Wald“ damals nicht besonders schnell – wennüberhaupt. Das fürsorgliche Montbéliard erhieltaus Stuttgart beruhigende Auskunft.4.) Lange gerätselt worden ist über den Baumeister des Neuen Schlosses in Altensteig,errichtet ab 1605 bis 1606 oder 1609 Wand anWand mit der salisch-stauferzeitlichen Burg,heute Altes Schloss genannt; es sollte der neueAmts- und Wohnsitz für den neuen adligenwürttembergischen Obervogt Georg AndreasKechler von und zu Schwandorf werden,Dienstzeit 1610-1629. Erst durch die FaksimileVeröffentlichung eines Blattes aus Schickhardtsberühmtem„Inventar“ im Standardwerk überSchickhardt von Setzler/ Lorenz(1999, S. 58)wurde diese Frage vor wenigen Jahren durchSchickhardts eigenes Zeugnis geklärt.Schickhardts Beschreibung des Forstes Altensteig„..von 1602, Seite 28“2.) Im Herbst 2009 fanden sich im Hauptstaatsarchiv Stuttgart die ebenfalls verschollengeglaubten Unterlagen zur Vermessung des Liebenzeller Forstes. Leider handelt es sich hierbeinur um Archivalienreste, nämlich vier Seiten vomSchluss eines ehemals mit Altensteig vergleichbaren Manuskripts. Sie lagen gut verborgenzwischen einigen Karten. Immerhin: besser alsgar nichts, und durch die Auflistung sind vorallem die Waldabteilungsnamen, wie wir heutesagen würden, erhalten geblieben.3.) Erst vor wenigen Jahren hat Dr. André Bouvard, Historiker von Montbéliard, im Département-Archiv in Besançon Briefe von 1602 überden Aufenthalt Schickhardts während derVermessungsarbeit gefunden. Der Stadtrat vonMontbéliard erkundigte sich besorgt nach demVerbleib des Mitbürgers Schickhardt, der samtFamilie damals jahrelang dort wohnte, aber seitMonaten keine Briefe gesandt habe. Offenbarwaren die Postverbindungen aus dem„HinterenNeues Schloss Altensteig 1613;Ausschnitt aus Rammingers SeekarteDas Neue Schloss wurde übrigens durch einendreitägigen Orkan(16.-18. Januar 1739), wie alleGebäude der Altensteiger Oberstadt, so schwerbeschädigt, dass man den Dachstuhl abbrechenund neu aufführen musste. Auch wurden Veränderungen an Fassade und Dachform vorgenommen, u.a. wurde auf zwei malerische Erker verzichtet, woraus sich das heutige, recht nüchterneErscheinungsbild erklärt.(Anm.: Auch das private Familienschloss derKechler in Unterschwandorf wurde vonSchickhardt erbaut, Baudatum unerforscht:Anfang 17. Jh., also zeitgleich mit dem Altensteiger Bau.)29