Ernst Waidelich, Nagold(früher Simmersfeld)Körperbau, Tracht und Nahrung der Simmersfelder Bevölkerungnach der Beschreibung von Pfarrer Schmoller( 1821).Gustav Heinrich Schmoller warlöse. Ihre Bequemlichkeitsliebe Schnallen.in der Zeit von 1818 bis 1826zeigen unsere Leute durch einenPfarrer in Simmersfeld. In sei(wenn nicht hohe Noth oderDer Hut ist ein schwarzer dreiner engen Verbundenheit zuGefahr erfordert) langsameneckiger Filzhut.Land und Leuten verfaßte erund schlenkernden Gang und1821 eine Beschreibung derdurch langsame Rede. Ihre KörDas Hemd ist je nach VermöSimmersfelder Pfarrei, zu derperhaltung ist übrigens geradegensumständen ein flachsenesauch die Gemeinde Beuren,und aufrecht, da ihr Rücken sichoder reustenes oder abwergeEnzklösterle, Ettmannsweilernicht von Jugend auf unter Bütnes. Am Herzschlitz haben vieund Fünfbronn gehörten. In dieten krümmen muß, wie der desle ledige und auch junge Mänsem 281 Seiten langen handUnterländers.ner Schnallen von Silber oderschriftlichen Werk befaßte erZinn, welche das Hemd über dersich in einem Kapitel mit„KörDie Sonntagstracht eines ManBrust zusammenhalten.perbau, Tracht, Nahrung“ in seines ist: ein Rock von blauemner Gemeinde, das hier wiederTuch mit metallenen, weißenDie Werktagstracht der Männergegeben wird:Knöpfchen. So trägt sich derist: Ein Rock bei den Bauern(erBauer, also der größere Theilheißt Kittel), weiß von Flachs„Die Größe unserer Leute ist imunserer Mannsleute, man nenntoder Hanfabwergenem Tuch,Durchschnitt die mittlere, beidiesen Rock ein Kamisol.mit weißen metallenen Knöpdem männlichen GeschlechtHandwerksleute haben auf ihfen. Handwerksleute tragengegen 6 Fuß(1 Fuß=28,6 cm)ren Röcken übersponnene oderblautuchene und barchetneund darüber. Der Körperbau istmit Tuch überzogene KnöpfeWämschen.ein starker, dauerhafter. Derund ihre Röcke führen den NaGesundheitszustand ist gut undmen„Stöcker“. Unter demDas Brusttuch ist ein barchetkernhaft. Sehr selten trifft manRock sitzt die Weste(Brusttuchnes(blau und weiß).dicke Personen an. Die Augenheißt sie, wie auch in anderensind zum größten Theil nochGegenden. Sie ist meistens auchDie Hosen sind schwarze, leigrau, die Haare blond, stark ansvon blauem Tuch mit metallenene(von Zwilch oder AbwerBraune grenzend, bräunlich ist nen, kleinen weißen Knöpfen. gentuch) mit schwarzen Bänauch die Gesichtsfarbe. Ihr Haar In neuerer Zeit tragen viele auch deln geknüpft. Die Strümpfetragen ältere Männer(nament- und dies soll vornehm sein sind weiß von leinenem Tuch.lich in Fünfbronn) zum Theilmanschesterne grüne, blaueDie Handwerksleute tragen leinoch echt altteutsch auf der Westen. nene. An den Schuhen hat manStirn gescheitelt, hinter die Oh- Schnallen oder Riemen. Halsren gestrichen, auf beiden Unter dem Brusttuch hält ein tücher tragen viele gar keine,Schultern herabhängend. Unslederner oder gewirkter grüneroder wenn sie tragen, schwarzere jungen altteutschen hätten Hosenträger die Beinkleider, baumwollene.sich bei unsern Schwarzwälder- welche von Leder, größtentheilsbauern als an lebendigen Mu- Kalb-oder Schafleder, schwarz Die Hüte sind wieder schwarstern am besten Raths erholen und gelb sind und unter den ze, dreieckige Filzhüte(in derkönnen, wie man es machen Knien seitwärts nach außen mit Regel emeretirte Sonntagshüte).mußte, um altteutsch im Haar zu ledernen Bändeln geknüpft werwerden.den. Die Strümpfe sind schwarDie Sonntagstracht der Weiberze wollene. Auf den Schuhen besteht in halbleinenen undEigentlich schöne Leute sindsitzen gelbe messingne, auchhalbwollenen Röcken und Kitseltener als starke und musku- stählerne und weiße zinnene teln, schwarzgefärbt(der Zettel34