-28 -

Aufwertung des Waldes einsetzte und das Textilgewerbe in Wagold­tal sich auabreitete, waren die Nebanerwerbsmöglichkaiten auf der Enz-Nagold-Platte begrenzt und wenn ein landwirtschaftlicher Betrieb eine bestimmte Grüße unterschritt, so war er nicht mehr existenzfähig. So bestand eine Wechselbeziehung zwischen dem Wandel der Erbsitte einerseits und der zunehmenden Neben- erwerbsmüglichkeiten andererseits.

Zusammenfasaend mann man sagen, daß die ursprüngliche Vererbungs­sitte im Gebiet dar Waldhufendörfer die geschlossene Vererbung war, daß jedoch im 19* Jahrhundert , bedingt durch die Neben­erwerbsmöglichkeiten in der Waldwirtschaft und in der Industrie, die Freiteilbarkeit sich im Norden der Enz-Nagold-Platte durch­setzte.

E. Die Bevölkerungsentwicklung

In den Einzugsgebieten der Industriestädte Pforzheim, Calw und Neuenbürg wuchs die Bevölkerung raacher an, als in den Dörfern der südwestlichen Enz-Nagoid-Platte. Der Grund dafür war die Realteilung, die in der Mehrzahl dieser Gemeinden praktiziert wurde und die Erwerbsmöglichkeiten in den Industriestädten.

In den südwestlichen Gemeinden w*r die Entfernung zu den Industrie­zentren zu groß, auch reichte die Land- und Forstwirtschaft auf­grund des Anarbenrachts als Existenmaicherung aus. Bsispislhaft sei die Bevölkerungsentwicklung einiger Gemeinden herauagegriffen*

Tabelle 1* Bevölkerungsentwicklung in vier Waldhufendörfern der

nördlichen und mittleren Enz-Nagoid-Platte 1886 - 1930 ( nach Nr. 33, 36, 37)

Wachstum

Gemeinde

1886

1905

1939

1950

1886 - 1950 (in %)

Waldrennach

430

536

469

502

16,7

Grunbach

612

611

598

681

11,3

Altburg

832

903

1228

1331

59.9

Salmbach

298

310

273

323

8,4

Es zeigt sich, daß außer in Altburg alle Orte 1939 weniger Ein­wohner hatten, als 1903, Salmbach und Grunbach sogar weniger als 1886. Dieser Bevölkerungsrückgang war bedingt durch den 1. Welt-