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waldvorland sind regenarm. Der südnördlich streichende Schwarzwald raubt den feuchten Westwinden Regen und Schnee und läßt sie fast leer nach Osten weiterziehen Die Wetterstelle Nagold hat bis jetzt die ausgiebigsten Niederschläge nicht bei westlichen, sondern südwestlichen und nördlichen Winden gemessen. Das Niederschlagsgefälle Simmersfeld—Nagold (Talsohle) beträgt 1,6 Millimeter aus 1 Meter Höhenunterschied, das Simmersseld—Nagold (Schloßberg) 2,66 Millimeter. Letzterer Angabe ist der Vorzug zu geben; denn es zeigt sich, daß die Talorte die Niederschlagsmengen der umgebenden Höhen erhalten. So bekommt z. B. Herrenalb mehr als das 250 Meter höhere Dobel.
Nicht aus der Karte zu ersehen, aber praktisch wohl ebenso wichtig ist die Verteilung auf die Jahreszeiten. Darüber folgende Angaben:
Ruhestein
Winter
(Dez.— Februar)
27,86°/°
Frühling
(MSrz-Mai)
23,77»/°
Sommer
(Juni—Aug.)
25.5 °/°
Herbst (Sept.—Nov.)
22,95°/«
Rotmurg
28,47°/°
23,40°/°
25,06°/°
23,05°/°
Besenfeld
27,46°/»
24.11°/°
25,68°/°
22,70°/»
Aichhalden
26,66°/°
24,33°/°
26,40°/»
22,60°/»
Wart
24,29°/°
24,29°/°
29,12°/»
22,68°/°
Haiterbach
23,31°/»
23,86°/°
30,34°/°
22,48°/°
Neuhengstett
20,92°/°
24,40°/»
32,21°/°
22,45°/»
Herrenberg
19,63°/°
24,60°/»
33,14°/°
22,61°/°
Alle Orte bekommen im Frühjahr und Herbst ungefähr denselben Verhältnisteil ihres Eesamtniederschlags; Winter und Sommer zeigen im Hinteren und vorderen Bezirk den umgekehrten Gang. Letzteres ist für den Planzenwuchs der Orte mit geringem Eesamtniederschlag — vorderer Bezirk und Gäu — äußerst günstig.
Gleichlaufend mit Regenmenge gehen Schneemenge und Zahl der Schneetage. So hatte z. V. im Jahr 1916 Simmersfeld im ganzen 181 Zentimeter Schnee bei 62, Herrenberg 64,5 Zentimeter bei 28 Schneetagen. Dies ist von großem Einfluß auf das Vor- und Fortkommen insbesondere der Kulturpflanzen, engt ihre Wachstumszeit ein und schiebt die Ernten hinaus.
Gewitter sind im Vergleich zur Alb nicht häufig, selten bringen sie Hagel. Meist kommen sie von Südwest und West und gleiten so mit fallendem Gelände gegen Alb und Schönbuch ab.
Ueber die hochgelegenen Orte brausen häufig Süd-West-Stürme; dafür liegen sie weniger oft im Nebel als die tieferen Talorte.
Die Wärmekarte zeigt ebenfalls die große klimatische Verschiedenheit unseres Bezirks. Die mittlere Zahreswärme ist in erster Linie durch die Höhenlage, in zweiter durch die geographische Breite bedingt. Für Württemberg beträgt die Abnahme 0,5° auf 100 Meter und 0,4° für 1 geographischen Breitengrad. Die geographischen Breitenunterschiede sind innerhalb des Oberamts zu gering, daher ist die Höhenlage von bestimmendem Einfluß. Die Schraffur der beiden Karten läßt erkennen, daß Niederschlag und Wärme in umgekehrter Weise mit der Höhe zusam-