stellen, daß Seine Gnaden ihr treuer Hirt sein und bleiben und sie, seine Schäflein, mit dem Worte Gottes treulich weiden könne.
Der Bischof bestätigte sodann, daß Bernhard Eöler seine Meinung richtig wiedergegeben habe. Was er zur Förderung des Evangeliums, des Wortes Gottes, brüderlicher Liebe und des gemeinen Nutzen handeln könne, das wolle er als ein christlicher Fürst mit allem Fleiß tun, mehr mit den Werken, als seine Worte anzeigten.
Nun mußte der Bischof abtreten. Die Hauptleute der Bauern besprachen sich. Das Ergebnis machte ein Stadtschreiber, der sich im Bauernheer befand, bekannt. Er erklärte, es sei dies ein schwerer Handel, der aller weltlichen Weisheit zu hoch» der auch guten Rates und Bedachts bedürfe, deshalb sei es unmöglich, Seiner Fürstlichen Gnaden eine endgültige Antwort zu geben. Aber in Summa stehe ihr aller Gemüt darauf, daß sie ihr Leben lang Seine Gnaden für ihren Herrn haben und halten und alles das tun wollten, was dem göttlichen Recht, heiligen Wort Gottes und Evangelium gemäß wäre. Wer ihr Herr sein wolle, müsse solches schwören, desgleichen werden sie auch tun.
Zum andern haben sie im Sinn, nächstens gen Speyer zu ziehen und daselbst der Pfaffheit Nester, die viele Jahre mit Nachteil und großem Schaden der Armen erhalten worden seien, zu zerstören; auch wollen sie ihnen weder Zehnten noch Zins geben und dieselbe Pfaffheit strafen, auch fürder nicht mehr als einen Herrn, nicht zwölf oder das ganze Kapitel zu Speyer haben.
Nach Rücksprache mit dem Bischof erwiderte Eöler, die Sachen seien» wie sie anzeigten, aller weltlichen Weisheit zu hoch; sie sollen mit gutem Rat zu gelegener Zeit erledigt werden. Was das anbelange, daß sie die Pfaffheit strafen wollen, so mögen sie bedenken, daß das auch Christen seien und daß sie bisher in gutem Glauben gehandelt haben. Der Stadtschreiber entgegnete, ihre Führer haben bei Todesstrafe verboten, einem Pfaffen oder Mönch an Leib und Leben etwas zu tun.
Schließlich bewilligte der Bischof noch, daß die Bauern, wenn sie Prediger wüßten, die das Wort Gottes und das
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