\\ \ a: il § it \ Rheinübergang der Alliierten Absichten der Alliierten, Erwartungen und Zustand der deutschen Verbände Die Alliierten dachten zunächst aus den vorge­nannten Gründen (Schonung der Truppe) über­haupt nicht daran, den Schwaruwald frontal, das heißt: von West nach Ost, zu überwinden; dies geschah erst später durch das I. Französische Korps, nachdem das II. Korps bereits den Raum um Freudenstadt von Norden aus erreicht hatte. Der Mangel an Material bei den deutschen Ver­bänden war nicht zu überbieten. Die Artillerie war schwach und fast unbeweglich, desgleichen die Panzerabwehr. Über Panzer und Sturmge­schütze verfügte die 19. Armee überhaupt nicht; es gab kaum Luftunterstützung. Nur nachts bom­bardierten deutsche Schlachtflieger die rückwär­tigen Verbindungen der Alliierten. Man erwartete einen US-Vorstoß über die Alb an den Bodensee, sowie französische Vorstöße westlich und östlich des Schwarzwaldes. Man dachte auf deutscher Seite nicht daran, dass die Franzosen es sein würden, die später die 19. Armee in zwei Teile aufspalten und den nörd­lichen Schwarzwald von Nord nach Süd überque­ren würden. Die Ausgangslage der Amerikaner und Fran­zosen stellte sich, was den Rheinübergang und den weiteren Vorstoß nach Bayern, Baden und Württemberg anbetrifft, wie folgt dar: Für die Amerikaner waren die Kämpfe in Süd­westdeutschland von untergeordneter Natur. Ihr Hauptinteresse galt dem Ruhrgebiet, dem Ruhrkessel zwischen Dinslaken und Lippstadt im Norden, sowie zwischen Remagen und Siegen im Süden (1.4. bis 18.4.1945) und dem Main entlang, um Nord- von Süddeutschland zu trennen. Erst danach sollten die sogen. ,,Alpenfestung" und die davor liegenden Mittelgebirge Odenwald, Schwarzwald, schwäbische und fränkische Alb eingenommen werden. Deshalb war vorgese­hen, dass die französischen Streitkräfte nach der Rheinüberquerung ­wie bereits im nördlichen Elsass und in derPfalz ­nur eine kleine, schmale Operationszone in Baden erhalten sollten, um den amerikanischen Vorstoß nach Bayern abzusi­chern. Ganz unabhängig davon war aber von den USA, der UdSSR und Großbritannien, Roosevelt, Stalin und Churchill, auf der Konferenz von Jalta (4. bis 11.2.1945) vereinbart worden, dass Frankreich nach der Eroberung von Deutschland eine Besatzungszone erhalten sollte; diese sollte von der US-Zone abgetrennt werden, was dann auch geschah. Im Ztge der Ardennenoffensive (16.12.1944 bis 31.1.1945) erbeuteten deutsche Truppen bereits eine Ausfertigung der Auf­teilung des Deutschen Reichs in Besatzungs­zonen (,,Map of the Occupation Areas'TKarte der Besatzungszonen). Besonderheiten bei den französischen Truppen Trotz Zuweisung einer Besatzungszone waren die Franzosen, an ihrer Spitze der damalige Chef der provisorischen französischen Regierung, General de Gaulle, sowie der Befehlshaber der 1. Französischen Armee, General Lattre de Tassig­ny, mit den von ihnen wahrzunehmenden militä­rischen Eroberungen in Baden nicht zufrieden. De Gaulle ging es vor allem darum, durch mi­litärische Besetzung von größeren Gebieten in den damaligen Ländern Baden und Württemberg mit ihren Hauptstädten Karlsruhe und Stuttgart sich ein Mitspracherecht über die Gestaltung Nachkriegsdeutschlands bei den,,Großen Drei", siehe Konferenz von Jalta, zt sichern. Deshalb dehnte Lattre de Tassigny die ihm während der Eroberung der Pfalz zugewiesene Operations­zone von Bad Bergzabern bis nach Speyer aus, was der Befehlshaber der 6. US-Armeegruppe, 1. Französische-, 7. US-Armee, General Devers,