suchten am 10.8.1933 BM Schweitzer im Auftrag der NSDAP-Gemeinderatsfraktion und sicher auch in Abstim­mung mit der Ortsgruppenlei­tung, auf und stellten ihm an­heim, sich aus persönlichen Gründen um eine andere Stel­le zu bewerben. In politischer Beziehung wurde ihm vorge­worfen, er sei am 6.3.1932 von der Sozialdemokratie gewählt worden. In einem Schreiben vom 12.8.33 an das Oberamt Neu­enbürg suchte BM Schweitzer Hilfe zwecks Erhalt seines Amtes. Er ersuchte die Auf­sichtsbehörde um 1. dienstliche Untersuchung der Amtsführung des Ortsvor­stehers. 2. dienstliche Untersuchung des Verhältnisses zwischen Ortsvorsteher und den Ge­meinde-Beamten und-Ange­stellten. 3. Die Untersuchung der Zu­sammenarbeit zwischen Orts­vorsteher und Gemeinderat. Letzteres besonders im Hin­blick darauf, daß der NSDAP­GR-Fraktionsvorsitzende Rei­chert am 10.8.33 angedroht hatte, künftig mit seinen Frak­tionskollegen nicht mehr zu den Sitzungen zu erscheinen. BM Schweitzer erklärte weiter: Gewählt wurde ich haupt­sächlich von der Arbeiterschaft und dem Mittelstand, nicht etwa von der SPD als Partei, deren Anhänger sich im Lauf der Jahre 1932 und 1933 nach­weislich rasch umstellten, so daß die SPD bei der Reichs­tagswahl vom 6.11.32 nur noch 315 Stimmen erhielt, gegen­über 546 Stimmen am 31.7.32. Zur BM-Wahl warb ich nicht als Parteimann, da ich keiner war. Als Beweis für den unpo­litischen Vorgang der Wahl führe ich an, daß auch einf lu ßreiche Männer der SPD mei­ne scharfen Gegner im Wahl­kampf waren. Andererseits waren in meinem Wahlaus­schuß auch Männer der NSDAP. Gleich nach meiner Amtsein­setzung habe ich mich einge­hend mit dem Freiwilligen Ar­beitsdienst, gerade gegen den Willen verschiedener SPD­Mitglieder im alten Gemeinde­rat befaßt, daß Maßnahmen von 11600 Tagewerken in der Gemeinde durchgeführt wur­den. Wenn mir von verschiede­nen Seiten, zuerst von Gewer­belehrer Schneider, dann vom NSDAP-Gemeinderat nahege­legt wird, mich aus gesundheit­lichen Gründen, an einen we­niger arbeitsreichen Posten freiwillig versetzen zu lassen, so muß ich ein derartiges An­sinnen entschieden ablehnen. Freilich, wenn die unterirdi­sche Wühlarbeit nicht aufhört, wird mir die Arbeit sauer wer­den und ich wäre sehr dankbar, wenn nach der beantragten dienstlichen Untersuchung die nationalsozialistische Parteilei­tung der hiesigen Ortsgruppe und der Calmbacher GR zur Mäßigung und Unterordnung unter das Ganze anhalten wür­den. Auch dies würde im In­teresse der Autorität und der Untermauerung des Führerge­dankens liegen. Am 16.9.33 schrieb BM Schweitzer erneut an das Ober­amt: Auszugsweise sei zitiert: Die mir durch den Erlaß des Staatskommissars für Körper­schaftsverwaltung vom 18.7.33 gewordene Maßrege­lung, vor allem aber der Ver­merk in meinen Personalakten Links eingestellt, gibt mir weitere Veranlassung, zusätz­liche Ausführungen zu ma­chen. Richtig ist, daß ich ein warmes Empfinden für die so­zialen Nöte der Arbeiter in un­serem Tal mit seinen harten Lebensbedingungen hatte und auch heute noch habe. Ich habe noch nie einer Partei angehört, am allerwenigsten mit der Lin­ken sympatisiert oder, wie ge­sagt wird, nach links geschielt. Ich stand eher dem Alldeut­schen Verband nahe. Dies al­les hat BM Schweitzer nichts genützt. Das Oberamt konnte nicht helfen, es war auch schon von Männern der neuen Bewe­gung durchsetzt. Der Stab war über ihn gebrochen. Nach Aussage seines Sohnes, Felix Schweitzer, war die Sach­lage etwas anders als protokol­liert, nämlich folgendermaßen: Während eines Kurzurlaubs von BM Schweitzer in seiner Heimatgemeinde Sternenfels wurde ihm von Männern der örtlichen Parteileitung sein Amtszimmer auf den Kopf ge­stellt. Dies war der letzte An­laß für meinen Vater, sich beim Oberamt Nagold um die in Al­tensteig-Stadt vakante Aktuar­stelle zu bewerben, die er auch erhielt und bis zu seinem Tode bekleiden durfte. In der Gemeinderatssitzung am 12.2.1934 teilte BM Schweit­zer dem GR mit, daß er vom Oberamt Nagold zum Verwal­tungsaktuar in Altensteig-Stadt bestellt sei und sein Amt am 15.2.1934 dort anzutreten habe. In der GR-Sitzung am 15.2.34