er am 24. Januar 1649 auf das Verlangen hin, er möge seine Untertanen ihrer Pflichten entlassen, sah sich aber trotzdem außerstande, dem Wunsch nachzukommen.

Die Entwicklung der Dinge war dadurch nicht mehr aufzuhalten. Brenneisen wurde abgesetzt. Ein an den kaiserlichen Kommissar gerichtetes Schreiben des Abtes vom 14. Februar 1649 zeigt, daß er zu dieser Zeit bereits seines Amtes enthoben war. Er klagt darin, er sei mit seinen Geistlichenin das betrübt, bitter oxilinw ( Ver­bannung) getrieben worden" und in äußerste Armut geraten. Seine finanziellen Schwierigkeiten mehrten sich. Am 16. Februar 1652 zählte er Abt Thomas seine Schulden auf. Sein Diener habe 25 Gulden zu fordern, für Arznei­mittel müsse er 12 Gulden bezahlen. Die beinahe 4000 Gulden, die ihm der Markgraf von Baden schuldig sei, könne er nicht erhalten.

Im Jahre 1653 scheint Brenneisen gestorben zu sein. Ein Brief vom 1. Oktober dieses Jahres ist offen­bar unter dem Eindruck von seinem Ableben geschrieben. Sein Verfasser bemerkt, er habe den Tod des Abtes aus den Mitteilungen an den Sekretär der Kongregation erfahren.

Der Zisterzienserorden, der seinen Ansprüchen an Herren- alb vorläufig noch nicht entsagte, bestimmte Bruder Hiero­nymus zum Nachfolger Brenneisens. Drei Briefe von seiner Hand, in denen er sich ausdrücklich als Abt von Herren- alb bezeichnet, haben sich erhalten. Der erste derselben trägt das Datum des 19. Dezember 1654, der letzte das des 21. Mai 1657.

XXII. Evangelische Äbte.

Die Weigerung Brenneisens vom 24. Januar 1649, die Klosteruntertanen ihres Eides zu entbinden, konnte es nicht verhindern» daß ein Teil derselben am folgenden Tag in Merklingen, der Nest am 27. Januar in Neuenbürg Würt­temberg huldigen mußte "). Damit wurde Herrenalb wieder evangelisch.

In Magister Andreas Faber hat es aufs neue einen evangelischen Abt erhalten. Allein Faber sowohl als

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