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Nr. 41

Samstag, den 18. Februar 1933

Fahrgang 105

Das Arbeitsprogramm der Regierung

Förderung der Absatzmöglichkeiten für Getreide - Das Handwerk beim Reichskanzler

Das Handwerk beim Reichskanzler

TU. Berlin, 18. Febr. Das Reichskabinett hält erst am kommenden Montag seine nächste Sitzung ab. Es wird daun die Beratungen über die Zollsragen und über die üv - Pjennig-Gebühr sür die Krankenscheine, die möglicherweise fortsallcn soll, unter Einbau anderer vcr- wauungsmäbiger -Sicherungen sortsetzen. Der Reichskanzler, der gestern abend in Tortmund sprach, wirb am Sonntag in Köln ein« Wahlrede halten.

Ueber die Hilfsmaßnahmen für die Land­wirtschaft wird amtlich mitgcteilt: In der Tonncrstag- sitzung des Reichökaüinetts wurden neue Vorschläge des Neichsministers sür Ernährung und Landwirtschost, Hugen- berg, für die Pflege des Getreidemarktes ange­nommen. Darnach sollen vor allem neue zusätzliche Absatz­möglichkeiten für Getreide erschlossen werden, währen- an­dererseits ausländisches Getreide jeder Art abgesehen von Austauschgeireide vom Markt serngehalten werden wird. Hiernach wird, mögen auch im ganzen beträchtliche Gctreidc- mengen vom Reich ausgenommen werden, in der öffentlichen Hand Getreide nur im Rahmen einer von jedem Standpunkt aus vertretbaren nationalen Reserve magaziniert bleiben. Die verstärkte Pretspflege des Getreidemarkles wird sich nicht wie bisher nur aus Weizen und Roggen, son­dern auch auf Haler erstrecken.

Im einzelnen handelt es sich besonders um Maßnahmen zur Förderung derVersütterung von Roggen tn Verbindung mit Kartoffelstöcken bei der Schweinemast und von cosiniertem Weizen an Hühner. Zur Förderung der Ausfuhr von Müllereierzeugnissen auS Weizen und Roggen wird das Ausfuhrschetnsystem wieder eingesührt. Darüber hinaus sind besondere Aussuhrmöglich- keiicn, vornehmlich sür Hafer, erschlossen worden. Ti« für dir Durchführung noch erforderliche Klärung der Einzelheiten ist sofort eingeleitet worden, so daß in aller Kürze mit «in«m Wirksamwerdcn der Maßnahmen zu rechnen ist.

De Bekanntgabe der Aufhebung eines Teiles der N e n t e n k ii r z u nge n ist sür heute vormittag vor­gesehen. Die neuen Bestimmungen werden die schlimmsten Härten der Rentenkürzungen vom Juli 1932 beseitigen.

TN. Berlin, 18. Fcbr. Tie am. Januar in Berlin unter dem Vorsitz von Albert H. Biggin zusammengetretene Ltillhaltekonferenz hat ihre Arbeiten am Freitag beendet. U.-bcr das Ergebnis der Konferenz wird eine sehr ans- sührliche amtliche Mitteilung veröffentlicht werden, die den Inhalt des aus Sl Druckseiten bestehenden neuen Abkom­mens fixiert. Als das wichtigste sei folgendes vorausgeschicki:

Das am 28. Februar dieses Jahres abgelausene Stillhalte­abkommen wird durch ein am 1. März 1933 tn Kraft treten­des und bis 28. Februar 1934 laufendes neue» Abkommen IDeutsches Kreditabkommen 1933) ersetzt. DaS neue Abkommen läßt einige Verbesserungen erkennen. Narur- l ch ist auch der neue Stillhalte-Bertrag das Ergebnis eines Kompromisses. Weder haben die Ausländer ihre teil­weise sehr weitgehenden Forderungen durchsetzen können, noch vermochten die deutschen Unterhändler alle ihre Wünsche durchzusetzen.

Deutschland erklärt sich bereit, das Stillhalte- Kreditvolumen um 5 Prozent zu kürzen. Die deutschen Vertreter haben nach Rücksprache mit den zustän­digen Stellen diese Zusage abgcben zu können geglaubt, mell sie dafür aus der anderen Seite wesentliche Zugeständnisse tn der Frage der Ermäßigung der Stillhalte- Zinsen durchsetzen konnten. Durchschnittlich wird der Zins­satz für die Stlllhalte-Krebite um Prozent gesenkt. Der Erfolg dieser Zinssenkung ist weit höher zu veranschlagen als die Reduzierung des Stillhalte-Bolumens. Die Zins- rednktion erleichtert unmittelbar die deutsche Devlsenbllanz, während die Kürzung der Kreditlinie zu einem erheblichen Teil nur aus dem Papier vorgenommen zu werden braucht.

Einen sehr wichtigen Punkt der neuen Vereinbarungen stellt die Einführung der sogenannten Reg, st er­wart dar. Der Ausländer kann im Gegensatz zu der bis­herigen Praxis von seinen Schuldnern die Rückzahlung der Kredite in Reichsmark verlangen, sofern er sich damit ein­verstanden erklärt, daß dieses- Geld nicht freizügig, sondern besonderen Vorschriften unterworfen ist. Eine von der Reichs­bank zu gründende T r e u h a n d G.m.b.H. verwaltet dl« durch Kreditrückzahlungen freiwerdenden Markbeträge, die birr registriert werde». Der ausländische Gläubiger ist ver-

Der Reichskanzler empfing gestern vormittag tm Bei­sein deS Staatssekretärs tn der Reichskanzlei und der Sach­bearbeiter der Retchsleitung der NSDAP, das Präsidium des Reichsverbandes deS Deutschen Handwerks. Bet dieser Gelegenheit brachte der Reichskanzler seine vorbehaltlose Ueberzeugung von der entscheidenden Be­deutung deS gewerblichen Mittelstandes für den Wtederausbau von Wirtschaft und Volksgemeinschaft zum Ausdruck. Im Anschluß hieran sagte der Reichskanzler die Bestellung eines Vertrauensmannes der mit- relständischen Wirtschaft an entscheidender Stelle mit ent­sprechenden Vollmachten zu.

Vertreter der Hansestädte bei Hngeuberg «nd Neurath Di« Bremische Vertretung tn Berlin teilt mit: Vertreter der hansestädtischen Senate und Handelskammern hatten ge­stern Gelegenheit, den Reichsministein Dr. Hugenbcrg und Freiherr» v. Neurath die Notlage der Hansestädte darzulegen und Ihre Bedenken gegen eine Reihe von handelspolitischen Maßnahmen der Reichsregierung zum Ausdruck zu bringen. Beide Minister erklärten sich bereit, Einzelsragen mit den Vertretern der Hansestädte zu erörtern.

Der Führer der Bayerischen BolkSparlei beim Reichspräsidenten »

StaatSrat Schäsfrr ist gestern mittag tn seiner Eigen­schaft als Führer der BBP. vom Reichspräsidenten empfan­gen worden. Die Ereignisse, die bei der Bildung der Negie­rung Hitler nach Ansicht der BBP. zum Teil eine Roll« ge­spielt haben, dürsten Gegenstand deS Gesprächs gewesen sein. Die BVP. steht bekanntlich aus dem Standpunkt, daß sie entgegen dem Auftrag deS lyeichspräsihxmen bei den Der- Handlungen über die Regierungsbildung nicht gefragt wor­den sei. Insbesondere dürfte Schaffer in diesem Zusammen­hang auch die Frage aufgeworfen haben, was nach den Wahlen geschehen werde, falls die gegenwärtigen Regie­rungsparteien nicht di« Mehrheit aus sich vereinigten. Dir Ansicht der BVP. geht dahin, daß der Volkswill« unter allen Umständen berücksichtigt werden müsse.

pflichtet, über diese Registrtermark zu verfügen, und »war durch Anlagen ln Darlehen, Eisekten, Grundstücken usw. Er muß sich auch verpflichten, diese Registriermark auf längere Zelt in Deutschland sestzuiegen. Ursprünglich wollten die Ausländer nur «tue Frist von drei Jahren konzedieren, es gelang aber, die deutsche Forderung aus eine Mindestanlage, dauer von fünf Jahren durchzuirtzen. Tie Rückforderungen von Stillhaltekrediten tn Reichsmark müssen unter Wahrung gewisser Fristen oorgenommen werden.

Bon allgemeinem Interesse sind di« von den ausländi- schen Gläubigern gezogenen Schlußfolgerungen. Weder ein wesentliches Ansteigen der deutschen Wohlfahrt noch eine ausreichende Beschäftigung der Bevölkerung Deutschlands sei möglich ohne ein« Zunahme deS deutschen Außenhandels. Diese sei im glei«i»en Maße abhängig von einer Verbesserung der Lage in anderen Ländern, wie von der Aufrechterhaltung und Stärkung deS Vertrauens zum deutschen Kredit im «usiandr» ohne dal» die Finanzierung eines vergrößerten Außenhandels unmöglich set.Wir er­kennen an, daß das deutsche Problem mehr und mehr mit den W e l t p r o b l e m e n identisch ge­worden ist. Wie groß auch die Anstrengungen und Opfer des deutschen Volkes und die der deutschen Wirtschaft inne­wohnenden WIederausbaukräste sein mögen beide haben tiefen Eindruck auf den Gläubigerausschuß gemacht so kön­nen sie sich wohl doch nur tn einer Welt auswirken, die von dem Eindruck der Kriegsschulden, der handelszerstSrenden Zolltarife und -er wertlosen Währungen befreit ist."

Studentenempfang be'm Reichsarbeitsminister

DaS sreiw. Werkshalbjahr

TU. Berlin, 18. Febr. Der Neichsarbeitsmtnlster S «ldte empfing gestern Dr. Stabil er und Dr. Kieke dusch vom Stahlhelm Studentcnring Langemark zu einer Aus­sprache über die vielfältigen Beziehungen de» Arbeits- Ministeriums zu der studentischen Arbeit. Im Verlaus der Unterredung führte Seldte u. a. folgendes anS:

Tages-Spiege!

DaS Reichskabinett wird sein« Arbeit am kommende« ^7»nS» tag mit der Beratung der Zollfrage« sortsetzen.

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Die Berliner Stillhalteverhandlnugen find mit dem Abschluß eines nene« einjährigen Abkommens beendet worden.

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Reichspräsident von Hiudenburg hat das ihm »ugctragen« Protektorat der nächsten Olympischen Spiele übernommen.

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Frankreich verlangt von Oesterreich innerhalb 14 Tagen eidesstattliche Versicherungen*» daß eS Re Hlrteuberger Waffen vernichtet oder zurückgeschickt habe.

Der Vertreter Frankreichs machte in Genf genaue Bor, schlüge sür die Herabsetzung der Dienstzeit bei Einführung der Miliz. Der deutsche Bertreter mutzte sich gegen Unter, stellungen verwahren.

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Reichswehrminister v. Blomberg ist gestern z« einem Besuch tn Stuttgart eingetrosfeu.

Die nationale Regierung weitz, dah sie in der durch das Kriegserlebnis geläuterten und durch das Nachkriegserleb- ntS der letzten 14 Jahre schicksalhaft zusammengewachsenen Studentenschaft einen opferwilligen Mitkämvie, hat. In meinem neuen Amt verbinden mich mannigfache Aufgaben mit der gesamten deutschen Studentenschaft. Lassen Sie mich nur an das Freiwillige Werkshalbjahr und die studentische Mehrarbeit erinnern. Die Grundzüge für di« Einführung de» Freiwilligen Werkhalbiahres lagen bei mei­nem Amtsantritt bereit» vor. Die erforderlichen Aussüh- rungSbestimmungen werden tn Kürze ergehen. Das Werk- Halbjahr wird Abiturienten. Studenten und Jungakadeniike, tn geschlossenen Lagern mit Angehörigen aller anderen Volks- kretse »usammenführen. Sechs Wochen Wehrertüch. ttgung werden 4 Monate ArbrttSdtenst fol- gen. Im Rahmen deS Freiw. Arbeitsdienste» und deS NelchSkuratoriums kür Jugendertüchttgung werden die Lager unter führender Mitwirkung der Organe der studentischen Selbstverwaltung dnrchgeMhrt werden. Unterkunft und Vcr- pilegnng der Dienstfretwilligen sind kostenlos. Für die An- und Abreike gewährt die Reichsbahn halbe FahrnreiSermäßi- gung. Neben dem Werkhaibiabr werde ich als M'uister für Jugendertiichtignng der studentischen Wehrarbett meine be­sondere Aufmerksamkeit widmen.

Nationalsozialistische Studenten besetzten die staatlich» Kunstschule in Berltn-Schöneberg und sprengten die Prü­fungskommission. weil die Lehrer Juden seien. Di« Prüfungskommission hat beim kommissarischen preußischen KultnSmtnIster Beschwerde erhoben.

Der Wehrminister an d'e Reickismamie

TU. Kiel, l8. Febr. Bor den Trupven deS Standorte» Kiel und Abordnungen der FlottenstriLlräfte hielt Reichs- wehrmintster, General von Blomberg eine Ansprache^ tn der er ausführte: Ich bin stolz als euer Reichswehr- minister vor eurer Front stehen zu können. Als mich da» Vertrauen des Generalfeldmarschalls von HIndenburg aus diesen Posten riet, da waren eS zwei Punkte, die mich be­sonders stolz machten. Einmal, daß ich daS Mitglied einer Negierung sein durfte, hinter der Millionen deutscher natio­naler Männer stehen und zweitens, daß ich durch mein« jetzige Stellung als Befehlshaber der Wehrmacht in ein besonderes Verhältnis zur Reichsmartne trete. Ich Hab« tn den letzten Jahren alS Befehlshaber in Ostpreußen di« Marine kennen gelernt und habe erfahren, welche entschei­dend wichtige Nolle die Reichsmarine für die Verteidigung deS Vaterlandes aussüllen soll.

DaS deutsche Volk erlebt in diesen Tagen, in diesen Wochen und Monaten «ine besonder« innere Bewegung. Da sieht die Welt besonder» aus uns, die Wehrmacht, denn wir vertreten in vorderster Linie die deutsche Ehre «nd da» deutsche Ansehen, ja noch mehr, jeder weiß, daß wir Soldaten herausgehoben sind aus dem politischen Kamps des TageS. Für uns gibt eS keine Parteien und es gibt auch keine Klaffe, für uns gilt nur das ganze Deutschland «nd mit uuS fühlen viele Millionen deutscher Männer. Sie fühlen mit unS und sie wissen, daß eS sür einen wahre« deutschen Mann nur eines gibt, sür Deutschland zu leben, für Deutschland zu kämpfen «nd für Deutschland »u sterbe»,

Neues Stillhalle-Abkommen abgeschlossen

Die kurzfristigen Auslandskredile um ein Fahr verlängert Kredilkürzung um 5 Prozent und geringe Ermäßigung der Schuldzinjen