Die fehlende, erste Verszeile von Strophe 26 fand sich aber in einer 1993 aufge­tauchten Abschrift und wurde am 28.4.1993 von ERWIN MAYER dem Ver­fasser mitgeteilt. 16 Nach SALTER(1826) wurden 13 männliche und 2 weibliche Einwohner getö­tet, 52 männliche und 99 weibliche Einwohner in die Sklaverei verschleppt, so daß dem Überfall zunächst nur 139 von 204 der männ­lichen und 126 von 227 der weiblichen Einwohner ent­ronnen sind. Ein Teil der in die Sklaverei Verschleppten wurde später freigekauft oder von russischem Militär befreit. 17 MAGDALENA, 20 Jahre alt. Nach der Liste von J.B.SALTET gehörten im Zeitpunkt des Überfalls 1826 zur Familie von JO­HANNES MAYER, Famili­enoberhaupt und 22 Jahre alt, neben seiner Frau BAR­BARA seine beiden Schwe­stern MARIA MAGDALENA, 20 Jahre alt, die nach Persi­en verschleppt wurde und starb, sowie MARGARETHE, 15 Jahre alt, die nicht gefan­gengenommen wurde. Aus diesen Angaben bei SALTET beim Vergleich mit den Angaben des Familien­registers wird fast beiläufig und nicht nur summarisch, sondern an einem Einzelfall, deutlich, welchen immen­sen Tribut an Menschenle­ben die Rußlandaus­wanderer gezollt haben. Von 10 Familienmitgliedern, die sich wohl voll Zuversicht und Glaubensüberzeugung in Dettingen am 20.Mai 1817 auf den Weg gemacht hat­ten, waren 9 Jahre später am Vorabend des Überfalls nur noch 3 am Leben. Ein­schließlich des in Persien gestorbenen Mädchens hat die Auswanderung 80% der Familie ausgelöscht. 18 In der Abschrift von ERWIN MAYER hieß es irrtümlich:»Drei Jahr, drei Monat«, was inzwischen auf Grund der anderen Ab­schriften und der Angabe bei BONWETSCH, Seite 88, korrigiert wurde. 19 Am 6.Dezember 1828. 20 1845. 21 Name nicht bekannt, ge­storben 1853, also* errech­net ¸ 1837. 22 Genaue Angaben sind wegen der sowjetischen Verschleppung von 1941 nicht mehr möglich. Wenn die Kirchenbücher von Katharinenfeld damals nicht vernichtet worden sind, könnten sie, nach ERWIN MAYER, vielleicht in einem Archiv in Tiflis liegen. Quellen und Literatur Allmendinger, Ernst: Katharinenfeld, ein deut­sches Dorf im Kaukasus (Selbstverlag 1989), Seite 13-18 Anonym(= Bonwetsch, Christoph Heinrich): Der Schreckenstag von Ka­tharinenfeld(Verlag des Missionshauses Basel, 1866), Seite 88, Absatz 2. Hiervon auszugsweiser Nachdruck im Verlag Gren­ze und Ausland, Stuttgart, 1934[Bonwetsch war im Auftrag der Basler Mission von 1829-40 Pastor in Katharinenfeld.] Bodamer, Georg: Die Auswanderung aus dem Kreis Calw nach Rußland von 1800-1850; in: Calwer Jahrbuch 6(1988) Seite 97­119[= CwJbl] [CWKG=] Calwer Verlags­verein(Herausgeber): Würt­tembergische Kirchenge­schichte(1893), Seite 589-594, 635-637 Kalmbach, Fritz: Das biographische Aus­wanderergedicht von 1875; in: Kalmbach, Fritz(Heraus­geber): Dettingen an der Erms(1992) Seiten 403-405 Kalmbach, Fritz: siehe unterHinweis Leibbrandt, Georg: Die Auswanderung aus Schwaben nach Rußland 1816-1823; in: Schriften des Deutschen Ausland-Instituts Stuttgart Reihe A, Band 21(1928) Mayer, Erwin: Ms-Abschrift des Biographi­schen Gedichtes, bei der Aussiedlung aus Usbekistan in die Bundesrepublik 1988 mitgebracht 26