Unglückszeiten

und

Unglücksfälle in Möttlingen

15S5 war ein P e s t j a h r. Es brachte unsägliches Leid über

unseren Heimatort. Das I. Totenbuch beginnt:

11 . 12.

Juli

Juli

gestorben

n

Johannes

Christophero

des

Pfarrers

Kinder

17.

18.

Juli

Juli

H

Elisabeths

Beatrix

des

Pfarrers

Töchterlein

13?

.Sept.

Johannes Georg

des

Pfarrers

Söhnlein

7.

Okt.

M

Barbara

des

Pfarrers

Töchterlein

8.

Okt.

!!

Rosina

des

Pfarrers

Töchterlein

Ebenso schwer heimgesucht wurden die hiesigen Familien P 1 a n d e r , die auch 7 Tote zu beklagen hatten; unter die­sen waren 3 Mütter.

In der Zeit vom I.Juli - 21.Dez. starben hier 26 Personen, darunter waren 4 von Unterhaugstett (diesbs bekam erst 1830 einen eigenen Friedhof).

1626 war ein H u n g e r j a h r , das ein noch größeres Sterben brachte.

In der zweiten Hälfte dieses Jahres gingen die Lebensmittel aus. Es entstand eine entsetzliche Hungersnot. Im I. Totenbuch sind vom 2. Juli - 7. Dez. 37 Todesfälle verzeichnet, davon 10 von Unterhaugstett.

Die hiesigen Fischer-Familien hatten 6 Tote zu beklagen.

Überaus tragisch ist der Verlust von 5 Kindern des Ehepaares Kern. Diese waren anscheinend 1616 hieher gekommen. Dann starb 1629 die erste Frau des Kern. Er selbst zählt zu den Toten vom feindlichen Überfall von 1634.

1634 begannen die härtesten K r i e g s j a h r e .

(Siehe Chronik I S. 8/9).

1635 wütete die Pest aufs neue im Land. Vom 18. Jan. bis 25. Dez. starben 33 Personen, darunter von Möttlingen 14, von Haug- stett 13 Personen und 6 Auswärtige.

Wie die Krankheit die Menschen wegraffte, dazu ein Eintrag im Totenbuch vom 27. Aug. "ein frembd arm Mägdle, so nacher Haug- stett zu ünernachten kommen und am Morg im Stall todt fund word.

1747 den 7. Juni I. Totenbuch

zeigte die verwittibte Mienhardtin (Haugstett) an, daß ihr Tochtermann heute frühe seinen Dienstbuben todt nach Hause gebracht.

Derselbe seye nehmlich vorgestern nachts als d. 5. Juni im

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