Ztt denVögten von Schauenburg und Jörg vom Bach Friedrich von Schauenburg, der seit 1483 württembergischer Obervogt im Schwarzwald war, aber interessanterweise 1495 von diesem Amt beurlaubt wurdelo und auch wie mehrere Zeugen 1509 aussagtenls der Vater von Hans war, wurde von Georgii-Georgenau in seinem 1BB7 erschienenen Dienerbuch fälschlicherweise als badischer Amtmann in Altensteig aus dem Jahre 1425 aufgeführt.'u Durch die Kundschaften von 1509 wird die Inschrift im Altensteiger Schloss mit der Datierung 1495 nun voll bestätigt. Altensteig war für Friedrich kein unbekanntes Pflaster, da er bereits 1491 einen Streit zwischen denAltensteigern unter Wilhelm von Urbach und den Garrweilern unter Hans von Gültlingen zu Vollmaringen um Weiderechte in der Markhalde schlichtete.lT Dass die Amtszeit der beiden Schauenburger insgesamt mehrere Jahre gedauert haben muss, ergibt sich aus der Aussage des ehemaligen Altensteiger Schultheiß Ludwig Freudenheintz oder Frödenheintz,l8 der von einer 10-jährigen Nutzung des Jagdrechts im Bernecker Thann von Hans von Schauenburg berichtete.ü Die Amtszeit des Schauenburger Vater-Sohn-Paares konnte also, ausgehend vom Tod Wilhelms von Urbach zwischen November 1493 und Februar L494,'0 frühestens Ende 1503 zu Ende gegangen sein. Von Beginn und Dauer der Amtszeit des Jörg vom Bach, der wahrscheinlich identisch ist mit dem Sohn Elisabeths von Urbach, also EnkelWilhelms von Urbach war, haben wir leider keine datierbaren Belege. Aus der Kundschaft von Bernhardt Sperklin, Bürger in Baden-B aderr," wissen wir jedoch, dass Sperklin zuerst neun Jahre lang Keller (Untervogt) unterWilhelm von Urbach war, sich Altensteig und seine Umgebung danach ebenfalls als Keller sowie als ,,Pfister" (Bäcker) für zwei Jahre unter Flans von Schauenburg verdingte, um schließlich dann noch ein Jahr lang Jörg von Bach zu dienen. Außerdem sprach er davon, dass Jerg von Bach das Jagdrecht im Bernecker Thann ,,bei jahren gebraucht" habe. Wir können also davon ausgehen, dass die Amtszeit dieser drei Amtmänner mindestens bis Ende 1504, wahrscheinlich noch länger, vielleicht noch wesentlich länger dauerte. Jörg vom Bach wurde am 8.1.1509 vom Kurftirsten Philipp von derPfalz mit Schloss und Dorf Eichtersheim bei Sinsheim belehnt, das er zuvor gekauft hatte.2z Vielleicht stand dieser Kauf mit dem Ende seinerAltensteiger Amtszeit in Verbindung. Aufgrund des Dargelegten ist es nahezu ausgeschlossen, dass Wilhelm von Urbach ,,der Jüngere" bereits 1503 als badischer Vogt in Altensteig amtete, wie Pfeilstickers Dienerbuch wohl auf Berufung von Georgii-Georgenaus Dienerbuch angibt.'?3 Es könnte durchaus der Fall sein, dass hinter seiner Nennung als Altensteiger Vogt eine Beschreibung Jörg von Bachs als Enkel des Wilhelm von Urbachs steht. Von Jörg von Bach ist übrigens eine Abbildung in Form einer Fensterscheibe auf Schloss Eberstein erhalten geblieben, die ursprünglich aus der Kirche in Ottersweier stammte.z Neue Erkenntnisse überWilhelm von IJrbach, Pfandherr von Altensteig 1466 (?) -1493 Wilhelm von Urbach, der tm 1420 geboren sein dürfte und spätestens 1,441volljährig wurde, war nicht nur badischer Lehensmann (Zehntanteile in Ingersheim), sondern hatte mehrere markgräfliche Dienstpositionen inne, darunter als Karrierehöhepunkt sicherlich1467 den Posten des Hofmeisters am badischen Hof." In Altensteig ist er erstmalig 1.457 oder 1459 und bis mindestens 1460 als badischer Vogt nachgewiesen.'u Möglicherweise war die Verwandtschaft zu den Freiherren von Gültlingen" ausschlaggebend zw Yerlagerung seines Handlungsschwerpunktes in den Nordschwarzwald. Danach wurde er Vogt in der südbadischen Herrschaft Hochberg (bei Freiburg) und behielt diese Funktion mindestens bis 1469. In diesem Jahr war er auch Statthalter in Breisach." Spätestens im Oktober 1466 erwarb er sogar die badische Herrschaft Altensteig als Pfandbesitz. Es ist durchaus möglich, dass er bis 1469 noch in Südbaden wohnen blieb und sich inAltensteig durch einen Amtmann vertreten ließ. Abb. 3 Altensteig und seine Umgebung Gesichert ist dies jedoch für die Jahre 7473 bis 1475, als Hans Pfuser und danach Erhard Dornlinger, wie bereits erwähnt, jeweils als Amtmann in Altensteig auftraten. Aus der Kundschaft des 27 |
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