Anregung zurück. 1843 ehrten ihn 145 Mitbürger von Calw und Hirsau durch einen Pokal mit der Aufschrift Dem Abgeordneten von Calw Johann Georg Dörtenbach in dankbarer Anerkennung seiner landstän­dischen Wirksamkeit gewidmet von 145 Mitbürgern. Der Pokal steht heute im Museum der Stadt Calw. Das Wirken dieses Mannes ist beinahe unerschöpflich, sogar für die noch fehlende Freiheit der Presse setzte er sich ein. Ohne sie sei für jede Bürgerschaft kein gei stiges und materielles Wohlbe: hagen je zu erwarten. Dörtenbach interessierte sich für alle Gemeindeangelegenheiten in der Stadt bis ins Einzelne und wirkte ratend und helfend mit, wo es nötig schien. Die Errichtung einer gewerblichen Fortbildungsschule für Jugendliche stand bei ihm ganz oben. Er übernahm daher mit großer Aufopferung die Funktionen eines Schulrats­vorstandes. Seinen regen wohltätigen und sozialen Sinn bekundete Dörtenbach nament­lich auch durch Stiftungen. So stiftete er unter anderem 1862 2.000 Gulden für das Städt. Krankenhaus. Schon 1835 errichtete er eine Kleinkinder­schule zusammen mit Dekan Ludwig Friedr. Fischer, Diakonus Dr. Christian Märklin, Rektor Dr. Müller und Oberamtsrichter Finckh. 1868 gab er ein Kapital von 10.000 Gulden zur Restauration der Kirche. Dann bestimmte er in seineni Testament aus einer Familienstiftung eine größere Summe für die jährliche Unterstützung zur Förderung der Gewerbe, der gewerblichen Ausbildung junger Leute usw. Dörtenbach führte ein glückliches, wenngleich von schweren Schicksalsschlägen betroffenes Leben. Er hatte sich mit Luise Eugenie, Tochter des Dr.jur. Christian Jakob Zahn zu Calw, verheiratet. Mit ihr zusammen hatte er neun Kinder, wovon fünf im Kindesalter starben. Um die Erziehung, auch in religiöser Hinsicht, war er stets bemüht, vor allem um die Ausbildung seiner Söhne. Dörtenbach starb am 8.September 1870. Überlebt haben ihn sein ältester Sohn Georg, königlich-bayerischer Konsul in Stuttgart und zwei Töchter, Frau Luise Federhaff und Frau Emilie Müller, Gattin des Dr.med. Müller, Oberamtsarzt zu Calw. Ein Nekrolog aus dem Gewerbeblatt aus Württemberg vom 6.November 1870 schließt mit dem Absatz hiemitschließen wir die Mitteilungen aus dem Leben eines echten deutschen Mannes, die seinen Sinn fürs Gemeinwohl,seineTeilnahme für Johann Georg Dörtenbach Kommerzienrat geb. 8.6.1795 in Calw gest. 8.9.1870 in Calw verh. 31.7.1821 mit Luise Eugenie Zahn, Tochter von Dr.jur.Chr.J. Zahn geb. 3.8.1803 in Calw gest. 28.8.1860 in Calw Hilfesuchende, die Vielseitigkeit und Unerschöpflichkeit seiner Arbeitskraft, die Klarheit in der Durchführung seinerArbeiten und den großen Reichtum seiner Erfahrungen, vor allem aber seine aufopfernde Hingebung in rast­loser Tätigkeit für das Wohl des Vaterlandes so mannigfach bekunden. In der Größe seiner Bürger­tugenden und in der Mannig­faltigkeit seiner Begabungen müssen wir zunächst die Lebens­äußerung eines in einem gesunden Leibe wohnenden kerngesunden Geistes erkennen. Dann die Frucht einer vortreff­lichen Erziehung, der die Lehre weisen Maßhaftens zu Grunde lag, die Wirkung des geistigen Stoffwechsels, den sich Dörten­35