kam er immer kleiner und zuletzt als ein Schmetterling. Da sagt« der Geisterbanner: „So, jetzt kann ich dich brauchen", und nahm ihn in ein Schächtelein. Da bat der Geist: „Tu mich nur nicht unter den freien Himmel." Da trug ihn der Kapuziner unter das Zavelsteiner Brücklein. Von dort an haust er unter dem Brücklein.
Der dreiteilige Geist.
In der Adventezeit gingen einmal drei Männer über das Zavelsteiner Brücklcin. Sie kamen von der Mühle und einer hatte Mehl auf dem Kopfe. Das Brücklein war so eng, daß einer hinter dem andern drein laufen mußte. Ale der erste über das Brücklein ging, meinte er, er sehe eine Gestalt; er sagte aber nichts und ging weiter. Der zweite sah es schon bester und schaute sich um, ging aber auch gleich wieder weiter. Der dritte sah es ganz genau und blieb stehen. Dann sprach eine Stimme zu ihm: „Willst du mein Elend auch sehen?" Der Mann antwortete: „Ja, ich will es sehen." Da zerteilte sich der Geist in drei Teile; es war aber so grausam anzusehen, daß der Mann nicht sagen konnte, wie die Gestalten waren. Da sagte der Geist: „Wenn du Gottes Gabe nicht auf dem Kopfe hättest, würde ich dich zerreißen." Der Mann mußte stehen bleiben und konnte nicht mehr weiter. Die andern Männer sahen sich auf einmal um und bemerkten, daß der dritte zurückgeblieben war. Sie kehrten schnell zurück und riefen ihm. In diesem Augenblick konnte der Mann wieder weiter gehen. Als er zu seinen Begleitern kam, hatte er eine große Freude und erzählte ihnen alles, was er gesehen hatte.
Der Teufel als Geißbock.
Bei Nacht ging einmal ein alter Mann über das Zavelsteiner Brückle. Auf einmal begegnete ihm ein Mann, den er kannte. Dieser trieb einen Geißbock vor sich her. Dabei sagte er immer: „Net hischt ond nett hott, ällaweil gradaus." Auf einmal verschwanden Mann und Bock im Walde. Der alte Mann ging ruhig heim. Am andern Tag ging er zu dem Mann, der den Bock vor sch hergetricben hatte, und fragte ihn: „Wo bischt du gestern Nacht gwäa?" Er erhielt zur Antwort: „DeSmohl hoscht a guate Nas ghet; wenn da gcschdert ebbes zo mir gsaid hetschd, no wärscht nemme gsonn Heimkomma". Dann erzählte er ihm, daß er den Bock, welcher der Teufel gewesen sei, in den Wald getrieben habe.
2. Der Hausgeist in Rötenbach.
Nach altheidnischem Glauben gab es nicht nur Götter, die dem Menschen feindlich gesinnt waren, sondern auch solche, auf deren Hilfe er sich verlassen konnte. So gibt es im Volksglauben nicht nur böse, sondern auch gute Geister. In einem Haus in Rötenbach wohnte früher ein Hausgeist in Gestalt eines