Der Nachfolger, Pfarrer Balthasar P i s t o r war von 159S * 16o3 hier. Die Nachrichten über ihn sind-wieder recht dürftig. Im Totenbuch fehlen die Jahrgänge von 1586 - 161$. Deshalb haben wir auch keine genaue Kenntnis von seinem höchst wahrscheinlich hier erfolgten Tode. Nur im Taufbuch findet sich am 19.Juli 16o3 die Angabe: " Margaretha, H.Balthas Pistor, gewesenen Pfarrers allhir hinterlassene Dittib".

16o4 übernahm Johann Bebel das hiesige Pfarramt und hat es bis zu seinem Tode am y.Februar 1633 versehen. Er starb 87jährig und war 61 Jahre Pfarrer. Von seinen Kindern - sie sind vor seiner MÖttlinger Zeit geboren, vielleicht in Kieselbronn, von wo er her­kam - kennen wir drei und diese haben sich hier verheiratet, näm­lich: Anna Maria Bebel am 7.November 16o8 mit Martin Eeldmaier, dem Schulmeister; im August 1615 Peter Bebel mit Babara Heldmaier, der Schwester des Vorigen, und am 13.November 1632 Margaretha Bebel mit Balthas Fischer. Die Tochter Anna Maria starb schon am 2. November 162o an der Geburt ihres 8.Kindes. Ein gütiges Schicksal hat den alten Pfarrer Bebel davor bewahrt, die schrecklichen Kriegsereignisse der folgenden Jahre erleben zu müssen.

1633 - 1636 war der von Calw gebürtige Johann R e b h u n hier.

ET mußte die allerschlimmsten Kriegsjahre miterleoen, una er hat wahrsche inl ich bei der Plünderung und den Zerstörungen in und von der Kirche gerettet, was zu retten war, insbesondere die zer­rissenen Kirchenbücher. Am 4.November 1635 starb ihm und seiner Frau Blandina ein Sohn Johannes Nicolaus.

Ysias van den einstigen MÖttlinger Gemeindegliedern nicht getötet, am Hunger gestorben oder geflohen war und in halbzerstörten Häusern kümmerlich sein Leben fristete, das war eine kleine Hand­voll Leute. Bei dem herrschenden Mangel an Pfarrern mußten diese auf einen eigenen verzichten. Pfarrer Rebhun kam 1636 als Special (=Dekan) nach YJildbad. Möttlingen wurde Filial von Münklingen.

In der Folgezeit amtierten also hier die Pfarrer von Münklingen: 1636 1649 Pfarrer Schauderlin .

1649 - 1651 Pfarrer Johann Zeller .

Diesem Manne hat Möttlingen viel zu danken. Im Taufbuch findet sich folgender Eintrag:

" teilen durch den leidigen Landseinfall, in dem Septembre anno

1634 geschehen undt die darauf folgendts streifende Partheyen unter anderem auch die Kirche allhie zu Möttlingen beraubt und geplündert, und das Tauff-,Ehe-,und Totenbuch darinnen von denen gäntzlich zerissen worden, als hat die hin und wieder zer­streute Blätter wieder colligiret (^gesammelt) und, was man noch von getauften Kindern, eingesegneten Ehen und begrabenen Todten finden konnte, dasselbe wider ab und in dieses Buch eingeschrieben. M.Zeller (abgerissen) Möttlingen den 31.Martii 1651".

Die sehr saubere und gut lesbare Handschrift von Johann Zeller ist besonders zu schätzen. Deiche Riesenarbeit hat der Mann ge­leistet, der im Taufbuch allein 39 Seiten mit zum Teil bis zu 2o Einträgen je Seite beschrieben hat! Er hat sich damit ein bleibendes Denkmal gesetzt.

Weitere Münklinger Pfarrer, die hier gewirkt haben, waren:

1651 - 1655 Pfarrer Georg M a n g o 1 d.

1655 - 1657 Pfarrer Johann Cunradt b i d m a n n .

1657 - 1658 Pfarrer Michael L u n h ä r d .