sondern nur zu dem Ende, daß er in diesen so gefährlichen Zeiten desto länger und ruhiger in Herrenalb bleiben und den Nutzen des Klosters besser befördern könne^ft.

Ein letztes Lebenszeichen des Abtes Lukas aus Herrenalb bringt uns ein Brief seiner Hand, mit dem er einen Befehl des Herzogs Ulrich vom 14. Dezember 1537, sich mit seinen Pflegern zur Rechnungsablegung in Stuttgart einzufinden, beantwortet hat. Lukas bat darin, damit nicht der Eindruck entstehe, als ob er der Prälatur enthoben wäre, die Rech­nungen der Pfleger wie bisher selbst abhören zu dürfen. Dabei mögen Verordnete des Herzogs anwesend sein. Die abgehörten Rechnungen werde er der Kammer vorlegen. Er wünsche nur eine Abschrift zu behalten.

XVUl. Abt Lukas im Gefängnis.

Unter der Beschuldigung, 30000 Gulden Klostergut beiseitegeschafft zu haben, hat man Abt Lukas im folgenden Jahre auf der Feste Hohen-Urach gefangengesetzt. Martin Crusius berichtet in seiner Schwäbischen Chronik, Lukas habe diese Summe an unterschiedlichen Orten versteckt und sei deshalb gefoltert worden.

Bis in den Sommer 1543 hinein wurde er im Ge­fängnis festgehalten. Am 2. Juli dieses Jahres erkaufte er sich die Freiheit, indem er seinen Namen unter eine Verschreibung" setzte, die ihm der Vogt von Urach, Albrecht Jäger, auf Befehl des Herzogs schon im Mai vorgelegt hatte.

In dem Schriftstück erklärte der Abt, aus wohl ver­schuldeten Ursachen in des Herzogs Gefängnis gekommen zu sein. Er habe sich der Obrigkeit wider den Herzog miß­braucht und der evangelischen Religion mit spottlicher Haltung des HI. Abendmahls widersetzt und gestehe, in wich­tigen Sachen zur Zeit der freien Verwaltung seiner Abtei entgegen dem Eid, den er dem Herzog geschworen, wohl­bedächtig und wissentlich die Wahrheit verschwiegen zu haben. Daher sehe er gut ein, daß der Herzog im Rechte sei, wenn er mit allem Ernst und aller Ungnade gegen ihn

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