um sich ihr Leibgeding auszah­wurden. 1641 war ein grosser Durch den 30-jährigen Krieg len zu lassen. Brand. Ein Teil der Kirche, so lag die kirchliche Versorgung der Turm, wurde zwar bald wie­zunächst in den Händen des Im Oktober l535 kamen einige der aufgebaut, später aber wie­Pfarrers von Loffenau, bis die Herren an der Spitze von aller­der niedergebrannt. 1642 zer­Gemeinde 1661 einen ständigen lei Kriegsvolk und packten alle störten schwedische Truppen, evangelischen Vikar bekam. Wertsachen, Kelche, Monstran­die neu errichtete Kirche bis auf 1738 wurde das Vikariat in eine zen und vieles mehr in Säcke, den Chor und seine seitlichen Pfarrstelle umgewandelt. Pfar­um sie in die Verwahrung des Anbauten. Vom Paradies blie­rer Haagen, der erste Pfarrer, hat Herzogs zu bringen. Am 25.Fe­ben nur die seitlichen Umfas­ab 1739 die Pfarrkirche so auf­bruar 1536 wurde Abt Lucas ein sungsmauern und der Giebel gebaut, wie sie heute noch er­Befehl zugestellt, daß er sich übrig. halten ist. 1750 ist das Pfarrhaus beim Hofgericht in Tübingen ausgebrannt. Bei diesem Brand einzufinden hätte. Er wurde be­Nach 1649 wurde Herrenalb wurden auch die Kirchenbücher schuldigt, Klostergüter auf die wieder evangelisch. Von 1650 ein Opfer der Flammen. Seite geschafft zu haben und bis 1792 sind in einem alten Über die Geschichte von Klo­wurde lange Jahre auf der Fe­Herrenalber Kirchenbuch 29 ster und Ort Herrenalb existie­ste Hohen-Urach gefangen ge­designierte Äbte verzeichnet. ren deshalb nur sehr wenige Un­halten. Erst als er unter Zwang Sie waren keine eigentlichen terlagen. Diese sind heute in den gestand, Schätze des Klosters, Äbte, sondern nur Prediger und staatlichen Archiven von Stutt­unter anderem 30000 Gulden, Rektoren an Gymnasien. Sie gart und Karlsruhe zu finden. veruntreut zu haben, wurde er hießen Prälaten. wieder freigelassen. Er starb 1546 in Stuttgart als gebroche­ner Mann. Nach seinem Tode wurde das Kloster für einige Jahre wieder katholisch. Es wurde in ein Prie­sterseminar umgewandelt, aus dem später berühmte Männer hervorgingen. 1629 wurde das Kloster nach dem Restitutions­edikt dem Zisterzienserorden wieder zurückgegeben. Im 3o­jährigen Krieg wurde es viermal überfallen und geplündert. Es wird berichtet, daß Akten und Urkunden zerrissen und den Pferden als Streu hingeworfen Geschichte in Stein - Klosterruine Herrenalb