Zur Chronik von Dobel.
Erstmals wird der Ort Dobel in der Herrenalber Stiftungsurkunde vom Jahr 1148 erwähnt als Ansiedlung der Herren von Straubenhardt (Lehensleute der Grafen von Eberstein), die bei Schwann ihren Burgsitz hatten. Der Hauptteil von Dobel fiel nach dem Aussterben des Straubenhardter Mannsstamms um 1112 an das Kloster Herrenalb, während kleinere Teile nach und nach unter die Oberherrschaft der Herzoge von Württemberg kamen, weshalb heutzutage der Ort noch in eine „Rentkammerseite" und eine „Klosterseite", je mit besonderen nicht unbedeutenden Holzrechten geteilt ist. Bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts hatte jede dieser Seiten ihren eigenen Schultheißen. Im Jahre 1569 wurde Dobel zur eigenen Pfarrei erhoben, während der Ort vorher nach Gräfenhausen eingepfarrt war. Der Weg, auf welchem die Toten dorthin getragen wurden, führt noch heute den Namen Totenweg. «Die jetzige Kirche wurde ums Jahr 1744 erbaut. Bezüglich der Bevölkerung sind nach den in den Kirchenhüchern auftretenden Namen die Zeiten vor und nach dem 30jährigen Krieg deutlich getrennt. Diese unruhige Zeit hat die alte Einwohnerschaft zum größten Teil weggerafft. Im Taufbuch erscheinen nach dem Krieg meist neue Namen. Die Kriege der französischen Revolution führten am 9. Juli 1796 ein Gefecht bei Dobel zwischen Franzosen (General St. Ehr) und Oesterreichern (General Keim) herbei, wovon noch Grabsteine und Flurnamen, sowie die Ueberreste zweier Schanzen im Brenntenwald zeugen. Aus dem russischen Feldzug von 1812 wurden 15 nicht mehr zurückgekehrte Angehörige des „Kirchspiels" (zu dem auch Neusatz und Rotensol gehören), für tot erklärt, während aus dem Kriege mit Frankreich (1870/71) alle gesund zurückkehrten. Im Weltkrieg hatte Dobel allein 30 Tote, denen im Jahre 1923 ein würdiges Gedächtnismal in Form eines Epitaphs an der Außenseite der Kirche errichtet wurde. Ein einschneidendes Ereignis war für die Gemeinde der Brand des altem Schul- und Rathauses im Januar 1914. Der stattliche Bau des neuen Schulhauses konnte aber schon im darauffolgenden Jahr seiner Bestimmung übergeben werden.
Dobel hat eine unvergleichlich schöne Lage. Der ansehnliche, weitläufig gebaute Ort, der 938 Einwohner zählt, breitet sich auf einer 720 m ü. d. M. gelegenen Hochfläche aus, die eine Verbreiterung des Gebirgsrückens zwischen dem Wassergebiet der Eyach und der Alb darstellt. Zum Ort gehört auch das im Eyachtal gelegene, weithin bekannte Gasthaus zur „Eyachmühle".
Die Aussicht von der Höhe des Wasserreservoirs (Signal) ist un- gemein anziehend. Hinter der von tannendunkeln Höhen eingefaßten Schlucht des Dobelbaches (Tobel — Waldschlucht) erheben sich die letztem