Vom alten Friedhof bei der Kirche (S.141/47) in den folgen­den Ausführungen Kirchhof genannt,sind neben den alten Grab­platten auch fast alte Grabsteine verschwunden.Auf der West­seite des Kirchhofs sind noch zwei eigenartig geformte Stei-. ne stehen geblieben.Sie stammen von den Familien Bechtle und Bossert von 1840 bzw.1846,also aus der Zeit,in welcher auch der westliche Kirchhof,wie noch ausgeführt wird,ehemals Unterhaugstetter Teil,für Möttlinger Gräber zur Verfügung stand.Auf der Südseite,an die Sakristeimauer gerückt,steht der Grabstein für die beiden Blumhardtskinder Rahel und Na- thanael,sowie derjenige für drei hiesige Pfarrer,sowie der Mutter des Letzten unter diesen.Wie es zu diesem Pfarrers­grab kam,dazu machte D.Christian Barth in einer seiner Er­zählungen ("Die drei im Brautstuhl") bemerkenswerte Ausfüh- rungen.Er schrieb:"Nach der damaligen Bevölkerung der Gemein­de mit ihrem Filial" -1826 hatte Köttlingen 50l,Unterhaug- stett 307 Einwohner - "im Verhältnis zu der Ausdehnung des Kirchhofs war es Erfehrungsregel,dass der Totengräber,wenn er seine Runde durch denselben machte,alle vierzehn Jahre wieder auf den gleichen Platz kam.Dann wurden die vierzehn Jahre alten Gräber wieder geöffnet,die etwa noch vorhandenen unverwesten Überreste der früher Beerdigten wieder ausgegra­ben und samt der neuen Leiche abermals in das Grab versenkt." So geschah es auch mit dem Pfarrer Göttlich Friedrich Mach- tolf,der am 2.Januar 1800 starb und in einem Grebe neben der Sakristeitüre beigesetzt wurde.Sein Nachfolger,Pfarrer J<F. Gros - er hat mit seiner schönen Handschrift die hiesigen Fa- milienregister angelegt - meldete sich 1814,er war 55jährig, auf Zureden seiner Frau auf die Pfarrstelle Affalterbach bei Backnang und erhielt diese auch durch das Dekret vom 5.No­vember 1814.Am 17.November bat er noch wogen Krankheit um Verlängerung für den Aufzug dort.Ganz unerwartet starb er am 1.Dezember 1814 an Wassersucht.p.Barth's Erzählung lautet weiter: "Als er beerdigt werden sollte,traf die Reihe gera­de das Grab,in dem die Überreste des seligen Pfarrers (Mach- tolf) ruhten.Man dachte,des schicke sich ja recht gut,dass die beiden treuen Rfrten in ein Grab zu liegen kämen und bettete ihr auch hinein.Abermals nach vierzehn Jahren,im Jah­re 1828 (am 16.April) starb die Mutter des damaligen Pfar­rers (Barth)....Ihre alten Tage wollte sie bei ihrem Sohne

zubringen,wer aber in der letzten Zeit sehr leidend.

Als sie beerdigt werden sollte,war die Reihe eben wieder an dem Grabe der beiden verehrten Seelenhirten,und der Gemein- derct glaubte,die Verewigte nicht besser ehren zu können, als wenn er ihre Gebeine einer solchen Ruhestätte anvertrau­te,an welcher eine sichere Hoffnung fröhlicher Auferstehung haftete." So kam Frau Be^ta Catharina Barth,geb.Engelmann, in das Pfarrersgrab.

Hht sich nun alles so zugetrag.en in Bezug auf die Reihenfol­ge der Wiederbelegung der Gräber,wie in der Erzählung be- . richtet wird ?