Luckenrain

Man bezeichnete mit diesem Namen die Stelle, wo im Ortszaun ( = Btte eine Lacke, eine Öffnung war und der feg einen Rain hinabging. Auf dem Ratkause lag früher das "Luckenbuch", das amtliche Verzeichnis der Lucken (= Tore) in der Umzäunung des Ortes. Bs gab Trieblucken für das fcldcvieh und Fahrluckcn für die Fahrzeuge.

M a h d e n ^

3m anur diese lagen nach de hatten

Unter "Mahd" versteht man in erster Linie den mit einem Sensenschwur, abgeschnittenen Streifen des W'iescngrases. Oer Name wurde aber auch übertragen auf die fortlaufende Uaufcnrcihc entlang einer fiese. Jas war eine Mahde, Mehrzahl die Mahnen. Schließlich bekam der Markungs­teil, wo Naturwiesen vorhanden waren den Flurnamen "Mahden". Die dor tigen fiesen waren "einmähdig", d.h., sie durften nur einmal im Heuet gemäht werden. Häher kommt der Name "Heumahden". Um Mahdwiesen hatte cs aber noch eine besondere Bewandtnis. Sic zumeist mehr oder weniger weit vom Dorfe entfernt und wurden Heuet vom wrtsvieh abgeweidot, nachdem sic sich etwas erholt Diese einmähdigen fiesen waren gewöhnlich an wrtlichkcitcn innerhalb der Markungen, die zu Äckern oder guten fiesen untauglich waren oder schienen. Sie wurden auch nicht gedüngt, litten zudem in nassen Jahr unter dem Mir.stand, dau dor Rasen von den Klauen der feideticre übel zugcrichtct wurde und die fiese im nächsten Jahre einen geringeren : trag abgab, nie guten wiesen, nahe heim Dorf, die gedüngt wurden und zweimal im Jahre geerntet werden durften, auch Öhmdwicscn genaunt wurden, mußten von Bartholomäus an (ß4. Aug.)auch für die Ucrbstwoid frei gegeben werden. Die Besitzer von Mahdwiesen, also einmähdigen fiesen waren bestrebt, für letztere das öhmdrccht zu bekommen, dieser wurde aber nur vom Herzog gegen eine jährliche Abgabe verliehen, vor­ausgesetzt, daß die (Gemeinde keinen Einspruch machte wegen der Schmä­lerung der Neide. Brst mit Beginn der Stallfüttorung um I8ß0 wurden die Beschränkungen in der Bcwirtschaftung,besonders der Mahd-.lesen hinfällig. Hie Mahdwiesen waren aus ehemaligem fald hervorgegangen, worauf auch die Tatsache hindoutet, daß die einzelnen icscnstücko mit einem jährlichen "Zins" an das Forstamt Lconberg belastet waren.

Maisgraben

Mit Mais, der bekannten Körnerfrucht, hat dieser Name nichts zu tun. In den alten Lager- Steuer- und Kaufbüchorn begegnet man dem "Aysgra- ben" oder "Aischgraben", was soviel wie Wassergraben bedeutet. Hier steht das schwäbische ai für das mittelhochdeutsche e , und der Aysgrahcn heißt soviel wie Bschgrabcn, worunter man ebenfalls einen Wassergraben versteht. Nie aber entstand der Mais^raucn? Früher wurde bei Ortsbczeichnungon gewöhnlich der r.emfall angowendet. Man sagte also: "Im Aysgrabon". In der oft vereinfachenden und zusammenziehen­den Umgangssprache entstand t^nter Wegfall der 1, aus "-m Aysgrabeu" der "Maysgrabcn", der dann in "Maisgraben" umgewandelt wurde.

In den Akten findet sich einmal auch der Name G e i ß g r a b e n .

Bs muß angenommen werden, daß cs sich um eine eigenwillige Schrei­bung eines Schreibers handelte, der einen "sinnvolleren" Namen an­bringen wollte.

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