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wie die Quellen und das Hochreservoir der städt. Wasserleitung.
Zur Linken haben wir dicht an der Strasse die Enz und den Blick in die untere Stadt jenseits des Flusses, zu welcher ein Holzsteg hinüberführt. Oberhalb desselben folgt eine städt. Sägmühle, welche mit ihrem breiten Wehr und der gegenüberliegenden, mehr malerischen als einladenden alten Häusergruppe recht an die gute alte Zeit erinnert. 1 )
Weiter dem Städtchen zu kommen wir an die Brücke beim „Gasthaus zum wilden Mann“, überschreiten dieselbe und kommen damit in die Hauptstrasse, welche uns nach links in die untere, nach rechts in die obere Stadt führt. Wir wenden uns rechts und gelangen zwischen nicht eben grossstädtischen, aber doch sauberen Gebäuden, meist Läden und Gasthäusern, zwischen „Graf Eberhard“ (rechts) und „Goldenen Ochsen“ (links) auf den Kurplatz. Mit dem Betreten desselben kreuzen wir die einzige Querstrasse Wildbads, genannt nach einem anhänglichen Besucher und Gönner unseres Kurorts Prinz Peter von Oldenburg. Sie führt links zwischen Rathaus und protestantischer Kirche bergauf an Villa Ladner und Bismarck vorüber zu den Friedhöfen. (Hechts hinter der Kirche gelangt man durch ein eisernes Gitter zur Gartenterrasse und zum Konversationssaale des Kgl. Badhotels, sowie zu einem bequemen Zickzackweg nach der „Meisternhöhe“.) Rechtsum, zwischen „Graf Eberhard“ und „Hotel Post“ gelangt man über die Postbrücke zur König-Karlsstrasse und über diese hinüber zum sogenannten „alten Schulplatz“, der links von der Hofapotheke, rechts vom „Russischen Hof“ begrenzt wird.
Der Kurplatz
ist nicht nur seiner Lage, sondern auch seiner Bedeutung nach der Mittelpunkt Wildbads, denn er ist die Stätte „Wo heiss der Quell entspringt, der Sieche heilt und kräftigt, der Greise wieder jüngt.“ Auf der Grundfläche des heutigen grossen Badgebäudes selbst entspringt der heisse Quell, den der Sage nach ein angeschossner Eber den Jägern verriet. Den heutigen Kurplatz nahm die um den Heilquell entstandene Stadt Wildbad ein, wie sie in die Geschichte eintritt, von dem württembergischen Graf Eberhard dem Greiner 1376 mit einer Mauer umschlossen und durch zwei Thore
i) Hier und am Anfang der König-Karlsstrasse stand bis zum Jahr 1880 ein alter Stadtteil, welcher wegen seiner zigeunerhaften Reinlichkeitsverhältnisse den Beinamen „Kroatennest“ führte.