man öfters auf dem Calwer Walde hören. Die schüsselartige Vertiefung weist darauf hin, daß früher die Spendung der Taufe durch Untertauchen üblich war.

Bis zur Gründung des Zavelsteiner Friedhofs im Jahr 1576 fanden die Be­wohner von zwölf Orten ihre letzte Ruhestätte in dem Friedhof, der das Kirchlein umgibt. Es waren dies Holzbronn, Gültlingen, Zavelstein, Sommenhardt, Wel­tenschwann, Rötenbach, Teinach, Emberg, Schmieh, Würzbach und Agenbach. An jene Zeilen erinnern außer uralten, an den Wänden des Kirchleins angebrachten Grabsteinen verschiedene Steigen, heute noch Totenweg genannt. Bis zum Jahr

1896 stand auf der Kirchenbühnc die sog. Pestbahre mit massivem Eisenbeschläg.

Als Kentheim noch der Sitz eines Priesters war, luden zwei Glocken ein zum Hause des Herrn. Interessant sind die Schicksale Verkleineren Glocke. Nach der Reformation wurde Altburg samt allen Filialen vom Diakonus von Calw kirchlich bedient. Die geistliche Ver­sorgung war aber wegen des allzugroßen Bezirks ungenügend. Herzog Christoph wünschte, die armen Leute auf dem Walde solltennit seelenlos gelassen, sondern nach Notdurft versorgt wer­den". Deshalb wurde im Jahr 1571 in Altburg eine ständige Pfarrei er­richtet. Der neue Pfarrer bat die Kent- heimer um Überlassung ihrer kleinen Glocke. EineBlechtafekam Glockenstuhl in Kentheim berichtet über ihr ferneres Schicksal u. a. folgendes:Gott allein die Ehre. In dem Jahre AlOdV den 12. Augustmonats ist diese Glocke wiederumb an ihre alte Stelle gebracht worden, nachdem sie zuvor I.XXXIV Jahre in der Kirche zu Altburg entlehnterweise gehangen" (also von 1571 an). Von 1655 bis I8O8 erklang das alte Glöcklein wieder an seinem ursprünglichen Standort. In diesem Jahre wurde eS von Schultheiß Schroth von Sommenhardt mit Gewalt vom Turme herabgenommen und nach Sommenhardt überführt, um dort das neue Schulhaus zu schmücken. Die Kentheimer wehrten sich lange um ihr Glöcklein. Erst 1829 wurde der Glockenstreit beigelegt: die Glocke wurde als Eigentum der Gesamt­kirchengemeinde erklärt und von dieser an die Gemeinde Sommenhardt verkauft. Zuvor wurde der Vorschlag gemacht, das Kirchlein niederzureißen, um die Kirchen­glocken überflüssig zu machen und so den Streit für immer beizulegcn. In dieser Zeit wurde der Torturm von Zavelstein abgetragen; fast wäre dem, von einem besonderen Zauber umwobenen Kirchlein, dasselbe Schicksal beschicken worden; denn die damalige Zeit hatte kein Verständnis für die Bauten der Voreltern.

Kirchlein in Kentheim. Aufnahme von Fr. Ziegler, Rötenbach.