsehenerregenden Diensthandlungcn der von Hilfspolizci unterstützten Ge- meindepolizci- und Landjägerücamten mit lebhaftem Inter­esse verfolgte.

Erfolg bei« L«nder«meu

An dem kürzlich stattgefnndenen Laudcxamen haben auch drei Schüler des Nealprogymnasiums Calw teilgenommen und sämtlich die Prüfung bestanden. Tie Namen der Schüler sind: L e m p p - Neuenbürg, S t a ck e l b e r g - Bad Licben- zell und Steppe r-Neubnlach. Von den Calwer Schülern konnte die erste und drittbeste Leistung erzielt werden, das bedeutet für Schule und Spüler einen seltenen Erfolg.

Vaterländische Feiern

Der 21. März, der Gründungstag des neuen Deutschland, wurde in Bad Liebenzell festlich bcggngen. Aus Ein- ladung der Stadtverwaltung versammelte sich vorwiü.igs um 10.30 Uhr ein großer Teil der Einwohnerschaft auf de n Kurplatz, wo die Feuerwehrkapelle unter Leitung von Kapell­meister Wohlgemuth ein Konzert veranstaltete. Pi'nikd- lich um 11 Uhr eröfsnete Stadtpfarrer Schillingdie Feier mit einem tiefernsten Gebet zu Gott um Kraft und Stärke für unsere Führer und um eine glückliche Zukunft für un'er Volk. Nach dem gemeinsam gesungenen C'oralNun da riet alle Gott" begrüßte Amtsvcrweser Sanier die Gemeinde unter Hinweis aus die feierliche Stunde, tn der in Potsdam des Volkes Führer und seine Vertretung ihr Werk zur R t- tuug Deutschlands beginnen wollen. Für die Staats- und Reichsbehörden sprach Forstmeister W i d m a n u. Er be­tonte, daß der schwäbische Stamm schon in frühester Zeit al- Träger der Neichssturmfahne Künder des deutsch:n Nat'o nalwillens gewesen sei und daß auch heule sein Wille zn>» Reich unerschütterlich sei. Dem Gesang der SchülerWir treten zum Beten" folgte die Ansprache von Stadtpsarrer Lempp. Er wies besonders auch die Jugend auf die Wich­tigkeit des Tages hin. Er solle den Ausgangspunkt einer besseren Zeit bilden, einer Zeit, in der deutsche Sitte, die Reinheit der deutsclren Frau und der deutschen Jugend ober­stes Gesetz seien. Das Deutschlandlied leitete über zu dem Staatsakt in Potsdam, der durch den Großlautsprecher der Kurverwaltung übertragen wurde.

Abends veranstalteten die nationalen Verbände und Ver­eine einen großen Fackelzug. Unter Vorantritt der Fcu.r- wehrkapelle und des Spielmannszugs bewegte er sich durch die fahnengeschmückte Stadt, über welcher die alte Burg tm Lichte der Schelnnxrfer strahlte. Begeisterte Heilrufe der Jugend ertönten immer wieder. Auf dem Schulhof versain- melte sich die ganze Gemeind« und freute sich an dem An­blick des mächtigen Höhenfeuers auf dem Schloßbcrg und der jetzt in zauberhaftes rotes Licht getauchten Burg, bis sich die Aufmerksamkeit den Ansprachen zuwendete. Förster Heh­ler, der Ortsgruppenleiter der NSDAP begrüßte Sie Er- schienen«« und gab seiner Freude darüber besonderen Aus- druck, baß nun Adolf Hitler nicht mehr nur der Führer seiner Bewegung, sondern der Führer und Kanzler Deutsch, lands sei. Er sei der festen Ucberzeugung, daß dieser Mann uns einer besseren Zukunft entgcgenführe, so daß unsere Kinder wieder ein freies starkes Vaterland haben werden. Gemeinsam wurde darauf das Horst-Wcssel-Lted gesungen. Dr. med. Seeg er, der Kreisführer desStahlhelm", fvr- derte in ernsten Worten auf, dem Geist von Potsdam, dem Geiste Friedrichs des Großen, di« Herzen zu öffnen. Das ganze deutsche Volk müsse einig werden in dem Willen zu innerer und äußerer Freiheit. In dem von der Versamm- lung gesungenen Choral,Hch bete an Sie Macht der Liebe" wurde das tiefe Miterleben der Zuhörer zum Ausdruck ge­bracht. Für die Stadtverwaltung sprach Bürgermeister Klepser. Er führte aus. Laß es für die Stadt eine freu­dig« Pflicht gewesen sei, die heutigen Veranstaltungen in die Eöege zu leiten. Der 21. März sei der Geburtstag des neuen Deutschland und es sei eine symbolische Bedeutung, daß gerade Potsdam, der Inbegriff alle« Deutschen, Ser Geburts­ort sei. Sein dreifaches, begeistert aufgenommenes ,^och" galt dem heißgeliebten Vaterland. Nach dem Deutschlandlied wurden die Fackeln zusammengeworfen und die erhebende Feier hatte ihr Ende.

Auch in Neubulach wurde am Tage der Reichstags­eröffnung eine schlichte vaterländische Feier abgehalten. Abends bewegte sich in großem Fackelzuge eine stattliche An­zahl Schulkinder von hier, Altbulach und Liebelsberg mit zahlreichen Papierlaternen in Begleitung ihrer Lehrer ge­meinsam mit dem Kriegerverein, der Ortsgruppe der NSD­AP., dem derzeit in Altbulach beschäftigten Arbeitsdienst, so­wie dem Mustkverein durch die Gasten des Städtchens, um dann auf dem Kirchenplatz beim Kriegerdenkmal Aufstellung zu nehmen, wo Stadtpfarrer Maier nach dem Musikvor­tragIch hatt' einen Kameraden" das Wort zu einer An­sprache ergriff. In erhebenden Ausführungen wies er aus die Bedeutung des Tages hin und ließ an alle die Auf­forderung zur Einigkeit durch Beseitigung der politischen Gegensätze ergehen. Nach dem gemeinsam gesungenen Cho­ralEin feste Burg ist unser Gott" trat sodann stud. phil. Steimle von Neubulach an das Kriegerdenkmal und ent­wickelte unter Hinweis ans den Niedergang Deutschlands im