2) Pension
Kriegbaum
Dieses christliche Erholungsheim ist erst nach dem letzten Kriege entstanden. Es* ist, streng genommen, aus der Rettungsarche hervorgegangen. Tatsache ist, daß das ehemalige "Haus Wurst" 1930 *
von Karl Wurst (geb. 18.9.1906 in Pforzheim, wo seine Mutter damals wohnte) erbaut wurde. In jener Zeit war ^arl Wurst - also noch zu Lebzeiten von Friedrich Stanger - Angestellter in der Rettungsarche. Dort war auch seine Mutter Margaretha Wurst (geb. 10.3.1873 in MOttlingen), die seit der Ankunft Stangers in Mött- lingen mit zu seinen treuesten Anhängern gehörte. Nach dem Bau der Rettungsarche machte sie sich bald unentbehrlich, indem sie, neben anderen Arbeiten, die Gäste in ihren persönlichen Anliegen und Wünschen betreute, soweit dies die Hausordnung zuließ. Als "Mutter Gretle" war sie im ganzen Hause geachtet und geehrt; sie half sogar später in den Sprechstunden aus. Karl Wurst*verheiratete sich hier in Möttlingen am 8.2.1936 mit Maria Anna, geb. Buhler von Biberach (Baden).
Als 1938 die Rettungsarche aufgelöst und beschlagnahmt wurde, zählte auch das neue Haus Wurst dazu. Karl Wurst wohnte wieder mit seiner Frau und seiner Mutter in dem alten Wohnhause Barth- Str. Nr. 7 . In der Zwischenzeit suchte er als kaufmännischer Vertreter nach einer Verdienstmöglichkeit.
Als 1948 die Beschlagnahme der Rettungsarche aufgehoben wurde, gelangte auch das Haus Wurst wieder in den Besitz seiner Eigentümer. Die bestandene Verbindung mit der Hettungsarche wurde nicht fortgesetzt, ws bahnte sich vielmehr eine Verbindung mit dem Evangelisten Adolf Kriegbaum von Böblingen an. K^rl Wurst starb am 31.10.1952, seine Mutter am 5.1.1955. Kriegbaum war inzwischen Eigentümer des Hauses Wurst geworden. Am 20.1.1956 war er von Pfullingen her hier aufgezogen. Schon 1955 hatte er mit Neubauten für die "Pension Kriegbaum" begonnen. Gleichzeitig wurde für die Witwe des Karl Wurst hinter dem ehemaligen Haus Wurst ein besonderes Wohnhaus errichtet. Zu dem großen Gästehaus mit Saal kamen noch weitere Gebäude dazu, so daß zahlreiche Gäste aufgenommen werden können. Ein großer Teil davon kommt aus der Schweiz. Die zahlreichen Autos können auf einem eigenen Parkplatz in der Nähe des Hauses untergebracht werden. Die Anlagen und Anpflanzungen im Wohnbereich des großen Besitzes werden vorbildlich angelegt und gepflegt.
Adolf Kriegbaum starb hier am 19.10.1 966 . Von seinen Nachfolgern wird die Pension Kriegbaum in seinem Sinne weitergeführt.
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