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Mit Johann Georg S i x t erfahren wir.zum erstenmal etwas Genaueres über einen Schulmeister.Am 25.April 1735 trat er hier von Ostelsheim kommend, seine hiesige Stelle an. Wahrscheinlich ist er dort am 13.April 17o9 geboren. Er war noch ledig als er hieher kam,verheiratete sich aber hier am 13.Sept.desselben Jahres mit Elisabeth Raisch,Tochter des ^eugmachers Christian Raisch in Schafhausen. Ein Aufschrieb im"Fleckenbuch" über diese Heirat ist ganz ergötzlich zu lesen.Da heißt es:

" Da haben mir in zwey Wägen gehen mäßen,ein auf Schafhausen und ein ge ostelzheim. haußrath und der gleichen ab hollen mißen.

Daran haben die von haugstett einen Wagen geben, und Möttlingen einen. Von haugstett ist der Jakob seger gefahren auf schaffhausen von Möttlingen der Conrath Ehnis. Und so offt ein Schulmeister angenommen wirdt so ist daß Villial haugstett die helffte an denen Fuhren und Unkosten Schuldig zu leuten,wie es vor dießen auch gewest ist und noch alle Zeit die helffte Gelitten".

Hans ^erg Sixt,wie er gewöhnlich genannt wurde, war im Neben­beruf Leinenweber,hatte aber auch eine Landwirtschaft.In den Kaufbüchern ist er von 1743- 1787 mit 7 Käufen und 2 Verkäufen vertreten. Auch Schreiberdienste machte er; daran verdiente er 1753/54 34x. Sein Bruder Simon war Schulmeister in Münklingen.

Der Schwiegervater J.Christian Raisch war in seinem Alter hieher zu seinen Kindern gezogen,wo er auch am 5.Juni 1752 81 jährig e starb. Weniger glücklich sah es in der engeren Familie aus. Von 9 Kindern waren 6 früh weggestorben.Der Sohn Johann Christian war ausersehen,einmal der Nachfolger des Vaters zu werden.

Leider bereitete dieser ihm wenig Freude,denn er wurde am 6.8.f7^J vom Dienst entlassen.Vielleicht haben der Gram und Schmerz darüber das Ende der Mutter beschleunigt; die am 15.Dez.1783 entschlief. Vier Jahre darauf, am 29.Aug.1787 folgte Johann Georg Sixt ihr im Tode nach.

Es bestanden alle günstigen Voraussetzungen für eine befriedigende dienstliche Laufbahn, als Johann Christian Sixt 1772 an Stelle seines Vaters zum Schullehrer in Möttlingen gewählt wurde.Dazu hatte er am 14.Juli 1772 in Rutesheim die Tochter des dortigen Schullehrers Schräg geheiratet. Freilich,'.der Anfang der Ehe war durch 7 Kindergräber auf dem Friedhofe nebenan düster gekenn­zeichnet. Aber daß er sich soweit vergessen konnte, einen Griff in die Gemcindekasse zu tun,ist unverständlich.Er wurde natürlich sofort entlassen (1783). Wie schwer mögen insbesondere die Eltern unter dieser Schande gelitten haben! Die Zahl der Kinderkreuze - stieg auf 11 ; ein Sohn wurde 3o Jahre alt, 3 Töchter starben zwischen paiund 60 Jahren. Sixt selbst starb am lo.März 1822. Seiner Frau hatten Schmerzen und Leid schon 8 Jahre vorher das Grab bereitet (7.3.1814).

Auf die Schulstelle in Möttlingen war nun als neuer Schulmeister Gottlieb B 0 s s e r t gewählt wordcn.Scin Vater war Christian . Bosscrt,Bürgermeister (=Gcmcindepflc^er) in Wimsheim.Am 29 .Aug. 1783 nahm Bossert seinen Dienst auf. Mit seinen 22 Jahren konnte er wohl ein Auge auf die Dorfschönen richten,und da gefiel ihm anscheinend die Schulthcißcntochtcr Maragrcta Barbara Seiz am besten. Kein Wunder, daß er sich am 15 .Juni 1784 mit ihr ver­heiratete.

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