kaum eine Stunde von Wildbad entfernt, ganz nahe bei der Waldwirtschaft zur Hochwiese, die auch für- wenig rüstige Fußgänger auf bequemem Wege leicht zu erreichen ist. Am herrlichsten wandert’s sich dorthin im Frühling, wenn im Mischwald das junge Grün sich reizvoll abhebt gegen die dunkeln Tannen, oder im Herbst, wenn gelb und rot gleich Flammensäulen Buchen und Birken hervorlodern aus dem gleichmäßigen Schwarz der Nadelhölzer. Nicht unerwähnt sei hier noch der Windhof, das beliebte Wanderziel für den Nachmittagskaffee, das am oberen Ende der Anlagen auf ebenem Wege in einer halben Stunde bequem zu erreichen ist.
Was aber den nervösen Großstädter am meisten erquickt, ist die Ruhe und Einsamkeit des Forstes. Schon die äußersten Häuser von Wildbad, die Villen an der Park- und Baetznerstraße, an der oberen Olga- und Uhlandstraße, liegen abseits vom Tal mit seinem geräuschvollen Automobilverkehr. Gehst du aber von der Sommerbergstation nur io Minuten auf schönem Fußweg, dann bist du allein im unendlichen Wald, kein Eisenbahnpfiff und kein Automobilhuppen tönt zu dir herauf. Du hörst nur das Locken des Finken und das Hämmern des Spechts, rote und schwarze Eichhörnchen schlüpfen durchs Tannengeäst, und wenn du Glück hast, kreuzt ein schlankes Reh, vielleicht auch ein stolzer Hirsch, deinen Weg. Die herrliche Ruhe und die ozonreiche Waldluft machen Wildbad zum gesuchten Aufenthaltsort für den Großstadt- Neurastheniker. Nicht zuletzt auch das frische, anregende Klima des Schwarzwalds. Wohl ist im Enz-
42