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Aus dieser Gegenüberstellung geht hervor, daß 1959 wie 1968 der Anteil der Kur- und Badegäste aus Großstädten an den Gäste- und Übernachtungszahlen jeweils ein schwaches Drittel ausmacht. Den Gründen dieser Erscheinung nachzugehen, würde sich bestimmt lohnen. Es liegt aber zweifellos auf der Hand, daß drei Gründe eine nicht unwesentliche Rolle spielen hinsichtlich der relativ starken Beteiligung der Großstädter. W. Ritter '^'präzisiert sie folgendermaßen;

1. Größere Reklame und Werbung in den Großstädten.

2. Stärkeres Nachwirken von Klassenunterschieden*

3* Einfluß der Wohnformen.

Durch die Dissertation von Dr. Walter Kimmich, Mannheim sind

im Jahre 1965 in Wildbad hinsichtlich des Reisestroms aus Groß­städten Untersuchungen angestellt worden. Was dabei geographisch interessant ist, ist die Verteilung der inländischen Gäste auf verschiedene Ortsklassengrößen.

Ortsgrößen: bis 2 000 2-20 000 20 - 100 000 100 000 und mehr

Prozentua­ler Anteil: 3.1 % 17.0 % 24,9 % 55,0 %

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Dr. Kimmich machte die interessante Feststellung, daß also 55 % der Gäste Wildbads aus der Großstadt kommen, während nur 33,2 % der Bevölkerung der Bundesrepublik Deutschland in Großstädten wohnen.

Auch dieses Ergebnis bestätigt das Überwiegen des großstädtischen Elements in Wildbad und zeigt gleichzeitig, daß die Anzahl der Großstädte, die in die Statistiken mit einbezogen wurden, nicht vollzählig ist.

Zum Schluß dieser Betrachtung drängt sich im Hinblick auf den auffallend starken Besuch von Gästen aus dem Rhein-Kuhr-Gebiet eine Frage auf. Warum fahren diese Menschen einen so weiten Weg bis nach Wildbad, wo es doch so viele näher gelegene Bäder für sie gibt? Man könnte annehmen, daß sie bevorzugt etwa die Taunus­randbäder wie Bad Homburg, Bad Nauheim u. a., oder die nieder-