flächliche Durchsicht mög­lich war, erhielten wir den vollständigen, 23-seitigen Bericht über die Erlebnisse aller Nonnen im Jahr 1796 kopiert, um ihn durchzuar­beiten. Dieser Bericht war von Schwester Maria Rosa Melling im darauffolgenden Jahr 1797 abgefaßt worden. Kloster Lichtenthal um 1723 Nachdem die Franzosen, nach Erhalt der Brandschat­zungs-Summe weiter gezo­gen waren, darf wiederum Eifert zitiert werden: die nahen Wälder geflüch­tet seien und danach in ver­schiedenen Nachbarorten Unterschlupf gefunden hät­ten. Die calmbacher Gemeinde atmete wieder auf: am wohl­sten aber soll es den Lichtenthaler Nonnen gewe­sen sein, als sie ohne ent­deckt worden zu sein, aus ihrem Versteck wieder ent­lassen wurden. Die Sätze Eiferts wurden mir aus Anlaß der 750-Jahrfeier der Klostergründung Lich­tental im Jahr 1995 in Er­innerung gerufen. Es interessierte mich be­sonders, ob diese Episode der Nonnen im Archiv des Zisterzienserinnen-Klosters wohl vorzufinden wäre. Kurzentschlossen rief ich die seit 1989 regierende Äbtissin Maria Adelgundis Selle an und befragte sie darüber. Der Äbtissin war nur bekannt, daß die Non­nen 1796 bis auf wenige in Der Unterschlupf in Calm­bach war der Äbtissin nicht bekannt. Sie beauftragte umgehend die für das Klo­ster-Archiv verantwortliche Nonne, Schwester Pia mit der Nachprüfung, nachdem ich ihr den entsprechenden Abschnitt aus Eifert vorge­lesen hatte. Da sie sehr an der Aufklä­rung, besonders auch im Hinblick auf das anstehen­de Klosterjubiläum, interes­siert war, lud sie meine Frau und mich schon am Sonn­tag danach zu einem aus­führlichen Gespräch in das Kloster ein. Über eine Stunde nahm sich besonders Schwester Pia Zeit, um mit uns die hand­schriftlichen Archivunter­lagen des Kloster über das bewegte Jahr 1796 durch­zusehen. Da jedoch beim Besuch nur eine ober­In diesem Bericht war je­doch der Fluchtweg der da­maligen Äbtissin Maria An­tonia Thekla Trück, die von 1775- 1808 amtierte und ihrer Begleitung nicht voll­ständig aufgezeichnet. Die Nonne Schwester Melling schrieb folgendes: Nachdem am 24.Juni 1796 die französische Armee bei Kehl über den Rhein ge­setzt, verbreitete sich Schrecken alsobald im gan­zen Land und viele Hundert sowohl Edle als Unedle, Reiche und Arme flüchteten sich mit allem, was sie wei­terbringen konnten, in ent­ferntere und sichere Gegen­den. Äbtissin Maria Antonia Thekla Trück amtierte von 1775- 1808 9