Neubulach.

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aufsteigt mit scharfen Rippenkreuzgewölben auf Fratzenkonsolen, und schönen, von blumigen Spitzsäulen besetzten und über Eck gestellten Strebepfeilern. Auf den Schluß­steinen Evangelistensymbole; rechts eine mit fein durchbrochenem Maßwerk umzackte Sediliennische. Der an der Nordseite des Chors stehende Turm ist unten herauf noch romanisch, mit einem Rundbogeneingang hoch über der Erde, die Sakristei stern- gewölbt, mit Rippen, die tief unten auf Köpfen ruhen. An der steinernen Kanzel sieht man die Jahreszahl 1568 und ein Steinmetzzeichen.

An der Nordwand des Schiffes auf einem Kragstein ein Schild: 1567 N. und ein Meisterzeichen.

Alte Grabsteine der Grückler s. u. S. 74. Alte Glocken.

Um die starren ernsten Stadtmauern viele Obstbäume, schwermutsvolle Land­schaft, mit Blick an die Alb. Man sieht noch alte Steinhäuser und übertünchte

Neubulach nach Meria» IS4S.

MMN

Holzbalkeuhäuser und am Nordende der Stadt die wohlgefügten Umfassungsmauern und den malerischen spitzbogigeu Eingang in die ehemalige Pfalz (Burg) des Königs Ruprecht und seines Sohnes Otto, s. u. Ein höchst merkwürdiger, jetzt zerfallender Burgsitz. Bei der Kirche dasStorchennest", ehemaliges Schlößchen. Das Rathaus besitzt einen alten Ofen, 1604, und alte Glasgemälde. Im Westen das Calwer Thor mit Thorturm, altertümlich und malerisch.

Das Wappen, ein Reichsadler, mit einer Krone auf dem Haupt, welches dieStadt" schon 1300 hatte, weist auf Reichsunmittelbarkeit. DenBerg" daselbst, d. h. das Silber- uud Kupferbergwerk, trugen die Hohenberg als Nachfolger der Nagoldgaugrafen und Pfalzgrafen von Tübingen im 13. Jahrhundert vom Reich zu Lehen, und das Städtchen war einige Zeit Hauptort der Herrschaft Hohenberg-Bulach, bis diese 1364 an die Pfalz, 1440 mit Wildberg an Württemberg kam. Die Vogtei hatten im 13. Jahr-