Fritz Barth mit Michael Barth · Großes FDJ-Ferienlager in Calmbach 1952Waschen an der KleinenEnz. Im Hintergrund derSteg über den Bach.Sportwettkämpfeim Lager. Die Versuche zur politischen Beeinflussung der Kinder wurden deutlich.Monika Kietzke, geb. 1940, Stuttgart-Bad Cannstatt, sagte, dass im Lager mit dem Jung-PionierGruß„Seid bereit“ gegrüßt wurde. Die Führerinnen wiesen ständig darauf hin, dass die Kinder„Friedenskämpferinnen“ seien, die ständig bereitsein sollten. Die Buben und Mädchen wurdenaufgefordert den„Jung-Pionieren“ beizutreten, derKinderorganisation der FDJ. Die Zeugin schilderte, dass nur wenige dieser Aufforderung nichtnachkamen. Danach wurde ihnen das blaue Halstuch verliehen und die geschriebenen Gesetze der„Jungen Pioniere“ ausgehändigt. Gegen Ende derLagerzeit wurden am Lagerfeuer Strohpuppenverbrannt die Zettel umhängen hatten mit derAufschrift„Kriegstreiber“. Eine der Puppen wurdevom Lagerleiter als Adenauer bezeichnet. Bei derVerbrennung sangen die Lagerteilnehmer das Lied„Ami go home“. Neben dem genannten Liedwurden im Lager zum Beispiel folgende weiteregesungen:„Wir wollen junge Menschen sein“,„Wir die Jungen Pioniere“. Vom DDR-Präsidenten Wilhelm Pieck hörten die Kinder sehr viel,mehrere Vorträge wurden über ihn gehalten.Russische Filme mit deutschen Untertiteln wurdengezeigt, zum Beispiel„Timur und sein Trupp“.Die russische Nationalhymne sei gelernt worden.Diese, wie auch andere Zeugen, schilderten eineeinstudierte Aufführung, bei der ein Junge sagte79