Es dürfte nach dem bisher Ausgeführten zur Genüge bewiesen sein,dass aus dem herrschaftlich württembergischen Grundbe­sitz her,hier zwei gleich grosse Höfe best enden,von denen der eine von 1468 bis 1535 als Herrenalbischer Hof bekannt worden ist,der andere aber,meist nach den jeweiligen Inha­bern oder Trägern benannt,nach wie vor ein württembergischer Herrschaftshof war.Um aber auch die letzten Zweifel zu zer­streuen,wurden nach den Steuerbüchern zuerst die an jedem Hof beteiligten Inhaber zusammengestellt.So finden wir im Steuerbuch von 1658 im I.Teil des einstigen Gesamthofes (Herrenalber Hof) drei Teilhaber:

Lorenz Reysser,-er besass die Hälfte,

Hans Scheck oder Schock und

Michael Lötterlin.Diese hatten je ein Viertel

der Hofgüter.

Bemerkenswert ist,dass Lorenz Reysser alle Hofgebäude gehör­ten.Da ist es notwendig,sich mit diesem Manne zu beschäfti­gen.Wenn wir fragen,woher er gekommen und wie er in den Be­sitz des Hofes gekommen ist,so greifen wir gleich ins Leere. Die erste bestimmte Nachricht von ihm stammt aus dem Jahre 1650,wo er am 3.Februar allein,und vom 3.März an öfters mit seiner Frau Margaretha bei Taufen Pate stand.*m 31.Januar 1676 starb diese Frau in Möttlingen,anscheinend kinderlos.

Am 14.November desselben Jahres ging er eine zweite Ehe ein mit Maria,verwitwete Schroth ven Sommenhardt..'"uch diese Ehe blieb kinderlos und auch weiterhin übernäimen beide Eheleute Patenschaften.Am 2.Dezember 1681 starb auch diese Frau,wäh­rend er am 6.August 1684,wahrscheinlich 73 Jahre alt,das - Zeitliche segnete.Vor diesem persönlichen Geschehen im Hin­tergrund hebt sich das Schaffen dieses Mannes um so mehr ab. Wie wir schon hörten,besass er die H-lfte des Hofes mit un­gefähr 50 Morgen.Dazu hatte er noch 30 Morgen Äcker und 10 Morgen Wiesen an eigenen Gütern.Dazu kamen noch zwei Äcker und drei Waldstücke,welche zum sogenannten Zeller Hof gehör­ten.Es ist erstaunlich und kaum zu verstehen,wie er die Ar­beit auf diesen rund 30 Hektar bewältigte.Im Steuerbuch ist er auch am höchsten mit 1557 f.45 x veranschlagt./.n den wie- drerstellten (?) Hofgebäuden musste anscheinend nichts ver­bessert werden,nur einmal erhöhte sich der Steueranschlag um 10 f."wegen seines neuen Bäulins"/Sein grösster Einfluss aber auf den Hof und überhaupt auf den Ort ging indirekt von ihm aus.Die Tochter seiner zweiten Frau aus erster Ehe,Maria Schroth heiratete am 25.Februar 1680 in Deckenprfronn den Hans Georg Schneider,Metzger von dort.Dieses junge Paar zog dann hierher,denn im gleichen Jahre wurde ihm ein Kind gebo­ren.Das gesamte Reysser'sehe Vermögen ging auf Hans Georg Schneider über.

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