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verändert. Anders in den Arbeiterwohngemeinden. Das Anwachsen der Bevölkerung führt zur Veränderung der Dorf- und Haus formen durch Neu- und Umbauten. Dies wirkt sich auch indirekt auf die Flurformen aus, nämlich durch den Rückgang der Landwirtschaft.
B. Die wirtschaftliche Entwicklung 1.) Industriestandorte
Wie vor dem 2. Weltkrieg beschränkt sich die Industrie im Wesentlichen heute noch auf das Enz- und Nagoldtal. Im Schwarzwaldprogramm des Ministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Umwelt heißt es über den Schwarzwald: " Das Programmgebiet hat bisher nicht in vollem Umfang am allgemeinen, wirtschaftlichen Fortschritt im Lande teilgenommen. Besonders erschwert ist die wirtschaftliche Entwicklung in diesem Gebiet durch den Mittel- gebirgscharakter, der die Entstehung bedeutender Industriestandorte verhindert hat. Nur wenige gewerblich- industrielle Entwicklungsachsen, in denen überwiegend die IndustrieStandorte
liegen, durchlaufen das Programmgebiet. Die bedeutenden industri-
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eilen Räume liegen im Randgebiet...."
Es setzte wohl zu Beginn der Fünfziger Jahre ein gewisser Trend zur Hochfläche ein, da dort noch ein Arbeitskräftereservoir war und die Baulandpreise niedrig waren. Es wurden Filialen gebaut, zu größerer Industrieansiedlung kam es indes nicht.
Große Entfernungen zu den Bahnlinien das Enz- Und Nagoldtales, sowie schlechte Verkehrswege waren die Haupthindernisse für eine IndustrieansiedeAung in den Waldhufendörfern. Filialen großer Fabriken wurden in den Randgemeinden der Enz-Nagold- Platte errichtet, nicht in ihrem Zentrum,
Orte, die an einer wichtigen Straße liegen, wie z.B. Oberreichenbach an der B 296 kamen auch noch in Frage. In Kirchorte und Marktorte wie Simmersfeld und Neuweiler wurden ebenfalls Filialen gebaut. In den kleinen, abseits wichtiger Straßen liegenden Waldhufendörfern fand indessen keine Industrieansiedelung statt. Im Süden der Enz-Nagold-Platte schob sieh die Industrie entlang der Simmersfelder Straße ganz allmählich in Richtung Hochfläche.
1) Nr. 30, S. 1