Klosters wegen bedürften, zu leihen oder im Fall der Not selbst mitzureiten. — Der Grabstein dieses Johann Adam Benckiser befindet sich im Chor der Herrenalber Kirche. Seine Inschrift lautet: „Hier ruht
Ein würdig Ehe Paar,
Die Tugend macht
Auch selbst ihr Grab schätzbar.
Es war
Der weyland Hochedle Herr Johann Adam Benckiser,
Kloster Bürgermeister in Herrenalb,
Und Frau
Sophia Salome, gebohrne Herzogin.
Ihr Ehstand hieß
Ein 18 jährig irdisch Paraditz,
Bitz sie
Nach ruhmvoll überlebten Jahren,
Ins Himmlische gefahren.
Er den Ilten August 1763 Sie, den 14t. Dez. 1747.
Bei ihrem Grabe weint
Der brave Mann, der Patriot und Freund.
Dies Denckmahl setzten Ihre Erben,
Lebt ewig wohl,
Denn wahre Tugend lätzt nicht sterben." b?) Die evangelisch-kirchliche Versorgung von Herrenalb vom Ende des Dreißigjährigen Kriegs ab lag zunächst in den Händen des Pfarrers von Loffenau, bis die Gemeinde im Jahre 1661 einen ständigen evangelischen Vikar bekam. An einen Geistlichen aus der Reihe dieser ständigen Vikare erinnert ein im Chor der Kirche aufgestellter Stein, das Grabmal des „vivarins psrpotuus" Johann Matthäus Brigel, der am 21. April 1728 im Alter von 30 Jahren „gerade an der Grenze der Beförderung" in Herrenalb verstorben ist.
Georgi 1738 wurde das Vikariat in eine Pfarrstelle umgewandelt mit der Ernennung des Magisters Gottfried Haagen, der seit 1734 das Amt eines Vikars in Herrenalb versehen hatte, zum Pfarrer der Gemeinde. Pfarrer Haagen ist alsbald darangegangen, an den bei der Zerstörung der Kirche von 1643 mit seinen beiden Seitenhallen erhalten gebliebenen Chor der Kirche ein neues Langhaus mit Turm anbauen zu lassen. Die Arbeiten wurden im Jahre 1739 in Angriff genommen. Sie haben der Kirche ihre heutige Gestalt gegeben. Dieselbe ist um etwa 12 Meter kürzer als die alte Klosterkirche.
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