Liebe Möttlinger und Möttlinger Heimatfreunde!

Wenn mit dieser letzten Folge die Möttlinger Chronik bis auf wei­teres abgeschlossen wird, so sei es mir erlaubt, einiges klarzu­stellen. Wie Sie den beiliegenden Ausführungen des verstorbenen Bürgermeisters Schulz entnehmen können, war die Chronik von Anfang an nicht geplant, noch lag eine Disposition zu Grunde, sondern es wurde mit dem zuerst gefundenen Material begonnen. Dabei haben sich dann die einzelnen Kapitel herausgebildet. So bestand z.B. über die hiesigen Höfe noch gar keine Klarheit, sondern sie mußten teilweise durch zeitraubende Untersuchungen festgestellt und abgegrenzt wer­den. Als ich 1911 mit dem in Liebenzell im Ruhestand lebenden Pfar­rer Theophil Blumhardt (ein jüngerer Sohn des hiesigen Pfarrers Blumhardt) in nähere Bekanntschaft kam, hätte ich nie geglaubt, daß ich einmal so intensiv in die hiesige Blumhardt-Forschung einge­schaltet würde. Zugute kamen mir die reichen Erfahrungen, die ich in meinen jeweiligen Aufenthalten in Bad Liebenzell und Ernstmühl, bei den Berührungen mit Hirsau und aus besonderem Grunde die Be­schäftigung mit Neuhengstett gemacht habe.

Ich war nach dem Kriege nach Möttlingen, in einen mir in mancher Beziehung nicht unbekannten Ort gekommen, in welchen ich mich durch meine Arbeit in der Schule rasch einlebte. Nach dem Tode meiner ersten Frau heiratete ich eine hiesige Bürgerstochter und baute uns nach meiner Zurruhesetzung ein eigenes Haus. Ich war damit hier vollständig ansässig geworden.

In der Kreiszeitung wurde ich einmal als der "Möttlinger Gold­sucher " bezeichnet. Ob ich etwas Wertvolles gefunden habe, das mögen die Leser der Chronik beurteilen. Soviel kann ich aber mit gutem Gewissen aussprechen: Ich habe keine Zeit, Mühe und Kosten gescheut, das Beste und Wichtigste aus den vorhandenen Quellen zu schöpfen und verständlich bieten zu können.

Dankbar durfte ich es empfinden und erfahren, daß ich überall volles Entgegenkommen und größte Unterstützung fand, wofür ich mich auch an dieser Stelle herzlich bedanken möchte.

Möge die Chronik allen Möttlingern und Heimatfreunden ein bleiben­des Denkmal der Geschichte der Heimat sein und bleiben!

Möttlingen, im Januar 197^

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