den Erzeugnissen der Landwirt­schaft und des Handwerks, mit den Rohstoffen Holz, Erz und Wolle und den daraus produ­zierten Fertigwaren. Alle, die so unterwegs waren, reisten unter der gleichen Bedingung: Man war auf Strecke ziemlich lange unterwegs und war viel mehr als heute gezwungen, abzusteigen, sich zu verköstigen und zu über­nachten. Unterwegs sein,»fahren«, wie man damals sagte, war gefähr­lich. Wege, Steigen und Brük­ken waren in schlechtem Zu­stand- und wenn das letzte Der Gasthof» Zum Ochsen « Wirtshaus auf der Badstraße bieten, Wagen und Pferde zu recht und schlecht weiter. Spä­von Hirsau nach Wildbad da besorgen und zu versorgen. ter folgten die Barths von Calm­stand, wo es die Steige ins Enz­bach als neue Wirte. Aber das tal hinab durch den Wald ging Nicht jeder, der früher Wirt wer­ganze Haus lief nur als Gassen­und das»Sieh-dich-für« hieß, den wollte, konnte dies ohne wirtschaft- Gäste durften hier so weiß man, wie es damals mit weiteres. Eine strenge Prüfung nur verköstigt werden; deshalb der Sicherheit bestellt war. Kein durch die Obrigkeit ging vor­bestand die ganze Wirtschaft Wunder deshalb, daß in jedem aus. Vor allem die charakterli­nur aus einer Stube, die zugleich kleinen Dorf Herbergen für die che Eignung war Voraussetzung Wohnstube war. »Fahrenden« bereitstehen muß­für eine Konzession. Das Wirts­ten. hausschild, das damit verbun­In dieser alten Krone hatten den war, sollte jedem Fahren­Nachtwächter und Polizeidiener Nach germanischem Brauch den zeigen, daß er in der Schild­mehr zu tun als in allen ande­und vor allem nach christlicher wirtschaft geborgen war. ren Wirtschaften zusammen. Sie Moral ist die Aufnahme von schloß ihre Tore als die Wirtin, Fremden, ihre Beköstigung und Der» Ochsen « und die» Krone « Regina Barth, Wwe., eine skan­Beherbergung, auch das Geleit dalumwitterte Frau, 1854 end­auf dem weiteren Weg selbst­Die beiden nächstältesten Gast­lich nach Amerika auswander­verständliche Pflicht jedes häuser in Höfen waren der Och­te. Hausherrn. Demnach war jeder sen und die Krone. Den Ochsen Hauswirt, jedes Haus ein Gast­gibt es seit 1789. Die Wirtsfa­Sehen wir uns die Wirte einmal haus. Doch dieser hohe An­milien wechselten häufig, da genauer an, so können wir sa­spruch war nicht aufrechtzuer­aber immer die Frauen aus dem gen: Wirte waren sie eigentlich halten, deshalb beauftragte man Haus kamen, blieb man bis eine nur nebenher. In der Sonne war bestimmte Menschen, dieser Ausnahme in der Familie. der Wirt meist»Beck«(Bäcker), Pflicht gewerbsmäßig nachzu­im Löwen wenigstens am kommen. Man stellte hohe An­Ganz anders war es mit der Kro­Schluß auch. Der Kronenwirt sprüche an diese»Berufswirte«. ne, die ursprünglich in Fuhr­war ebenfalls»Beck«, ein Son­Sie durften niemandem Herber­mann Genthners Haus etwa 60 nenwirt Metzger und der erste ge versagen, mußten allen, die Jahre bestand. Georg Friedrich Ochsenwirt Schmied und unterwegs waren, Gastfreund­Barth war nach bisherigen Er­Schultheiß. Schmied und Wirt schaft gewähren. Sie mußten sie kenntnissen der erste Kronen­war damals eine geradezu idea­in ihren Häusern schützen, ver­wirt im Jahre 1787. Er war mit le Kombination, wenn man dar­sorgen und beherbergen, sie dem Konkurrenten im Ochsen an denkt, daß viele Gäste mit zu durften Währungen tauschen verschwägert. Sein Ehenachfol­beschlagenden Pferden und zu und mußten die Möglichkeit ger Großmann führte das Haus reparierenden Wagen ankamen. 14