ie hohe Frequenz, die auf annähernd 20 000 kurgebrauchende Gäste im Jahr angestiegen ist, verdankt Wildbad in erster Linie seinen Heilquellen. Das zweite orts­gebundene Kurmittel, die Schwarz waldhöhenluft, ist ein Geschenk das Lage und Landschaft den Badegästen zufällig und gratis geben. Dadurch bringt es noch

viele Erholungsuchende als zu­sätzliche Gäste nach Wildbad.

Die Waldgebirgsluft ist dabei ein selbstän­diger Heilfaktor. So ist Wildbad, mitten im Schwarzwald, Heilbad und Luftkurort zu­gleich, in engster Verbindung und in stän­diger Wechselwirkung. Sein Mittelgebirgs­klima wird bestimmt durch das Wälder­meer der nördlichen Schwarzwaldhochebene. Schonklima im Tal (430 m) und Reizklima auf dem Wälderhochplateau des Sommer­bergs (750900 m) sind die Komponenten der Klimakur. Eine Bergbahn verbindet die beiden Stufen und läßt sie nach Belieben ein­schalten. Im Frühling, Sommer und Herbst

gehört der Morgen des Kurgastes dem Ther­malbad und dem Kurkonzert in der neuen Trinkhalle, die mit einem lichten und leich­ten Hallengeschoß und breiten Cafeterrassen am Beginn der Kuranlagen das Zentrum des Kurbetriebs während der Hauptsaison ist. Der Nachmittag lockt viele Gäste auf den Sommerberg zum Spaziergang auf den laby- rinthisch vielfältigen Höhenwegen durch die weiten Fichtenwälder. Billionenfach nadel­gefilterte Höhenluft, angereichert mit wür­zigen Harzen, deren flüchtige Duftstoffe ver­strömen, erquickt den Kurgast auf allen sei­nen Wegen und durch das offene Fenster sei­nes Gastzimmers. Sie ist im Winter noch sat­ter und reiner als in den angenehmen Som­mertagen, wenn die Wälder sie kühlen und frisch halten. Man atmet tief beim kräftigen­den Winterspaziergang auf verschneiten Waldpfaden oder bei der gesunden Ski­wanderung über weite Höhenwege vom Som­merberg zum Hochmoor des Wildbades.

Immer ist es ein wehmütiges Abschiedneh­men, wenn der Kurgast seinen Weg zum Wildbader Bahnhof nimmt und die letzten Züge kräftigender Kurortluft atmet, die ihn nur noch das kurze Stück der Talfahrt um­gibt. Georg Hirth