Zum erstenmal werden auch 1860 die Buttenträger erwähnt. Damit kamen die Feuereimer in Fortfall. Das ist auch verständlich, wenn man darandenkt, wieviel Wasser dabei durch Unachtsamkeit und Ungeschicklichkeit verloren ging. Man kann den Ausspruch eines Buttenträgers verstehen, der einmal sagte, er wolle in seinem Butten soviel Wasser herbeischaffen, wie in derselben Zeit die Feuereimerträger zusammen fertig brächten.
Der Butten ist ein auf dem Rücken getragenes, nach unten verjüngtes Holzgeschirr mit einer Fassung von 50-60 1, das früher auf keinem landwirtschaftlichen Betriebe fehlte und in welchem u.a. der Mist auf höher gelegene Grundstücke gebracht wurde.
1867 wurde wiederholt über die Anschaffung einer fahrbaren Spritze beraten. Zwei Jahre darauf wurde eine solche bei dem Spritzenfabrikanten Kurz in Stuttgart zum Preise von 1100 f, bestellt. Am 2.4.
1870 kam die Nachricht, daß sie fertig sei und abgeholt werden könne. Man einigte sich auf einen Transport mit der Eisenbahn bis Weil der Stadt (um 4 f. 18 x). von wo sie abgeholt wurde.
Am 10.7.1S71 wurden für die Bedienung der neuen Spritze 20 Männer bestimmt. Es zeigte sich aber bald, daß diese nicht ausreichten, besonders wenn abgelöst werden mußte. Deshalb wurden bei der neuen Mannschaftseinteilung am 2.1.1874 37 Männer dazu bestimmt.
1877 hatte die Amtsversammlung beschlossen, in jeder Gemeinde mit einer großen Fahrfeucrspritze die Kosten für die Ausrüstung einer Steigerabteilung zu übernehmen. Es handelte sich um 6 Steiger, je mit einem Helm, Gurte, Beil, Seil, Laterne, sowie 3 Haken und 4 Dachleitern.
Die gesamte Lösch- und Rettungsmannschaft bestand demnach aus:
a) einer Steigermannschaft mit 6 Mann,
b) den Bedienungsmannschaften bei der großen Spritze:
2 Rotten zu je 20 Mann,
c) bei der kleinen Spritze:
1 Rotte zu 10 Mann,
d) 14 Buttenträger,
e) Rettungsmannschaft: 12 Mann,
f) Wachmannschaft: 8 Mann, zusammen: 90 Mann.
Am 15.2.1894 wurde im Gemeinderat darüber beraten, ob nicht bei auswärtigen Brandfällen zur Bespannung der Feuerspritze 2 bestimmte Fuhrleute bestellt werden sollen. Es meldeten sich die Fuhrleute Weiß und Jakob Wohlgemuth. Beschluß: Derjenige.Fuhrmann, der bei einem Brandfall zuerst beim Rathaus ankommt, spannt die Feuerspritze der zweite den Mannschaftswagen an.
1896 kam die Feuerwehr hier zum Einsatz. Am 2. September - der letzte Erntewagen war gerade noch eingefahren worden - da zündete der Blitz das Wohn- und Ökonomiegebäude des Friedrich Kopp, Bauer an.
Es brannte vollständig nieder. Bei den Aufräumungsarbeiten bezahlte die Gemeinde für ein Fuhrwerk mit 2 Pferden pro Tag 7 Mark, für einen Taglöhner pro Tag 1 Mark.80 Pfennige.
1897 wurde an der Westseite des Rathauses ein Schutzdach zur Unterbringung der Leitern der Feuerwehr angebracht.
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