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des Klosters Reuthin gewesen, ist aber seit der Aufhebung dieses Klo­sters württembergisch. Auf der Höhe von Monhardt sieht er nochmals das Schloß Berneck schön drüben liegen, dann gehts wieder hinab ins Nagoldtal. Auf der Höhe von Ebhausen sieht er die Reste des alten Schlosses von Wöllhausen am Abhang des Stuhlbergs. Nun betritt er nochmals den Boden der Johanniter Kommende und erblickt in der Nähe der Kirche das stolz emporragende, von Mauern umgebene Schloß der Ordensverwaltung. Und wie er auf der Sattelhöhe des Berges gegen Nagold um sich blickt, sendet eben die Sonne ihre letzten Eoldstrahlen über die Berge und Wälder herüber, die heute sein Fuß durchwandert hat.

Bild 218: Pfrondorf. Terrasfenlage. Nagoldpforte. Rechts Heckengäu.

Unser Bezirk im dreißigjährigen Krieg

Schon seit der Reformation ging durch Deutschland ein tiefer Riß. Wohl hatte der Augsburger Religionsfriede das äußere Verhältnis zwischen den Evangelischen und den Katholischen geregelt; aber den inneren Gegensatz hat er nicht beseitigen können. Es folgte eine Zeit der Gewitterschwüle; bald da bald dort zuckte ein Wetterstrahl und be­leuchtete grell die tatsächliche Lage. Im Jahr» 1608 sahen sich die evangelischen Stände abermals genötigt, zum Schutze ihrer Elaubens- interessen ein Bündnis zu schließen. Herzog Johann Friedrich von Württemberg gehörte zu den Häuptern des Bundes. Diesem Bund trat gegenüber das Bündnis der katholischen Stände, an deren Spitze der Kurfürst Maximilian von Bayern stand. Die Verwirrung war darum so groß, weil die evangelischen und katholischen Stände in