Dieser Hans Martin Georgii und sein Vater Jacob Simon Georgii waren Magistratsbeamte in Straßburg. Als diese Stadt 1681 durch die Franzosen eingenommen wurde, stellte man die Beamten vor die Wahl, entweder den Treueid auf König Ludwig XIV: zu schwören, katholisch zu werden und damit in Straßburg bleiben zu dürfen, oder aber im Verweigerungsfalle Straßburg verlassen zu müssen. Die beiden Geor­gii entschieden sich für das Letztere und verließen Straßburg.

Unter den Nachkommen des Hans Martin Georgii finden wir einen Eberhard Heinrich Georgii, Fürstl. Fürstenbergischer Bergrat in Calw und seine Frau Wilhelmine, geb. Dörtenbach. Deren Kinder waren Alphons Georgii, geb. 1818, gest. im Jan. 1888 in Stuttgart, u.

Emil Wilhelm Georgii, geb. 1.Dez.1820 in Calw.

Bergrat Georgii hatte die ehemaligen staatlichen Domänen Hof Dicke und Waldeck erworben und erreicht, daß deren Grenzen im Staatswald zusammenfielen, Alphons Georgii widmete .sich den Hofgütern. Emil Wilhelm Georgii erhielt seine kaufmännische Ausbildung in Rotterdam und dann auch das Ehrenamt eines niederländischen Generalkonsuls bis kurz vor seinem Tode 1892. Am 1.Jan.1845 gründete Emil Wilhelm Georgii mit seinem Vater und den Verwandten Georg Dörtenbach,

Vater und Sohn das bekannte Bankhaus "Dörtenbach u.Cie", in Stutt­gart. Das 1780 erbaute Geschäftshaus wurde als das "Calwer Haus" zu einem Begriff.

Emil Georgii heiratete am 3.Mai 1847 Sophie, die Tochter des Finanz­ministers v. Gärttner (geb. 5.7.1826, gest. 29.6.1892). Allerbeste Beziehungen zu den höchsten Kreisen öffneten dem tüchtigen Geschäfts­manne alle Türen.

Emil Georgii entfaltete auf der "Georgenau" eine rege Tätigkeit.

In jedem Jahre wohnte er einige Monate dort und kümmerte sich um alles. Vom 26.März 1863 bis 12.März 1886 vergrößerte er mit 60 Gü­terkäufen den Hof um 10 ha Land. Von der Forstverwaltung Neuenbürg kaufte er Waldteile oder tauschte solche gegen andere, ihm günsti­gere. Vorhandene Schäden an den Cebäuden wurden behoben, da und dort Verbesserungen angebracht. Das Herrschaftshaus erfuhr eine zeitge­mäße Umgestaltung und wurde zudem vergrößert. Der Park erhielt durch besondere Anlagen ein modisches Aussehen. Im Febr. 1874 stieß man bei der Bestellung dre Felder östlich des Hofes auf einen römischen Götterkopf. Dieser, aus Buntsandstein gehauen, zeigt in Lebensgröße ein volles, rundes, bartloses Gesicht mit kleinem, lächelndem Mund und reich gelocktes Haar. Der Fund wurde in einem Tempelchen im Park aufgestellt. (Heute befindet er sich bei Herrn Dietrich Frank, Schwäbisch Hall, Oberlimpurg, dem Besitzer des Hofes Georgenau).

Emil Georgii war ein großer Förderer des Obstbaues und legte schöne Obstgärten an. Der Gemeinde Neühengstett schenkte er den sogenannten "Stiftungsgarten" zusammen mit dem Waldenserstein an der Straßen­kreuzung. Weiterhin erwarb er sich einen Namen als Förderer der Volksbildung. Der Stadt Calw stiftete er das "Georgenäum" und machte in Straßburg, der einstigen Heimat seiner Vorfahren die "Georgii- Georgenaustiftung", aus der jährlich die besten Schüler in den Lehrerbildungsanstalten mit Zuwendungen bedacht wurden. Hier in Möttlingen ist er unvergessen als Wohltäter der Armen. Noch heute erzählt man sich hier von den Bescherungen an Weihnachten u.a. Festtagen. Zur einführung des Hopfenbaues schenkte er 1867 der Ge­meinde einen Betrag von 500 f. Seine Gemahlin stand ihm in wohl­tätiger Gesinnung und Mithilfe treulich zur Seite. So stiftete sie 1868 der Kirche eine Taufkanne mit Becken, im Mai 18*75 eine Altardecke, überall durfte man des Wohlwollens und der Hilfe der gütigen Hände auf dem Hofe sicher sein. Unvergessen bleibt auch hier die Stiftung einer Vereinsfahne an den hiesigen Gesangsverein. Dieselbe wurde von Georgiis Gemahlin Sophie, deren Freundin