Leute bekommen neue Kleider, welche sie, so lange der Kirch­weihtanz dauert, anziehen. Soweit der Bericht von Pfarrer Schmoller zum Kirchweihfest. Er war von diesen Lustbarkei­ten nicht begeistert, weil sie zu sehr mit Alkoholgenuß und dessen schlimmen Folgen ver­bunden waren. Aber auch die Hochzeiten wur­den ausgiebig gefeiert, beson­ders die der Großbauern. Am Hochzeitsmorgen zog der Bräutigam mit einigen ledigen Burschen los, teils auf des Pfer­des Rücken, teils zu Fuß, um die Braut abzuholen. Unter­wegs, wie auch auf dem späte­ren Gang zur Kirche, wurde gesungen und geschossen. Im August 1822 wurde bei der Abholung der Braut das Pferd des Bräutigams durch einen Pistolenschuß scheu, stürzte und der Bräutigam brach noch vor der Trauung einen Fuß. Im Hause der Braut gab es ein Festessen, dieMorgensuppe. Mit dem Essen waren Musik und Tanz verbunden. Nach der Trauung in der Kirche versam­melte sich die ganze Hochzeits­gesellschaft im Wirtshaus zum Hochzeitsschmaus. Anschlie­ßend wurden Geschenke ver­teilt, gespielt, gesungen und getanzt, auch diese Lustbarkei­ten dauerten wie die Kirchweih oft mehrere Tage.