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von kurzen, dicken Hölzern. Nun wird der Meiler, der nach und nach die Form einer Halbkugel angenommen hat und wie ein Z 4 m hoher schwarzer Ameisen­haufen aussieht, mit einem dichten Mantel von abgedecktem, frischem Rasen, Schuttkohle, Moos und darüber feiner Erde bedeckt; nur der Hohlfchacht bleibt zunächst offen. Dieser wird dann mit glühenden Kohlen gefüllt und oben mit einer Kappe verschlossen. Tag und Nacht muß nun der Köhler in seiner Wald- Hütte, die neben dem Meiler steht, wachen, um den Brand zu beobachten und

Kohlenmeiler im Kleinenztal.

zu regeln. Damit sich die Hitze vom Innern des Meilers gleichmäßig ausbreiten kann, stößt man von Zeit zu Zeit Rauchlöcher in den Rasenmantel; dann zieht sich die Hitze nach diesen Luftkanälen. Kaum ist aber die Glut nach außen ge­langt und zeigt der Rauch statt der grauen eine bläuliche Färbung, so werden die Rauchlöcher verstopft und weiter unten neue geöffnet und so fort, bis in 8IO Tagen das Holz durchgebrannt ist. Ist das Holz zu feucht, so bildet sich Dampf, der den Rasen zerreißt, und mächtige Flammen schlagen empor. Deshalb muß der Köhler stets bei der Hand sein und Master bereit stellen. Ist die Kohle fertig, so sieht man dies an der Farbe des Rauchs. Nach einigen Tagen, wenn der Meiler abgekühlt ist, werden die Kohlen verladen und meist nach Pforzheim geführt. Dort werden sie zu Goldschmiedearbeiten (beim Löten) verwendet, auch zum Polieren derselben. Man kann damit auch Zahnpulver und Schießpulver Herstellen, Branntwein klären und Master filtrieren. In