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Wenn dort im grünen Tale ich einsam mich erging,

die Ulme war « die hehre, woran mein Sinnen hing.

Ich sah ihn oft erglühe» im ersten Morqenstrahl; ich sah ihn noch erleuchtet, wann schattig rings das Tal.

Wenn in dem dumpfen, stummen

Zu Wittenberg im Kloster

Getrümmer ich gelauscht, da hat ihr reger Gipfel im Windesfluq gerauscht.

wuchs auch ein solcher Strauß

und brach mit Riescnästen zum Klausendach hinaus.

2 Strahl des Lichts, du dringest hinab in jede Gruft!

O Geist der Welt, du ringest hinauf in Licht und Luft!

Luäwig Uhlanä.

In der zweiten Hälfte des elften Jahrhunderts erwachte in Deutschland ein kräftiges religiöses Leben. Viele Klöster wurden von reichen Leuten ge- gründet und mit Gütern ausgestattet; es fehlte nicht an Frommen, die nach der Ansicht jener Zeit am besten für ihr Seelenheil zu sorgen meinten, wenn sie als Mönche oder Nonnen in ein Kloster eintraten und sich für ihre ganze Lebens­zeit verpflichteten, die drei Gelübde der Armut, des Gehorsams und der Ehe­losigkeit zu beobachten. Wie die meisten Grafen stiftete auch Adelbert von Calw im Verein mit seiner Gemahlin Wiltrud im Nagoldtale, ^ Stunde abwärts von seiner Burg, auf dem rechten Flußufer ein dem heiligen Aurelius geweihtes Kloster Hirsau. Es bat seinen Namen nach den im damals unbewohnten Tale weidenden Hirschen. Was von einer Klostergründung in Hirsau im Jahre 635 durch eine fromme Witwe Helizena in Calw und im Jahre 830 durch einen Edeln Erlafried erzählt wird, gehört ebenso in das Gebiet der Sage wie die am Ende des Mittelalters erdichtete Erzählung von der Geburt des deutschen Königs Heinrich III. in der Hirfauer Mühle. Denn erst ins 11. Jahrhundert fällt der Anfang Calws, das allmählich am Fuße der Burg dieses Namens entstand.

Es war im Dezember 1064, als, von Graf Adelbert herbeigerufen, die ersten zwölf Klosterbrüder aus dem durch ernste Zucht ausgezeichneten Kloster Einsiedeln in der Schweiz eintrafen. Aber erst als 4^ Jahre später der aus Bayern gebürtige W i l h e l m als der zweite Abt (1069 1091) an die Spike trat, fing das Kloster an zu gedeihen, ja es erlangte unter dieser Leitung eine weltgeschichtliche Bedeutung. Denn Wilhelm war ein ungewöhnlich begabter und tatkräftiger Mann, der durch seine lautere Frömmigkeit und herzgewinnende Liebe viele Hunderte, darunter manche aus den höchsten Adelsgeschlechtern, an­zog, an seine Person fesselte und für das Klosterleben begeisterte. Die Mönche batten die geistigen Arbeiten zu besorgen, wie das Predigen in der ganzen Um­gegend, die Pflege mannigfacher Künste, besonders der Musik, in der Wilhelm ein Meister war, die Verwaltung der Klostergüter und das Abschreiben vieler Bücher. Abt Wilhelm nahm auch Laienbrüder an, die man Bärtlinge hieß, weil sie sich im Unterschied von den glatt rasierten Mönchen den Bart wachsen ließen. Da dieselben im Aureliuskloster keinen Raum fanden, wurden sie