Der Wahlsieg der nationalen Regierung

Die Bedeutung des Ergebnisses der Reichstagswahlen

Da» Ergebnis de« Wahlen zum Reichstage und zum preußischen Landtage bedeutet einen großen Lieg der Regie­rung. Sowohl im Reiche wie in Preußen hat die Regierung Hitler-Hugenberg-Papen-Seldte eine Mehrheit von 5 2 v. H. zur Verfügung. Im Reich beträgt die Mehrheit etwa 1« Stimmen, im preußischen Landtag etiva 14 Stimmen. An beiden Körperschaften ist damit einwandfrei eine Mehrheit der Rechten geschaffen. Es kann ohne Zentrum regiert werden. Die Sozialdemokratie ist gänz­lich ausgeschaltet. Damit ist ein Umschwung von größter Bedeutung vollzogen.

Nach dem vorläufigen amtliche» Ergebnis wirb der kom­mende Reichstag »17 Abgeordnete zählen. Die Stim­men und Sitze verteilen sich nach diesem Ergebnis auf die

einzelnen Parteien wie folgt:

Stimmen

Mandate

NSDAP.. .

17305 823

288

Sozialdemokraten.

7176 505

120

Kommunisten.

4 845 379

81

Zentrum..

4 423161

78

Kampffront Schivarz-Weiü-Rot .

3 132 598

»2

Bayerische Bolkspartei ....

1072 893

19

DBP. 482106, Christl.-soz. BD.

884116, Dt. Bauernpartei 114281,

Hannoveraner 47 723 .

»ns. 8

Staatspartet.. .

303 487

5

Bauernbund ........

83 828

1

Sonstige ..

52 750

Die Deutsche Bolkspartei hat 1 Mandat, der Chr.BD. 2, die Deutsche Bauernpartei 1 und die Deutsch-Hannov. kein Mandat erhalten.

Sitze im Reichstag hatten nach der Wcchl vom 6. Novem­ber 1S3S: NSDAP. 196 fl. Juli 280), SPD. 121 (138), KPD. 100 (89), Zentrum 71 (78), DNBP. und DBP. SS (46), Bayer. Bolkspartei 20 (23), Volks bienst 6 (4), Staatspartet 2 (4), Bauerirhund 3 (2).

Den Hauptanteil am Wahlersobg hat di« NSDAP., die i« Reich 22 Sitze, im Preußischen Landtag 46 Sitze gewon­nen hat. Der Kampfbloek Schwarz-Weiß-Rot hat im Reich öS Sitze erhalten, also die Stimmen, die die DNVP. vorher hatte, blieben somit erhalten. In Preußen hat der Kampf­bloek Schioarz-Weiß-Rot seine Mandatsziffer von 31 auf 42 steigern können, hat atto einen beträchtlichen Anteil am Erfolg der Rechtsparteien. Das Zentrum hat sich im Reich stn Gesamtergebnis gehalten, in Preußen Hai es seine Stel­lung um 1 Mandat verbessert. Die Sozialdemokraten haben i« Reich von 1S1 Ditzen 1 verloren, in Preußen find ste von W auf 79 -urückgegangen. Die stärksten Verlust« weise« die Kommunisten auf, di« im Reich von 100 Mandaten IS ver­loren haben, während ste in Preußen leicht an Mandaten gewonnen haben. Insgesamt ist in dem Wahlergebnis eine

Niederlage der Linke« «nd st« eim-n>andstreter Sieg der Rech­ten zu sehe«.

Die Männer des neue« Reichstags

An der Spitze der von der NSDAP, in den Reichstag ge­wählten Männer steht der Reichskanzler Adolf Hitler. Dann folgen die Reichsmintster Dr. Frick und Goertng. Unter den weiterhin bereits bekannten Männern der NSD­AP. sind gewählt General von Epp, Rosenberg, Graf Reventlow, Dr. Goebbels, Oberst a. D. Hier!, Rechtsanwalt Dr. Iran k, Staatsminister Klagges, Fe­der, der Polizeipräsident von Levetzow, Prinz August Wilhelm v. Preußen, Ku b e, General a. D. Lttzmann. Von der Kampffront Schwarz-weiß-rot sind gewählt: Vize­kanzler von Papen, die Reichsminister Dr. Hugenberg und Seldte, Dr. von Winterfeld, Geheimrat Dr. Qua atz, Prof. Dr. Spahn, Lavercnz, Freiherr von Freytag-Lorringhoven, Schmidt- Hannover, Dr. Oberfohren, Reichsminister a. D. Hergt, Reichsmint­ster a. D. Dr. Koch, Staatssekretär Dr. Bang, Dompre- biger D. Do eh ring, Dr. Everling. Die Deutsche Volkspartei wird wieder durch ihren Führer Dingeldey und Dr. Hugo vertreten. Vom Zentrum ist Reichskanzler a. D. Dr. Brüning, Dr. Kaas, Reichsminister a. D. Dr. Stegerwald, Esser, Reichskanzler a. D. Dr. Wirth, Reichsminister a. D. Dr. Hermes, Dr. Klückner, Dr. Bocke! gewählt. Die Bayr. Volkspartei ist wieder an erster Stelle durch Domdekan Leicht vertreten. Von der Staats- partei wird man im neuen Reichstag den Reichsminister a. D. Dr. Dietrich, den württembergischeu Wirtschaftsmtnister Dr. Maier und Lemmer sehen. Von der SPD. sind ge­wählt Wels, Crtspien, Dr. Breitschetd, Dr. Hil- ferding, LanbSberg. Von der KPD. der zur Zeit ver­haftete Thälmann, auch Pieck und Remmele find wie­der vorhanden.

Der Eindruck i« der Wilhelmstrah«

Fn Kreisen der Reichsregierung wirb das Ergebnis der Reichstagswahl als ein beachtenswerter Einbruch in die süddeutsch« «nb die marxistische Front bezeichnet. Der Ausgang der Wahl sei ein deutliches Zeichen für die nationale Revolution und für den Zusammen­bruch der alten Parteienverbindungen. An der Zusammensetzung der gegenwärtige» Reichsregierung werde sich nichts ändern. Der große Sieg, den die Regierungspar­teien errungen hätten, sei der Arbeit des ReichskabtnettS und der Persönltchkeit des Reichskanzlers zu danken. Daß Reichskabinett wirb in seiner heutigen Sitzung den Zeitpunkt für die Einberufung de- neuen Reichstages festfetzen. Dem Reichstag, der am 20. März zusammentreten soll, wird ein Ermächtigungsgesetz «orgelest und dann bis November ver­tagt werden.

Die Ergebnisse aus den Reichswahlkreisen

L Ostpreußen: NSDAP. 097 000 (422 002), SPD. 179 978 (211878), KPD. 107 087 (148 088), Z. 80 791 (7S824), Kampf- front Schwarz-weih-rot ISO 288 (1öS323), DBP. E (14 908), EHE. SOI (1k 2V3), Dem. 5200 (KSS4).

». Berlin: NSDAP. 397 SK (2S9S94), SPD. 286950 (484459), »PD. 888115 (450 798), Z. 00000 <49 S08), Kampffront Schwarz-wettz-rot 115 809 (105 397), DBP. S7S1 (5498), «HE. 0088 (5417), Dem. 1S454 (12 917). st Potsdam »: NSDAP. 4851S4 (344 901), SPD. 200 »77 (4S7 6S8), KPD. 245 490 (472 214), A. 05 727 (58 700), Kampffr. Schwarz-wetß-rot 177S05 (179 248), DBP.

«SOS (30157), EhrB. 7424 (8222), Dem. 80 79S (44 457). st Potsdam NSDAP. 568 980 (414180, SPD. 274 78t MV SSI), KPD. 380 962 (287 154), Z 87 300 (82 751), Kampffr. Dchwarz-weitz-rot 154 070 (155 391), DBP. 10 263 (12 867), «HE. 7249 (8547), Dem. 11220 (11188). st Frankfurt a. st Oder: NSDAP. 549 988 (889 048), SPD. 166879 (407 Bl), KPD. 74 102 (104197), Z. kösvS (56 SOS), Kampffr. Schwarz-weitz-rvt 110 087 (118 978), DBP. 0651 (14 852), THE. 5019 (5801), Dem. 5807 (5902). st Pommer«: NSDAP. 012 898 (434 877), SPD. 17« »7« (495 190), KPD. 82 442 (119 204), Z. 14 «8 (12 942), Kampf- ffcout Schwargwetß-rot 194 S14 (208730), DBP. 7158 (10779), «HE. 9851 (7080), Dem. VW4 (8655). st »reSl««: NSDAP. 58740« (440 748), SPD. 445 4-9 (451728), KPD. 90256 (114 906), Z. 155 913 (188 509), Kampffr. Sch>war-»weiß-vot 88 »SO (84186), DBP. 8901 (8906), CHE. 9456 (9984), Dem. 8657 (5988). st «teguitz: NSDAP. 407 710 (490 897), SPD. 10-440 (481 578), KPD. 50 8« (88 985), Z. 48 854 (49188), Kampf- Font Schrvarz-weiß-rot 88 750 (88 818), DBP. 480« (7985), EHE. 3817 (8740), Dem. 4419 (6881). st Oppeln: NSDAP. 887 875 (178 819), SPD. 58 819 («8 747), KPD. 74 897 (113 364), Z. 2520bS (288818), Kampffront Schwarz-weih-rot 58 489 (58 429), DBP. 1897 (4818), Ehe.- ». 1840 (4885), Dem. 4866 (1814).

Ist Magdeb urg : NSDAP. 407 824 (888 507), SPD. 400 894 (S06110), KPD. 111288 (188 448), Z. 19 271 (18 468),

Kampffr. Schrvarz-weiß-rot 112 087 (104148), DBP. 1« 886 («485), CHE. 3027 (8090), Dem. 8887 (7766).

Hst Merseburg: NSDAP. 417 968 (281 284), SPD. 147541 (157 29 1, KPD. ISS 486 (228 7S5), Z. 18 818 (142S9),

Kanrpffr. Schwarz-weiß-rot 108977 (108894), DBP. 11860 (4.7 224), CHE. 8099 (807H, Dem. L«10 (6887).

Ist Thüringen: NSDAP. 806 207 (473 818), SPD. 2721« (476 298), KPD. 214 489 (446108), Z. 58 286 (50 066),

Kampffr. Schwarz-wettz-rot IM 984 (01 946), DBP. 41456 (86 815), THE. 8888 (8804), Dem. 10041 (9087).

44 . Schleswig-Holstein: NSDAP. 583 498 (4SI 989), SPD. 2S2S81 (388 689), KPD. 10741« (146 858), Z. 18 474 (9717)^ Kainpffr. Schwarz-wettz-rot 101844 (96954), DBP. 1S408 (28 294), THE. 7118 (7799), Dem. 7897 (11449).

4st Woser-Gms: NSDAP. 418 060 (486 918), SPD. ISO SB

(188 891), KPD. 70 887 (80785), Z. 18S9S8 (158 74«, Kampffr. Schwarz-wetß-rot 101515 (91868), DBP. 41 801 (so 872), THE. 9880 (9890), Dem. 820« (9562).

1s. Osthannoper: NSDAP. N4 81« <251 482), SPD. 1S8 780 (186 950), KPD. 49 028 (00 888), Z. 8827 (7775), Kampffr. Schwarz-weih-rot 78 01« (70 908), DBP. 7902 (12 140), Dem. 8007 (4818). Deutsch-Hannov. 27 ISO (86 988).

44. Südhann.-«raunfchw.r NSDAP. 675 878 (481 845), SPD. 884 4SI <889 828). KPD. 90 514 (127 528), Z. 50 128 (55 908), Kampffr. Schwarz-weitz-rvt 92130 (88 925), DBP. 16 988 (46 200), THE. 5780 (78SS), D««. 7840 (7984), Deutsch- Hannov. 13 500 (20120).

Ist Westfal«u.N«r»: NSDAP. 647 W« (807 871), SPD. 206 804 (483 548), KPD. 102 9!« (218 080), Z. 484 524 (489 881), Kampffr. Schwarz-weitz-rvt 108 548 (98 747), DBP. 10 884 (46 800), CHE. 25 541 (27 075), Dem. 4124 (8620).

44. «estfaleu-Süd: NSDAP. SS9 541 («57 484), SPD. 286 «44 (440 470), KPD. 251251 (SSS566), Z. 854 457 (38S010), Kampffr. Schwarz-weih-rot 103170 (89907), DBP. 15 941 (»117R, CHE. 80 780 (40 70«), Dem. 7908 (8466).

44 . Heffe».R«si»«: NSDAP. 775 974 MO 209), SPD. 204 818 (391846), KPD. 114466 (104 440), Z. 219 987 (403 849), Kampftr. Schwarz-weih-rot 70 806 (78 411), DBP. 48415 (42 426), THE. 21 041 (41 50»), Dem. 10 5SS (14 758).

» 4 . K»ln-«ache«: NSDAP. 860 210 (109102), SPD. «8 780 (188289), KPD. 186 05-1 (221142), Z. 471844 (449879), Kampffr. Schwarz-wetß-rot 74 941 (59 888), DBP. 18 251 (20 075), THE. 5372 (5158), De«. 8715 (8588).

»st Kobleuz-Drierr NSDAP. 288 985 (186 154), SPD. «4 Ick« («0 848), KPD. 44 298 (80 987), Z. »81 080 (294 048), Kampf­front Schwarz-weih-rot 44 571 (87 492), DBP. 70« (11418), THE. 2811 (2810), Dem. 1470 (1448).

»st Düsseldorf-Ost: NSDAP. 505 787 (M4 505), SPD. 144 S4V (188 47»), KPD. 808 941 (840 571), Z. 465 874 (»47880), Kampffr. Gchwa^-wettz-rot 91550 (65 986), DBP. 17 905 (29 084), THE. 19 280 <40 450), Dem. »110 (SS68).

»st Düsseldorf-West: NSDAP. 807 041 (»44 47H, SPD. «S86S (00 001), KPD. 174 648 (»47 640), Z. S4S08S (3818SS), Kampffr. Schwarzaveth-rot 901« (70 291), DBP. 9901 (15 533), «HE. 8269 (8561), Dem. 4452 (1841).

»st Oberbapern-Schwatze«: NSDAP. «82 705 («B 84«), SPD. 410 006 (104 711), KPD. 108154 (152 744), Kampffront Schwarz-wettz-rot «0 705 (57 259), BBP. 448 798 (408 045), DBP. 6472 (9997), «HE. 8840 (0558), Deus «SO (8848), DBP. 50 078 (84 008).

»I. Nisdcrtzayer«: NSDAP. «4«, (140 805), SPD. 87118 (83 374), KPD. 87 206 (50 009), Kampfs». Schwarz-weitz« not 14 206 (IS 570), BBP. 200 904 (»81447), DBP. 8870 (5878), EHE. 901 (4078), Dom. 1« (8880), DBP. dt SSt (58 82-1).

»».Kranke«: NSDAP. 71«»St (vtztSSch, SPD. «STB (280 202), KPD. 78 785 (14110«), Kampffr. Schwarz-weitz» »ot 8KA6 (04845), BBP. «40« (»«505). DBP. ««

(11855), CHE. 14 744 (17 827), Dem. 9576 (7SSP.

R. Pfalz: NSDAP. 273 881 (238 124), SPD. 98 404 (86 844), KPD. 53 150 (69113), Z. 133 402 (120 876), Kampffront Lchwarz-iveiß-rot 14 542 (9828), DBP. 7806 (tl IW), Ehr - B. 4187 (4445), Dem. 3316 (S 10 S).

4«. Dresdcn-Bautze«: NSDAP. SS8 880 (878 826), SPD 350 683 (328 962), KPD. 164 907 (489 909), Z. 24 103 (21 480)' Karnpffr. Schrvarz-rpeiß-rot 94 666 (90 850), DBP. .90 839 (45 702), ChrV. 16 296 (14 37H, Dem. 14784 (16 877). «.Leipzig: NSDAP. 36S 963 (208 027), SPD. 274 207

(278 008), KPD. 158 901 (175 866), Z. 9505 (8997), Kampf, front Schwa rz-n»eiß-vvt 59 194 (60 969), DBP. 18187 (281S1), ChrV. 7860 (7335), Dem. 18 827 (11033).

3«. Chemnitz-Zwickau: NSDAP. 814 084 (493 239), SPD. 260 888 (253313), KPD. 223 950 (242 604), Z. 8759 (7019)' Kanrpffr. Schwarz-weiß-rot 86 363 (57 923), DBP. liog- (15 898), ChrV. 25 411 (24 500), Dem. 7648 (6977).

St. Württemberg: NSDAP. 662 384 (344 840), SPD. 381935 (200143), KPD. 144 343 (190 765), Z. 279 948 (268 765), Kampffr. Schivarz-iveiß-rot 80 560 (88 917), DBP. loosg (19 515), ChrV. 48 961 (55 865), Dem. 33 479 (38 358), B.u. WGB. 88 563 (106 316).

SL. Baden: NSDAP. 827 376 (404 542), SPD. 164 906 (154 8M, KPD. 134 722 (109187), Z. WO 498 (329 614), Kampffront Schwarz-weiß-rot 50 387 (47 417), DVP. 14 888 (23 504), ChrV. 18 500 (21 079), Dem. 20816 (26914).

M. Hessen-Darmstadt: NSDAP. 420 583 (329 5S1), SPD. 192 443 (190 798), KPD. 96 478 (113 834), Z. 120 400 (114 3«), Kampffr. Gchrvarz-weih-rot 36 287 (24 726), DBP. 15 354 (24 184), CHE. 8912 (9905), Dem. 6872 (6084), DBP. 18 334.

»4. Hamburg: NSDAP. 317 640 (207 857), SPD. 220 58 « (218 678), KPD. 144 088 (166 748), Z. 15 650 (13S16), Karnpffr. Schwarz-weiß-vot 65 300 (71067), DBP. 19 668 (25 199), THE. 6758 (7193), Dem. 28 483 (41136), DBP. 144.

SS. Mecklenburg: SiSDAP. 267 668 (191490), SPD. 147 97« (157 940), KPD. 414S9 (60 529), Z. 4550 (4853), Kampfs». Schivarz-wettz-rot 88 916 (78 97S), DVP. 7181 (12 015), CHE. 2907 (8209), Dem. 2872 (3683), DBP. 210.

Die Zahle« in Klammern bezeichnen das Wahlergebnis vom 0. November IE.

Z ? Tag d.r erwachenden

Während am Donniag in Berlin die Kampffront Schwarz» Weiß-Rot aufmarschierte und dem Wahltage setu Gepräge gab, gehörte der Samstag den Kundgebungen der NSDAP. Halb Berlin war auf den Beinen, um an den auf 24 Plätze« der Stadt veranstalteten Versammlungen der Nationalsozia­listen tetlzunehmen. Riesige Fakelzüge durchquerten di« Stadt. SA. und Stahlhelmleute waren als Hilfspolizei tätig. Nur in den dunklen Straßen der von Kommunisten stark be­völkerten Gegenden, die ebenfalls von den Zügen berührt wurden, trat die Polizei stärker auf, und hier sah man auch Kraftwagen, auf denen die Polizisten mit dem Karabiner in der Hand i« Anschlag standen. Alle 34 Plätze waren über­füllt. Fast nirgends reichte der Platz aus, so daß auch ln den- angrenzenden Straßen sich noch Tausende und Abertausend« angesammelt hatten. Der Anmarsch erfolgte unter den lauten Beifallskundgebungen und Heilrufen der spalierbildenben Menge, bte Tausende von Hakenkreuz- und schwarzweißroten Fähnchen schwang. Ueberall hörte man Rundfunkübertragun­gen der Köntgsberger Reichskauzlerrede. De» Kanzler führte «. a. aus: Die Menschen suchten nach eine« Programm und wollten «ines nicht erkennen, daß alle Pro­gramme ihren Wert nur erhielten von der Idee, von der fi« getragen seien, und vom Volk, bas sie verwirklichen solle, und von den Männern, die sie propagierten. Man wolle jetzt wieder beginne« mit der Wahrheit, und diese sei hart wie immer. Der erste Gedanke der Wahrheit sei, dah ein Volk verstehen müsse, batz sein« Zukunft nur in seinem eigene« Ich lieg«, in seiner Kraft, in seiner Fähigkeit, in seine« Fleiß, in seinem Mut und tu seiner Gläubigkeit. Nicht di« Welt helfe, da» Volk müsse sich helfen, und wenn jemand sage: Nein, Gott ist die Hilfe, so sage er, Gott sei die Hilf« nur für den, der die Hilfe verdiene, weil er selbst sich helfe» wolle. Sin Volk aber erhalte nur dann seine Kraft, wenn es begreife, batz über allem, was bas Leben auch sonst verteile» möge, trgrnb etwas Gemeinsames sich erhebe« müsse.

Zwischenfälle am Wahllaq

Di« ReichstagSwahlen find doch nicht ohne blutige An» summenstöße verlaufen, allerdings ist deren Zahl glücklicher­weise recht gering gewesen. So kam es am Wahltage i« Pedbersheim bet WormS zu blutigen Zufammenstötze« zwischen Kommunisten und Nationalsozialisten. Die Kommu­nisten hatten sich in einem Turm der alten Stadtmauer fest­gesetzt und von da ans eine SA.-Stretfe beschossen. Ein GA.- Man« wurde durch einen Revolverschutz so schwer verletzt» daß an seinem Aufkommen gezweifelt wird. Auch in Off« »- bach ereignete« sich t« der Nähe des Hauptbahnhofs poli­tisch« Zusammenstöße zwischen Angehörigen des Reichsban­ners und Nationalsozialisten. Sin Reichsbannermann wurb« erschossen, ei» anderer schwer verletzt ins Krankenhaus g» bracht. Am Sonntag nachmittag kam eS im Brtgtttental bet Bresla « z« einer Schießerei, bei der ei« Hilfspvttztft getvtet «nb mehrere Personen verletzt wurden.

Nationalsozialtsten und Stahlhelme» hißte« auf b«« Mannheimer Rathaus die nationalsozialistische Flagg« und bte Flagge schwarz-wettz-rot. Ebenso in Karlsruhe. Der Einspruch des Karlsruher Oberbürgermeister» ans Her- abholnng der Hakenkrenzfahne blieb ohne Erfolg. Auch ans dem Rathaus in Essen wurde von der SA. die Haken­kreuzfahne gehißt. Gauletter ReichStagsabgeorbneter Ter» boven richtete vom Balkon des Rathauses aus eine Ansprach« an «ine unübersehbare Menschenmenge, die sich aus dem Rat­hausplatz versammelt hatte. I« Hamburg wurde a» Nachmittag des WahlsonntagS unter Beteiligung der gesaus­ten in de« Kasernen befindlich«« Polizeimannschaften »nb unter nicht «ndenwollendem Jubel der Bevölkerung R« Hakenkreuzfahn« «ck b»tb«« P o tt - »- -»)»«»«» b« HamtzmA-s Polt»«) s«s«tzs.