verkauf so gut abschneiden würde, belief sich doch das Ender­gebnis auf 73 o4o Gulden Einnahme.

Den Kaufpreis von 4oooo Gulden abgezogen, blieb für die Gemeinde ein Mehrerlös von 38o4o Gulden. Wahrscheinlich ein Erfolg, wie ihn sich die arme Gemeinde nicht besser hätte wünschen können. Sie ' war mit einem Male u.a. in den Besitz von fast 1o Morgen Kraut­land gelangt. Diese Fläche wurde nun 1869 in kleine Parzellen von je 3o Ruthen (=rund 2,5 ar) aufgeteilt, um den Aktivbürgern und den Witwen von solchen (am I.März 1869 gab es 113 Berech­tigte) Krautländer überlassen zu können gegen einen jährlichen Zins von 12 x ab I.Juli 1869-

Daß die Gemeinde den 1857 erbauten neuen Stall zu einem zweckmäßigen Rathaus ausbauen konnte, wurde bereits erwähnt.

Mit dem bisherigen Ratszimmer im Schulhaus konnte die bis dato ziemlich beschränkte Wohnung des Schulmeisters erweitert werden.

An eine weitere dringende Aufgabe konnte jetzt auch heran­gegangen werden. Der Friedhof bei der Kirche war schon lange zu klein. Aber für einen neuen fehlten nicht bloß die Mittel sonaern auch der geeignete Platz. Run aber bot sich der Ge­meinde die Möglichkeit, zu einem Weilderstädter Grundstück am "Könfle" ein weiteres durch Tausch zu erwerben, so daß ein 1/2 Morgen großer quadratischer Friedhof angelegt werden konnte. Die Umfriedung desselben wurde dem Werkmeister Wörner in Calw übertragen.

Wie sehr jetzt die Gemeinde bestrebt und auch in der läge war, längst Botwendiges anzuschaffen, zeigt sich in aem Gemeinde­ratsbeschluß, mit welchem für eine fahrbare Feuerspritze 12oo f. ausgeworfen, wurden. Bisher hatte die Aöttlinger Feuer­wehr nur zwei Tragspritzen, deren Leistungsfähigkeit recht dürftig war.

Zusammenfassend kann gesagt werden:

Das Ende des Weilderstädter Meierhofes brachte den Möttlinger Bauern einen Güterzuwachs von gegen 2oo Morgen. Wohl mußten sie Acker und Wiesen kaufen, aber unter günstigen Bedingungen. Wichtig aber war, naß ner einzelne Bauer durch Zukauf seine Landwirtschaft vermehren und ertragreicher machen konnte.

Die politische Gemeinde hatte den größten Gewinn, der freilich auch der Allgemeinheit zugute kam:

Ihr Güterbesitz wurde vermehrt, sie erhielt ein fast neues Haus als Rathaus, und sie konnte einen Kapitalstock anlegen, durch welchen Gemeindeaufgaben eine Lösung fanden, an die bisher nicht herangetreten werden konnte. Weiterhin konnte sie sich glück­lich schätzen, nun endlich ganz frei zu sein, wie andere Gemein­den frei schalten und walten zu dürfen.

Nur der Reichsadler am ehemaligen Meierhofgebäude erinnert noch heute an die Zeit von fast einem halben Jahrtausend, während der ein ummauerter meierhof ein.Fremdkörper in der Gemeinde war, dessen Auflösung dann aber doch zu einem Segen für diese wurde.