wohl nie mehr so präsentiert wie heute mitSonne-Mond-und-Sterne-Haus, Pfarrhaus unddem als Heimatmuseum genutzten alten Rathaus,das mit Turm, Schiff und Mauer der Wehrkircheund einigen weiteren Häusern zusammen bisheute ein idyllisches Ensemble bildet.Vielleicht hätte ein Druck auf den Knopf einigeSekunden früher oder später auch Oberkollwangen, Breitenberg, Gaugenwald oder Martinsmoos getroffen. Eventuell war dies ja der gleicheBomberverband, der am gleichen Tag schon um9.15 Uhr, von Jagdfliegern geschützt, von Westnach Ost donnernd Neuweiler überflogen hatte.Ein Bericht aus dem Jahr 1943 von dem damaligen Bürgermeister Friedrich Hanselmann anden Landrat"über den Fliegerangriff am6.9.1943" hat folgenden Inhalt:"Am Montag, den 6. September 1943 vormittagsgegen 11 Uhr überflog ein Verband feindlicherFlugzeuge von südöstlicher in nordwestlicherRichtung die Markung Neuweiler. So wie zubeobachten war, entspannte sich über dem Gebietvon Neuweiler ein Luftkampf. Bei dem schönenWetter war ein Großteil der Einwohner auf demFelde, und da irgendwelche Angriffsabsichtennicht zu erkennen und auch nicht anzunehmenwaren, wurden die Arbeiten fortgesetzt. Etwagegen 11.10 Uhr hörte man plötzlich ein Sausenniedergehender Bomben. Unter ungeheurem Getöse, Rauch- und Staubentwicklung war in südostwärtiger Richtung von Neuweiler, rechts undlinks des Weges, der über den Sumpf nach Breitenberg führt, auf den Feldern'Gewann Streitäcker' und'Halde' und den Waldteilen'Platten'und'Streitwald' eine große Anzahl schwererSprengbomben niedergegangen. Einzelne Detonationen waren kaum zu erkennen.Nachdem mit weiteren Bomben nicht mehr zurechnen war, wurden vorweg Teile der Feuerwehr zum Absuchen, ev. Sperren von Blindgängern eingesetzt. Solche wurden nicht festgestellt.Die elektrische Freileitung war zerstört, wegenAbschaltung wurde das Werk sofort verständigt.Im Lauf des Mittags wurden nun eingehendeErmittlungen angestellt, die Folgendes ergaben:Es wurden an beiden Schadenstellen ca. 118Bombentrichter festgestellt, die je einen Umfangvon 8 bis 10 m und eine Tiefe von etwa 5 m hatten.Die angerichteten Verwüstungen auf den Feldernund vor allem in dem Waldteil'Gewann Streitwald' sind groß, besonders in einer 40-jährigenStangenkultur sind große Teile des Bestandesabgerissen und entwurzelt, Langholzstücke sindzersplittert und umgelegt. Ein Bombentrichterbefindet sich in der Saatschule, und es ist diesezum großen Teil verwüstet. Die Feldgrundstückesind in großem Umkreis der Bombentrichter mitSteinen und Erde übersät. An verschiedenenStellen sind Wege durch Bombentrichter verschüttet. In das Gasthaus'Zum Adler' fuhr in dieKüche das Geschoss einer Bordkanone undzerschlug einen Salatbecher, ohne sonst Schadenanzurichten.Die höchstgelegenen Trichter liegen ca. 300 mvom Ort entfernt. Kurze Zeit darauf, ca. 10 bis20 Sekunden, gingen weitere Bomben in nördlicher und nordwestlicher Richtung, in derHauptsache auf den Feldern Gewann'Rohrmiss',nieder. Die nächsten Trichter lagen ca. 600 bis800 m von der Ortschaft entfernt. Hier wurdenauf dem Felde arbeitende Leute mit ihren Gespannen überrascht. Sie warfen sich in Vertiefungen, die Gespanne gingen flüchtig dem Waldezu, sie wurden später heil wieder eingefangen.Zum Glück nicht großes Geschütz wurde in Kriegszeitengegen den Adler in Neuweiler gerichtet, sonst würde erheute nicht mehr so dastehen. Ein kaputter Salattellerwar zu verschmerzen.Sämtliche Bomben müssen beinahe mit einemSchlag zum Abwurf gekommen sein. Den Bombentrichtern nach zu urteilen, handelt es sichdurchweg um lauter schwere gleichkalibrigeBomben. Brandbomben waren nicht festzuhalten.Wenn die Bomben vielleicht nur Sekunden später44