lin schreibt im 16.Jahrhundert Gesicht erhält. müts- und Vermögensumstände von Beamten: Wer die nit Ihrer Amtsangehörigen genau schmiert und bracht Geschenk, Zum Thema Verehrungen zitie­zu erkundigen, damit Sie bei des Sach an Nagel wird ge - ren wir aus denWirtenbergi­denjenigen, die sich Ihrer Hilfe häng t(das heißt nicht behan- schen Briefen, die Friedrich bedienen, gleich wissen, wo Sie delt). Bernritter 1786 herausbrachte, dran sind. einige Beispiele, die das Gesag­3. Vermöge dieser Kenntnis Ein Spruch von 1608: te verdeutlichen sollen: nehmen Sie sich in vorfallend gerichtlichen und amtlichen Ich will was großes verheißen Der neu ernannte Oberamt­Streitigkeiten immer derjenigen fein, Ihr wisset wohl, es muß ge­mann schreibt an seinen Vet­Partei vorzüglich an, die am schmieret sein . ter und langjährigen Ober­meisten geben wird. amtmann, er solle ihm doch 4. Es gibt Fälle, wo von beiden Aus dem Oberland stammt guten Ratschlag geben: Teilen genommen werden darf. der Spruch: Wie ich mich bei meiner künf­Zum Beipsiel in Ehescheidungs­tigen Amtsführung den Regeln sachen, da jedes gerne vom an­ Wenn der Tod sich schmieren der Klugheit- und meinem Vor­dern los wäre und wo man je­ließ wie unsere Herren Beamte, teile gemäß- zu verhalten den Teil glauben machen kann, no hätt er kein so magere habe? als wäre man auf seiner Seite. Bauch, er hätt e größere Wam­5. Kleine Geschenke an Butter, pe. Antwort darauf: Eier, Fleisch und dergleichen müssen öfters, besonders, wenn Daß in sehr naher Verwandt­ ... wenn ich Ihnen freilich alle dabei Zeugen zugegen sind, mit schaft zu den Verehrungen auch diejenigen Grundsätze, nach großem Ungestüm zurückge­dieZehrungen stehen, das denen ich bei meiner Amtsfüh­wiesen werden. Dadurch erlan­heißt Schmausereien zur Repä­rung zu Werke gehe, erläutern, gen wir beim gemeinen Haufen sentation bei Land und Gemein­alle diejendigen Vorteile, bei den Ruf der Ohnparteilichkeit, den, mit denen dasselbe Schind­deren Befolgung ich mich bis­derjenige aber, der nicht mit luder getrieben wurde, wird sich hero so wohl befunden, empfeh­Kleinigkeiten zu kommen ge­aus dem folgenden ablesen las­len wollte, so müßte ich Ihnen wöhnt ist, wird sich dadurch sen. statt eines Briefes zumindesten nicht so leicht irre machen las­ein paar Folianten schreiben, sen. Natürlich war es nicht nur in ohne daß ich mir aber getrau­6. Die alte Regel, daß für Be­Schwaben üblich, durch Hinga­te, die Materie damit ganz zu er­richte keine Geschenke genom­be von Geschenken Vorgesetz­schöpfen. Doch ich will das Ver­men werden sollen, ist längst te oder einflußreiche Stellen für trauen, womit Sie mich beehren, aus der Mode... die eigenen Interessen gefügig durch einige allgemeine Erin­zu machen; offensichtlich war nerungen zu verdienen suchen: So gehen die Vorschläge weiter eine solche Übung über ganz 1. Ihre bevorstehende Hochzeit (über 30 Nummern), bis es zum Europa hinweg verbreitet. Der müssen Sie in der Amtsstadt fei­Schluß heißt: Ritter von Lang(1769-1835) erlich halten und dazu nicht nur Auf diesem- und tausend an­lebte in Bayern und war als ho­in dieser, sonder auch in allen deren Wegen- wovon bloß die her Beamter und als ausgezeich­Amtsorten Mann für Mann Gelegenheit Gebrauch machen neter Beobachter sehr wohl in förmlich einladen lassen. lehrt, bin ich innert der zehen der Lage, lebendige und der Der Bauer, der sich schon zur Jahre, da ich die meinige Stelle Wirklichkeit entsprechende Be­Gewissenssache macht, seinen bekleide, ein reicher Mann ge­richte zu schreiben. Er bemerkt Mitbürgern zur Hochzeit zu ge­worden. nur einmal so nebenbei: hen, wird der Einladung des Kleine Geschenke anzuneh­neuen Oberamtmannes umso Irgendwelche Ähnlichkeiten men hielt man nicht für sträf­williger folgen. Mir hat diese mit lebenden Personen oder lich. Der Bauer gab sie gerne Höflichkeit wenigstens 1000 fl. Ämtern wäre rein zufällig! und lieber als jetzt die großen bare Hochzeitsgeschenke einge­Sporteln(Gebühren), für welche tragen. Die Kirchenvisitationen der da­er nicht einmal ein freundliches 2. Suchen Sie sich um die Ge­maligen Zeit waren etwas hoch 17