Auf eine Merkwürdigkeit muß hingewiesen werden: Von den sechs- Kriegsopfern gehörten 5 in die Graze - Verwandtschaft!

Aus der Zeit von 1813 - 1815 sind von hier keine Gefallene verzeichnet, dagegen aus dem Filial Untcrhaugstett ein Johann Ulrich Bohncnterger,geb. am 15.August 1794 als Sohn des Joh. Georg Bohnenberger und der Anna geb.Stickel.Er wurde wahr­scheinlich bei dem Feldzug in Frankreich verwundet und starb am 3o.Mai 1814 im Spital von Troyes.

Wie schon erwähnt,verblieb es in Möttlingen bei den Zustande, daß den Wirten ein Zimmer als Ratsstube abgenietet wurde; so 1818 Lammwirt Mamnel um 8 f. jährlich.

Der Wunsch nach einem eigenen Rathause wurde inner lauter.

Am 31.Dezember 1821 wurde in Ger.ieinderat angeregt,wegen des Baus eines Rathauses mit Weilderstadt Fühlung aufzunehmen, weil diese Stadt nach einer vertraglichen Abmachung 3/7 der Kosten

mitzutramen hät*

Wahrscheinlich war Weilderstadt ablehnend,

denn es blieb bei den gemieteten Ratsstuben.'

Einem Ruggergerichts- Protokoll vom 22.März 1831 zufolge müssen aber die Verhältnisse unhaltbar geworden sein, wenn es darin heißt:

" In einem ebenso schlechten Zustand(wie das Gefängnis) be­findet sich die Schulstube,indem dieselbe für die gegenwärtige Kinderzahl (gegen 7o) zu klein und auch zu niedrig ist. So­lange der Bau eines neuen Schulhauses nicht ausgeführt werden kann,ist wenigstens dafür zu sorgen,daß an den Fenstern zu Beförderung de3 Luftzugs Ventillatoren angebracht werden.

Der Mangel an einem Rathaus ist ein wesentliches Gebrechen, in­dem die zu den öffentlichen Verhandlungen gemietete Wirts­stuben ihren Zweck keineswegs entspricht. Da die Gcmcindepflegc im Besitz der nötigen Mittel sich befindet,so findet man sich veranlaßt,dem Gemeinderat und Bürgerausschuß die Vornahme des Baues eines neuen öffentlichen Gebäudes,welches zum Rathaus und Schulhaus zu bestimmen, wo und worin auch die Registratur und das Gefängnis zu richten wäre,, dringend zu empfehlen.'

Uber diesen Gegenstand hat der Gemeinderat und Bürgeraussckuß sich besonders zu beraten und hierüber einen Beschluß zu fassen welcher sodann dem Oberamt vorzulegen*ist."

Nach vielen Beratungen und Planungen kam es 1835 zu folgenden Bauausführungen:

1 . Das Schulzimmer wurde vergrößert(von den eisernen Säulen an bis auf seinen heutigen Stand).

2. *. Uber das Schulzimmer wurde ein Ratszimmer gebaut mit I*eben- raunen (heutige Wohnung des 1.Lehrers).

3* Über dem Ratszimmer wurde ein Zimmer für den Lehrgehilfen eingerichtet; daneben und darüber entstand Bühnenraum.

4. Der vorhandene Keller unter der Mesnerscheucr (unter der heutigen Unterklasse) wurde auf Kosten der Gemeinde er­neuert ( heutiger Zustand).

y

23